Chaos in Gotham City im Test: Das Stichspiel im Batman-Universum

Chaos in Gotham City macht regen Gebrauch von der Batman-Lizenz. In diesem Stichspiel rangeln etliche Superschurken um die Vorherrschaft in der Stadt.
Stichspiele sind ja ein alter Hut. Viel Anklang bei den Spielern finden sie aber dennoch, das zeigt schon die schiere Anzahl der Genrevertreter, die jedes Jahr in den Handel geblasen werden. Stichspiele lassen sich in aller Regel recht einfach runterspielen, sind nicht zu kompliziert und nehmen oft eine ganz besondere Dynamik auf. Wenn jetzt dem Spiel noch ein cooles Thema an die Seite gestellt wird, ist mein Interesse auf jeden Fall erstmal geweckt. Chaos in Gotham City, die Kartenspielneuheit von Schmidt Spiele, kann in dieser Hinsicht immerhin mit einem der bekanntesten Superhelden überhaupt auftrumpfen. Batman ist in diesem Stichspiel allerdings nicht der umjubelte Star, sondern schlüpft in die Rolle des Antagonisten. Ihr selbst übernehmt stattdessen die Kontrolle über seine Widersacher. Als Oberschurke versucht ihr Gotham City in Angst und Schrecken zu versetzen, um zum meistgejagten Verbrecher der ganzen Stadt zu werden.
Superschurken verbreiten Chaos in Gotham City
Das gesamte Stadtgebiet von Gotham City liegt euch zu Füßen. Auf dem Spieltisch wird der kleine Stadtplan aus Papier ausgelegt, der einen guten Überblick über die Metropole bietet. In jedem Stich kämpft ihr als rivalisierende Schurken um die Vorherrschaft in einem der vielen Regionen. Wer mit dem Batman-Universum vertraut ist, wird sich über einen Besuch von prominenten Orten wie Arkham Asylum, ACE Chemical oder den Wayne Tower sicher freuen. Jeder der Orte ist eine bestimmte Menge an Chaospunkten wert, mit denen am Ende des Spiels der Sieger ermittelt wird.

Doch wie sichert ihr euch die Kontrolle über einen Ort und damit über die dazugehörige Ortskarte? Mechanisch läuft alles wie in einem typischen Stichspiel ab. Ein Schurke spielt eine Karte auf, alle Mitspieler müssen die Farbe der gespielten Karte bedienen. Wer jetzt die Karte mit dem höchsten Wert gespielt hat, kassiert nicht nur alle gespielten Karten, sondern auch den aktuellen Ort. Es ist wirklich simpel. Wer nicht bedienen kann, darf eine beliebige Karten auslegen, kann sich dann aber keine Hoffnungen auf den Gewinn des Stichs machen. Es sei denn natürlich, es handelt sich dabei um die aktuelle Trumpffarbe. Soweit, so bekannt.
Name des Spiels | Chaos in Gotham City |
Spielerzahl | 2-6 Personen |
Altersempfehlung | ab 8 Jahren |
Spieldauer | 15-30 Minuten |
Autor | Benjamin Schwer |
Verlag | Schmidt Spiele |
Preis | 12-15€ |
Was treibt Batman in Chaos in Gotham City?
Beim Einsammeln von Stichen müsst ihr als Schurken allerdings noch ein klitzekleines Detail beachten. Ordnungshüter Batman wacht über seine Stadt und versucht die größten Brandherde zu löschen. Auf einigen Spiel- sowie auf einigen Ortskarten befinden sich ein oder gleich mehrere Batman-Symbole, die am Ende der Runde gezählt werden. Wer die meisten dieser Symbole kassiert hat, wurde von Batman gestellt und kann diesmal kein Chaos anrichten. Alle gesammelten Siegpunkte gehen diesmal leider verloren. Wer reihenweise Karten einstreichen konnte, kann so am Ende der Runde möglicherweise erstmal leer ausgehen.

Da eine Runde im Normalfall nur wenige Minuten dauert, reiht ihr gleich mehrere Durchläufe aneinander und bestimmt erst anschließend, wer in Gotham City zum absoluten Oberschurken ausgerufen wird. Um den Spielverlauf ein wenig aufzupeppen, gibt es in Chaos in Gotham City noch ein paar witzige Gimmicks. Werden bestimmte Ortskarten im Stapel nach oben gespült, ändert sich die aktuelle Stichfarbe sofort. Das kann den Spielverlauf schon gehörig auf den Kopf stellen. Eine schöne Flöte in Trumpffarbe kann auf einmal wertlos sein, andererseits kann sich das Blatt natürlich auch schnell zu euren Gunsten wenden. Ein weiterer wichtiger Faktor sind außerdem die Superkräfte der Oberschurken von Gotham City.
Schaulaufen der Superschurken in Chaos in Gotham City
Das Kartenspiel macht regen Gebrauch von der DC-Lizenz und bringt gleich acht verschiedene Superschurken in die Partie. In Chaos in Gotham City könnt ihr als Joker, Riddler, Catwoman, Two-Face, Poison Ivy, Harley Quinn, Penguin oder Clayface für Unruhe im Stadtgebiet sorgen. Jeder Schurke verfügt über eine Spezialkraft, die sich spielerisch gut in die Darstellung des Charakters einfügt. Bei Two-Face etwa handelt es sich um einen besonders vielseitigen Bösewicht, der verschiedene Rollen einnehmen kann und so die Kartenwerte 1 und 10 beliebig miteinander vertauschen darf.

Der Joker hingegen hat fast immer ein Ass im Ärmel und kann einmal pro Durchgang die Trumpffarbe verändern, während der Riddler seine ungeraden Karten verdeckt ausspielen darf. Harley Quinn wird von Batman weniger beachtet als andere Schurken und darf sich am Rundenende Batman-Symbole abziehen, ein paar mehr sogar, wenn der Joker ebenfalls mitspielt. Die Schurkenrollen werden nach jedem Durchgang neu verteilt, sodass in jeder Runde immer wieder etwas neues Unvorhersehbares passieren kann.
Chaos in Gotham City ist für zwei bis sechs Personen ab acht Jahren geeignet. Für eine Partie müsst ihr, je nach Zahl der Mitspieler, eine Viertel- bis halbe Stunde einplanen. Ihr findet das Spiel ab sofort zum Preis von 12-15€ im Handel.
Fazit: Chaos in Gotham City ist ein zugängliches Stichspiel mit schöner Cartoon-Grafik, einem coolen Thema und einem gewissen Kniff. Damit verdient sich das Spiel diese schurkenhafte ingame-Testwertung.

Wer schon einmal mit einem Stichspiel in Berührung gekommen ist – und das dürfte doch eigentlich so ziemlich jeder sein –, wird sich in Chaos in Gotham City sofort zurechtfinden. Die elementaren Spielregeln greifen auf altbewährte Mechaniken zurück, die allerdings durch ein paar pikante Feinheiten garniert werden. Wie wertvoll ein Stich am Ende des Tages wirklich ist, stellt sich bei Chaos in Gotham City eben erst am Ende eines Durchgangs heraus. Wer im Verlauf einer Runde zu gierig war und beim Sammeln von Stichen viele Batman-Symbole kassiert hat, geht letztlich vermutlich ganz leer aus. Natürlich werden die rivalisierenden Schurken einen erheblichen Teil dazu beitragen. Könnt ihr die angespielte Farbe nicht bedienen, schmiert ihr mit Vorliebe eine Karte rein, auf der ein Batman-Zeichen zu sehen ist. Zudem tauchen zeitweise Ortskarten auf, von denen man als Schurke besser die Finger lassen sollte. Ein Versuch der Chaosstiftung direkt vor der Haustür der Batcave wäre schon ein wenig töricht. Chaospunkte zu gewinnen gibt es dort sicher nicht, dafür aber jede Menge Batman-Symbole. Für sehr viel Belebung im Spielablauf sorgen außerdem die Sonderfähigkeiten der Schurken. Sie bringen aber nicht nur frischen Wind ins Spiel, sondern fügen sich auch thematisch wunderbar ins Szenario ein. Fans der Batman-Saga werden an Chaos in Gotham City ihre Freude haben.
Pro | Con |
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+ tolle Cartoon-Optik | - hoher Glücksfaktor |
+ macht reichlich Gebrauch von der Batman-Lizenz | |
+ einfache Regeln, kurze Spieldauer | |
+ vielfältige Fähigkeiten der Superschurken |