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„Schwangere Person“: Österreichs Gesundheitsminister sorgt mit Tweet für Aufregung

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Von: Christian Kisler

Österreichs Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch bei einer Pressekonferenz
Österreichs Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch bei einer Pressekonferenz © Michael Indra/SEPA.Media/Imago

Eine Formulierung des österreichischen Gesundheitsministers Johannes Rauch hat im Netz einen Shitstorm ausgelöst. Kritik kam auch aus der Politik.

Eigentlich hat der österreichische Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) auf Twitter eine Erneuerung bekannt gegeben: Der 1974 eingeführte gelbe Mutter-Kind-Pass auf Papier soll einem digitalen Eltern-Kind-Pass weichen. Der Inhalt des mittlerweile gelöschten Tweets sorgte aber nicht für Aufregung. Vielmehr war es eine Formulierung, die Rauch nutzte: Er schrieb von „schwangeren Personen“.

Auch Kritik von Politikerinnen

Das sorgte für Aufregung. Die Kritisierenden stießen sich dabei vor allem daran, dass Rauch nicht die Worte „Mutter“ oder „Frau“ gebrauchte. Kritik kam auch von Beate Meinl-Reisinger, Vorsitzende der Partei Neos. Sie twitterte: „Als Frau und Feministin würde ich wirklich gerne auch weiter Frau sein dürfen. Ich stehe klar für Freiheit und Selbstbestimmtheit. Aber diese sprachliche ‚Korrektheit‘ ist nicht befreiend, sondern beklemmend.“

Ebenfalls Kritik an Rauchs Formulierung äußerte die österreichische Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP). Der„Kronen Zeitung“ sagte sie: „Ich war eine schwangere Frau und jetzt bin ich Mutter. Ich finde es unangebracht, schwangere Frauen als ‚schwangere Personen‘ zu bezeichnen.“

„Gebärende Personen“ statt „Mütter“?

Rauch wählte den Begriff „schwangere Person“ jedenfalls mit Bedacht. Damit sollen auch trans Männer und intergeschlechtliche Personen sprachlich berücksichtigt werden. Diese haben einen Uterus und sind in der Lage, Kinder zu gebären, definieren sich aber nicht als Frau. Mit der Meinung, dass von „gebärenden Personen“ statt von „Müttern“ gesprochen werden sollte, ist der Gesundheitsminister nicht alleine. Die Verwendung derartiger Formulierungen kann aber zu einem regelrechten Shitstorm führen, wie der Fall beweist.

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