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Deadly Dinner – Tödliches Versprechen im Test: Das Krimi-Dinner für die kleine Spielrunde

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Von: Sebastian Hamers

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Mit Deadly Dinner: Tödliches Versprechen geht es auf eine romantische Südsee-Insel. © Pegasus Spiele

Deadly Dinner: Tödliches Versprechen ist ein Krimi-Dinner-Erlebnis, das die Einstiegshürde denkbar geringhält. Los geht’s bereits ab vier Personen.

Krimi-Dinner-Spiele sind eine tolle Sache. Es gibt eine gesellige Runde, jeder schlüpft in eine zugewiesene Rolle und gemeinschaftlich wird die spannende Fahndung nach dem Mörder erlebt. Und leckeres Essen, das gibt es in der Regel noch obendrein. Es dürfte also ruhig häufiger mal so ein Gastro-Event in den eigenen vier Wänden stattfinden… wenn nur der Aufwand nicht so groß wäre. Wer bereits einmal selbst Gastgeber bei einem Krimi-Dinner gewesen ist, kennt das Problem sicher nur allzu gut. Schon der Blick auf die erforderliche Teilnehmerzahl dürfte den Traum von einem intensiven Krimi-Dinner-Erlebnis kräftig stören. Nicht selten wird eine zweistellige Teilnehmerzahl ausgerufen, wenn wirklich alle Rollen besetzt werden sollen. Das neue Deadly Dinner mit dem Untertitel „Tödliches Versprechen“ zeigt sich diesbezüglich eher bescheiden. Schon ab vier Personen kann die Party steigen, sechs Rollen sind maximal zu besetzen.

Deadly Dinner: Tödliches Versprechen bereits ab vier Personen spielbar

Damit hat die neue Ausgabe von Deadly Dinner die Einstiegshürde denkbar geringgehalten. Vier Personen kommen schließlich auch bei einem „normalen“ Brettspielabend schnell zusammen. Inhaltlich gibt es trotzdem viel Bewährtes. Wie bei anderen Krimi-Dinner-Spielen übernimmt jeder Partygast eine eigene Rolle, die es möglichst durchgängig und engagiert auszuüben gilt. Eine der Anwesenden spielt die Rolle der Mörderin oder des Mörders. In dieser darf natürlich gelogen und betrogen werden, dass sich die Balken biegen. Hauptsache, man kommt ungeschoren davon.

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Das Spielmaterial von Deadly Dinner: Tödliches Versprechen im Überblick. © Pegasus Spiele

Als Szenario wurde diesmal eine eigentlich ziemlich romantische Umgebung gewählt. Hailey Sinclair und Ian McNeill hatten sich das Ja-Wort gegeben und wollten auf einer karibischen Südsee-Insel im kleinen Kreis die Korken knallen lassen. Für das Opfer wurde aus dem schönsten Tag des Lebens allerdings auch gleichzeitig sein letzter. Doch wer hatte ein Interesse daran, den adeligen Multimillionär zu ermorden? Genau vor dieser Frage steht ihr in neuen Deadly Dinner: Tödliches Versprechen.

Name des SpielsDeadly Dinner: Tödliches Versprechen
Zahl der Mitspieler und Altersempfehlung4-6 Personen ab 16 Jahren
Spieldauer120-180 Minuten
AutorenLukas Setzke, Martin Student, Verena Wiechens
VerlagPegasus Spiele
Preisca. 35€

Die Suche nach dem Mörder in Deadly Dinner: Tödliches Versprechen

Sicher ist bislang nur, dass sich der Mörder unter den Partygästen aufhalten muss. Die Tatwaffe: eine Harpune, mit der das Opfer kaltblütig erschossen wurde. Bevor die Ermittlungen losgehen können, liest sich jeder Partygast noch in Ruhe seine Rollenbeschreibung durch. Sie werden jeweils in einem separaten Heftchen ausgeteilt, das im Verlauf des Spiels auch noch ein paar weitere Informationen ans Tageslicht spülen wird. Das Rollenheft beinhaltet genügend Informationen, so dass ihr euch gut in euer Alter Ego einfühlen könnt.

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An Deadly Dinner Tödliches Versprechen können vier bis sechs Partygäste teilnehmen, die in diese Rollen schlüpfen werden. © Pegasus Spiele

Für den Ablauf des Krimiabends gibt es nicht sonderlich viele Regeln zu beachten. In eurer Rolle interagiert ihr mit den anderen Verdächtigen, tauscht euch untereinander aus und bringt so hoffentlich ein paar neue Erkenntnisse zutage. Wie lange dieser Austausch stattfinden soll, kann die Gruppe gemeinsam entscheiden. Kommt ihr an den Punkt, an dem sich keine neuen Fakten mehr ergeben, dürft ihr gemeinschaftlich die zweite Runde einläuten.

Deadly Dinner: Tödliches Versprechen in drei Runden

Jeder Partygast darf nun erneut sein Rollenheft zücken und sich den nächsten Abschnitt durchlesen. Anschließend geht es zurück an den Spieltisch, wo ihr eure neuen Erkenntnisse zum Besten geben dürft. Angefacht durch die neugewonnenen Informationen wird die Spur, die zum Täter führt, immer heißer. Seid ihr selbst in der Rolle des Mörders, dürft ihr die Sachlage natürlich durch ein paar Fehlinformationen zu erschweren. Keine leichte Aufgabe, schließlich haben es alle anderen Spieler auf euch abgesehen. Verstrickt ihr euch in eurem eigenen Lügenkonstrukt, wird die Luft schnell ziemlich dünn.

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Bereits vor dem Start von Deadly Dinner: Tödliches Versprechen können diese Einladungskarten verschickt werden. © Pegasus Spiele

Doch auch alle anderen Gäste haben ihr Päckchen zu tragen. Jede Rolle verfolgt in Deadly Dinner: Tödliches Versprechen ein persönliches Ziel, das von der eigentlichen Aufgabe, der Mördersuche, schon ein wenig ablenken kann. Diskussionsbedarf gibt es jedenfalls reichlich. Gerät der Redefluss aber ein weiters mal ins Stocken, wird es Zeit für den dritten und letzten Durchlauf. Erneut erhalten alle Partygäste ein paar neue Informationen und Erkenntnisse, die euch vielleicht doch noch auf die Spur des Mörders bringen.

Schönes Spielmaterial sorgt bei Deadly Dinner: Tödliches Versprechen für Atmosphäre

Mit jeder Spielrunde werden außerdem verschiedene Objekte ins Spiel gebracht, die mal dem einen und mal dem anderen Gast zugespielt werden. Fünfzehn mysteriöse Umschläge liegen der neuen Ausgabe von Deadly Dinner bei. Sie spülen an verschiedenen Stellen im Spiel ein paar ziemlich pikante Informationen an die Oberfläche, die für reichlich Diskussionsstoff am Spieltisch sorgen dürften. Überhaupt kann sich das Spielmaterial sehen lassen. So enthält das Paket beispielsweise auch sechs Einladungskarten zur Hochzeitsfeier, die bereits im Vorfeld der Krimiparty an die einzelnen Teilnehmer verschickt werden können.

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Mit Hilfe der Karte könnt ihr euch bei Deadly Dinner: Tödliches Versprechen einen Überblick über die Geschehnisse verschaffen. © Pegasus Spiele

Selbst an kleine Tischkärtchen für die einzelnen Gäste wurde gedacht. Der Clou ist allerdings der kleine Tischläufer, der einen detaillierten Plan des Anwesens zeigt. Auf ihm lassen sich auch die Spielfiguren platzieren, um diverse Szenen möglicherweise nochmal nachzustellen. Auf diese Weise könnt ihr euch immer einen guten Überblick über die Tathergänge verschaffen.

Insgesamt solltet ihr euch für die Krimi-Dinner-Party rund zwei bis drei Stunden einplanen. Deadly Dinner: Tödliches Versprechen ist für vier bis sechs Personen ab sechzehn Jahren geeignet. Ihr findet das Spiel ab sofort zum Preis von etwa 35€ im Handel.

Fazit: Deadly Dinner – Tödliches Versprechen beweist viel Liebe zum Detail und erhält daher diese romantische ingame-Testwertung

Wertungsgrafik Deadly Dinner Toedliches Versprechen
Deadly Dinner: Tödliches Versprechen erhält von uns diese romantische ingame-Testwertung. © ingame.de

Ein Krimi-Dinner ist für mich immer ein ganz besonderes Event. Gemeinsam mit guten Freunden ein leckeres Essen genießen und dabei gleichzeitig einen spannenden Mordfall lösen… was will man mehr? Wäre die Krimi-Party nicht immer so ein Riesenaufwand, würde bei uns bestimmt noch viel häufiger so eine Party steigen. Deadly Dinner: Tödliches Versprechen legt die Hürde aber glücklicherweise denkbar niedrig. Schon ab vier Personen kann es losgehen, also etwa so viele wie bei einem „regulären“ Spielabend zusammenkommen. Und selbst die Maximalbesetzung von sechs Partygästen lässt sich noch einigermaßen problemlos zusammenbekommen. Ob ihr während des Spiels tatsächlich ein reichliches Menü auffahren wollt, bleibt zudem ganz euch überlassen. Auf der Homepage zum Spiel findet ihr zwar einige interessante Rezeptideen, die sich thematisch gut einfügen, verpflichtend ist das gemeinsame Abendessen aber natürlich nicht. Gleiches gilt für die stimmige Tischdekoration, die musikalische Untermalung oder die Verkleidung. Auch hier gibt es online ein paar gute Anregungen, aber da die Geschichte im hier und heute spielt, lässt sich auch prima darauf verzichten. Wie ihr seht, Deadly Dinner möchte euch den Einstieg ins Spiel so einfach wie möglich machen. Und inhaltlich? Da wird auf jeden Fall ebenso einiges geboten. Die Motive der einzelnen Charaktere sind gut nachvollziehbar und es macht Spaß in die zugewiesene Rolle zu schlüpfen. Die größte Stärke des Spiels ist allerdings die wirklich sehr liebevolle Gestaltung des Spielmaterials, die auch den Preis von 35€ rechtfertigen. Wenn ihr immer schon mal ein Krimi-Dinner ausprobieren wolltet, euch der hohe Aufwand aber abgeschreckt hat, dann ist Deadly Dinner: Tödliches Versprechen eine tolle Empfehlung.

ProCon
+ funktioniert auch in kleinerer Gruppe- nur zum einmaligen Durchspielen geeignet
+ tolles Spielmaterial
+ gute Krimi-Story
+ gut ausgearbeitete Charaktere

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