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Lucky Numbers im Test: Zahlenknobelei als Brettspiel

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Von: Sebastian Hamers

Lucky Numbers Verpackung Schachtel Gamefactory
Lucky Numbers erscheint über Gamefactory und kostet ca. 20€. © Gamefactory

Gamefactory veröffentlicht Lucky Numbers und bringt damit ein altes Brettspiel von Michael Schacht in einer Neuauflage wieder in den Handel.

Remakes sind in der Videospielszene derzeit ganz groß in Mode. In der Welt der Brettspiele gehört die Neuaufbereitung beliebter Titel allerdings schon seit jeher zum guten Ton. Von kleineren Anpassungen bis hin zur optischen Generalüberholung ist im Falle einer weiteren Auflage so ziemlich alles möglich. Manchmal wechselt ein Spiel sogar gleich den ganzen Verlag. So auch geschehen bei Lucky Numbers. Das Spiel von Michael Schacht wurde bereits vor etlichen Jahren unter dem Titel „5 vor 12“ von Ravensburger vertrieben. Jetzt steht das Spiel unter der Flagge von Gamefactory und mit einem neuen Namen wieder im Handel.

Aus „5 vor 12“ wird Lucky Numbers

Spielerisch bleibt das Grundprinzip des Originals natürlich erhalten, optisch hat sich hingegen schon einiges getan. Die Gamefactory-Version erstrahlt im neuen Glanz und ersetzt den doch etwas biederen Look der Ravensburger-Ausgabe durch ein frisches Kleeblatt-Design. Da es sich bei Lucky Numbers um ein doch ziemlich abstraktes Spiel handelt, spielen die Illustrationen aber vermutlich eine eher untergeordnete Rolle.

Lucky Numbers Tableau Plaettchen Zahlen Kleeblatt
Die richtige Zahlenfolge muss in Lucky Numbers immer gewahrt werden. © Gamefactory

Worum geht es also in Lucky Numbers? Im Prinzip handelt es sich um eine Neuinterpretation des klassischen Sodoku, das sich wunderbar auch mit mehreren Leuten spielen lässt und einen gewissen Zufallsfaktor einbringt. Jeder Spieler startet mit einem eigenen Spielplan, der genau sechzehn Ablageplätze in einem 4x4-Raster bietet. Diese sollen mit Zahlenplättchen befüllt werden und zwar so, dass die Zahlen immer in aufsteigender Reihenfolge von links nach rechts und von oben nach unten angeordnet werden.

Name des SpielsLucky Numbers
Spielerzahl1-4 Personen
Altersempfehlungab 8 Jahren
Spieldauer20 Minuten
AutorMichael Schacht
VerlagGamefactory
Preisca. 20€

Lucky Numbers spielt sich wie ein modernes Sodoku

Vier Zahlenplättchen werden schon vor Spielbeginn aus der verdeckten Auslage gezogen und in einer Diagonalen auf dem Spielfeld angeordnet. Sie bilden die Ausgangslage für eure weitere Vorgehensweise. Der Ablauf der Partie ist denkbar einfach. Vor euch liegen – je nach Anzahl der Mitspieler – gleich mehrere Sätze von Plättchen, die Zahlen zwischen eins und zwanzig aufweisen. Seid ihr am Zug, nehmt ihr eines der Plättchen, deckt es auf und verbaut es an beliebiger Stelle auf eurer Tafel. Die einzige Regel lautet hier: die Reihenfolge von oben nach unten und von links nach rechts muss zu jeder Zeit aufsteigend verbleiben.

Lucky Numbers Kleeblaetter Zahlen Plaettchen
In Lucky Numbers enthalten die Kleeblätter Zahlen zwischen eins und zwanzig. © Gamefactory

Zu große Abstände zwischen den Zahlen sind somit zwar natürlich erlaubt, bergen allerdings ein gewisses Risiko. Wollt oder könnt ihr das gezogene Plättchen nicht verbauen, dürft ihr es alternativ auch wieder ungenutzt zurücklegen. Es bleibt ab sofort offen in der Auslage und kann von allen Spielern im eigenen Zug gewählt werden. Wieder zurückgelegte Zahlenplättchen können sich somit schnell als großen Vorteil für die Mitspieler erweisen. Ihr solltet also mit Bedacht agieren.

Einfache Legeregeln in Lucky Numbers

Manchmal wird ein mutiges Vorgehen auch belohnt, zumal das Regelwerk noch eine Möglichkeit bietet, die eigenen Fehler wieder zu korrigieren. Statt ein freies Feld auf dem Spielplan zu belegen, darf ein bereits ausliegendes Plättchen ausgetauscht werden. Mit dieser Regel seid ihr nun doch deutlich flexibler und könnt auch mal mutig recht nah beieinanderliegende Zahlenkolonnen zusammenbasteln.

Lucky Numbers Zahlen Kleeblatt Tableau
Mit der Zusatzregel könnt ihr in Lucky Numbers zusätzliche Spielzüge ergattern. © Gamefactory

Das Spiel endet, sobald ein Spieler sein gesamtes Tableau vollständig mit Zahlenplättchen belegt hat. Dieser Spieler hat die Partie sofort gewonnen. Allzu viele Regeln gibt es also nicht. Wer mag, kann optional allerdings noch eine kleine Zusatzregel in den Spielablauf integrieren. Werden Zahlenplättchen mit gleichem Wert diagonal benachbart zueinander angelegt, dürft ihr direkt einen weiteren Zug durchführen. Stellt ihr es geschickt an, entstehen auf diese Weise gleich richtige Kettenzüge.

Lucky Numbers mit Einzelspielermodus

Alternativ lässt sich Lucky Numbers sogar ganz ohne weitere Mitspieler zocken. Die Grundregeln bleiben zwar unverändert, dennoch ist der Solo-Modus eigentlich ein ganz anderes Spiel. Statt Zahlenplättchen aus einer verdeckten Auslage zu ziehen, wird schon vor Spielbeginn das gesamte Tableau nach einer genauen Vorgabe mit Zahlen bestückt. In die Zahlenabfolgen haben sich dabei ein paar Fehler eingeschlichen, sodass die Legeregeln nicht ganz eingehalten wurden. Eure Aufgabe besteht nun darin, die Zahlenplättchen in die korrekte Abfolge zu bringen.

Lucky Numbers Einzelspieler Zahlen Klee Anleitung
Lucky Numbers enthält einen Einzelspielermodus, der euch vor dreißig Rätselaufgaben stellt. © Gamefactory

Dabei dürfen zwei benachbarte Plättchen miteinander vertauscht werden, sogar über den Rand des Tableaus hinaus. Je weniger Spielzüge ihr für die Lösung der Aufgabe benötigt, desto besser. Das Spiel bietet insgesamt dreißig dieser kleinen Rätselaufgaben, sie sollten euch für eine ganze Weile beschäftigen. Gerade in den späteren Levels werden die Knobeleien ganz schön knackig.

Lucky Numbers ist für ein bis vier Spieler ab acht Jahren geeignet. Das Spiel erscheint über Gamefactory und ist ab sofort zum Preis von etwa 20€ im Handel zu finden.

Fazit: Einfache Regeln und eine kurze Spieldauer lassen euch mit Lucky Numbers direkt drauflosknobeln. Dafür bekommt das Spiel von uns diese strahlend glückliche ingame-Testwertung.

Wertungsgrafik Lucky Numbers
Lucky Numbers ist eine schöne Knobelei, die von uns diese strahlend glückliche ingame-Testwertung erhält. © ingame.de

Einen Innovationspreis gewinnt Lucky Numbers mit seiner sodokuähnlichen Struktur vermutlich nicht. Das Spiel ist abstrakt, leicht zu erlernen und in der Regel innerhalb kürzester Zeit auch schon wieder beendet. Wer sonst schon die erste Partie Arche Nova noch vor dem Frühstück abfertigt, wird ein Spiel wie Lucky Numbers wohl eher kritisch beäugen. Und dennoch, es hat wohl einen guten Grund, warum Gamefactory einen alten Michael-Schacht-Titel wieder aus der Versenkung holt und einer Generalüberholung unterzieht. Das Spiel macht immer noch Spaß, genauso wie sich auch die Rätselseiten in Tageszeitungen & Co. immer noch einer großen Beliebtheit erfreuen. Lucky Numbers ist eine flotte Knobelei für zwischendurch, ohne große Vorbereitungszeit und ohne langes Regellesen. Der Zufallsfaktor im Spiel stellt euch vor immer andere Herausforderungen und sogar die Interaktion mit den Mitspielern ist durchaus gegeben. Somit stellt Lucky Numbers auf jeden Fall eine gute Alternative zur klassischen Rätselkost dar. Das gilt insbesondere für den Einzelspielermodus. Dieser vermittelt zwar ein anderes Spielgefühl, macht aber nicht weniger Freude. Gerade in dein höheren Levels beginnen die Köpfe schon ordentlich zu qualmen. Wer gerne mal ein wenig vor sich hin knobelt und auch andere dabei einbeziehen möchte, sollte sich Lucky Numbers ruhig einmal genauer ansehen.

ProCon
+ einfache Regeln- kein Spiel für Chefstrategen
+ kompakte Knobelei für alle Altersklassen
+ mit Einzelspielermodus
+ frisches Design

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