Hidden Games: Der 3. Fall – Grünes Gift im Test: Krimi mit Pfiff

Hidden Games: Der 3. Fall – Grünes Gift macht die Live-Escape-Room-Erfahrung von Hidden Industries am Küchentisch erlebbar.
Die Hidden Industries GmbH hat bereits an vier Standorten mehr als zwanzig selbstkreierte Escape-Rooms eröffnet und damit über 200.000 Besucher angelockt. In Norddeutschland haben die Rätselexperten Live-Erlebnisse in den Städten Hannover, Hamburg und Braunschweig auf die Beine gestellt und mit Zürich eine zusätzliche Abteilung in der Schweiz erschlossen. Wer seinen Wohnort nicht in der Nähe einer dieser Metropolen hat, muss auf die Erfahrung eines echten Hidden Games aber dennoch nicht verzichten. In schöner Regelmäßigkeit schiebt Hidden Industries neuen Content in die Brettspiel-Läden. Die Hidden Games sind bereits mit diversen Fällen verfügbar und bieten ein anspruchsvolles Escape-Room-Erlebnis, ausgelegt für den heimischen Küchentisch.
Hidden Games: 3. Fall – Grünes Gift bietet ein Escape-Room-Erlebnis für zu Hause
Die Aufmachung des Falls ist etwas ungewöhnlich. Ihr haltet einen großen Umschlag in Händen, der postalisch dem Privatdetektivbüro Holmes & Partner zugestellt wurde, hinter dem sich eure kleine Spielrunde verbirgt. Absender des Briefes ist eine gewisse Bettina Böhnke aus dem Landkreis Westerfelde. Neugierig öffnet ihr den Brief und breitet die Materialien des Spiels vor euch aus. Dem kleinen Anschreiben entnehmt ihr, dass sich in der Gemeinde ein Mord zugetragen hat.

Bettinas Mann Eduard sitzt wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft. Er soll Walter Krämer, einen Unternehmer, der ein Bio-Düngemittel entwickelt hat, auf dem Gewissen haben. Mangels Alibis sieht es derzeit nicht gut aus für Eduard Böhnke. Bettina ist sich jedoch sicher. Ihr Mann kann dieses Verbrechen nicht begangen haben und hat bereits intensive Nachforschungen angestellt. Da ihre Ermittlungen nun jedoch in einer Sackgasse gelandet sind, zählt sie auf eure Hilfe. Sämtliche gesammelte Unterlagen hat sie euch gleich mitgeschickt. Sie liegen bereits vor euch auf dem Tisch.
Dicke Fallakte in Hidden Games: 3. Fall – Grünes Gift
In den nächsten anderthalb bis zweieinhalb Stunden wühlt ihr euch nun erstmal durch einen ganzen Stapel Papier. Was sich zunächst vielleicht ein wenig dröge anhört, entpuppt sich von der ersten Sekunde an als spannender und vor allem authentisch wirkender Kriminalfall. Einen großen Anteil daran hat das Spielmaterial selbst. Es handelt sich eben nicht nur um eine lose Sammlung von lieblos zusammengetragenen Informationen, sondern um eine bunte Zusammenstellung unterschiedlichster Beweisstücke.

Im Brief findet ihr einen Auszug des Tatorts aus der Katasterverwaltung, eine Tageszeitung, Visitenkarten, Fotos, einen Kontoauszug, eine Postkarte und vieles mehr. Direkt ins Auge springt dabei das kleine Päckchen mit einer Bodenprobe, das bei den weiteren Ermittlungen noch eine besondere Rolle spielen wird. Lasst euch überraschen, das Spiel hat so manches cooles Gimmick für euch in petto.
Hidden Games: 3. Fall – Grünes Gift durchbricht die vierte Wand
Die Hidden Games setzen dabei nicht nur auf das beigefügte Papiermaterial allein. Digitale Inhalte ergänzen den Fall und sind elementarer Bestandteil des Spiels. Mit der Auftraggeberin Bettina Böhnke haltet ihr während der Ermittlungen etwa immer regen Kontakt per Whatsapp. Die Ehefrau des Hauptverdächtigen zeigt sich ziemlich engagiert und radelt auf Wunsch zu den wichtigen Schauplätzen im Spiel, wo sie sich für euch genau umsieht.

Das Smartphone werdet ihr an vielen Stellen im Spiel brauchen. Auf diversen Materialien stoßt ihr immer mal wieder auf Weblinks, die sich dann auch tatsächlich im Internet finden lassen. Diese Seiten enthalten oft wertvolle Informationen, die zur Lösung des Falls unumgänglich sind. Die starke Verquickung mit digitalen Inhalten sorgt für eine besonders dichte Atmosphäre und macht das Erlebnis greifbar. Auf der anderen Seite müsst ihr auch ein paar Daten von euch preisgeben. Whatsapp greift schließlich eure Telefonnummer ab und auch eine gültige E-Mail-Adresse wird im Verlauf des Falls ebenfalls noch benötigt.
Hidden Games: 3. Fall – Grünes Gift mit digitalem Lösungshandbuch
Immerhin bietet Hidden Games einen alternativen Web-Chat an, falls man partout auf die Whatsapp-Unterstützung verzichten möchte. Und für den E-Mail-Versand lassen sich notfalls auch Wegwerf-Adressen verwenden. Mit etwas Technikaffinität lassen sich die Datenschutzbedenken so zumindest etwas entschärfen. Ohne Internetanbindung lässt sich der Fall aber dennoch nicht lösen. Entgehen euch diverse Websites, Mail-Accounts oder Cloud-Speicherplätze, lässt euch das Spiel ziemlich ratlos zurück.

Dafür bieten euch die Hidden Games aber einen tadellosen Online-Support. Jedes Spielelement verfügt über eine Hilfe-Website. Hier könnt ihr euch zunächst einen oder mehrere Tipps einholen und euch notfalls natürlich auch die Lösung auf dem Silbertablett präsentieren lassen. Habt ihr sämtliche Papiere durchgeackert, dürft ihr euch jetzt den vier finalen Fragen stellen, bei denen ihr den Tathergang im Detail wiedergeben müsst.
Hidden Games: Der 3. Fall – Grünes Gift ist für ein bis sechs Spieler ab vierzehn Jahren geeignet. Der Fall dürfte euch rund anderthalb bis zweieinhalb Stunden beschäftigen, ein konkretes Zeitlimit besteht allerdings nicht. Diesen und viele andere Fälle der Hidden Games findet ihr ab sofort zum Preis von etwa 25€ im Handel.
Fazit: Wir haben das Rätsel um Hidden Games: 3. Fall – Grünes Gift geknackt und dabei die folgende ingame-Testwertung entschlüsselt

Um sich heute mit einem Escape-Room-Spiel noch von der Masse der erscheinenden Titel abheben zu können, muss man sich als Autor schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Dies ist den Escape-Room-Spezialisten aus Norddeutschland ziemlich gut gelungen. Obwohl sich alles am heimischen Küchentisch abspielt, fühlt man sich durch das tolle analoge und digitale Spielmaterial ganz nah in das Geschehen in Westerfelde hineingezogen. Es ist verblüffend, wie es dem Spiel gelingt, die vierte Wand immer wieder zu durchbrechen. Recherche auf Websites, Hacking von Accounts, sogar Telefonanrufe… alles fühlt sich bei Hidden Games so echt an. Gleiches gilt für die Geschichte hinter dem Mord. Grünes Gift verzichtet auf den übertriebenen Hollywood-Glamour, sondern siedelt sich im piefigen Landkreis Westerfelde an, wo sich Fuchs und Hase noch gute Nacht sagen. Das ist zwar vielleicht nicht gerade spektakulär, trägt aber doch zur Authentizität des Spiels bei. Hat der Fall auch wirklich nicht nötig, denn die Geschichte ist auch so spannend genug und enthält die ein oder andere überraschende Wendung. Aber das müsst ihr natürlich selbst erleben…
Pro | Con |
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+ spannende Kriminalstory | - nicht ohne Online-Anbindung spielbar |
+ tolles Spielmaterial | - kann nur einmal genossen werden |
+ setzt zusätzlich auf digitale Inhalte | |
+ gutes digitales Lösungsbuch | |
+ durchbricht die vierte Wand |