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Pacifica im Test: Die Zwei-Personen-Brettspiel-Neuheit von Kosmos

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Von: Sebastian Hamers

Pacifica Kosmos Verpackung Schachtel Meer Stadt Roboter Baustelle
Pacifica erscheint über den Kosmos-Verlag und kostet 18-20€. © Kosmos

Der Kosmos-Verlag ergänzt mit Pacifica das eigene Angebot in der Erfolgsserie „Spiele für Zwei“. Das Spiel steht ab sofort im Handel für euch bereit.

Bereits seit 1996 führt der Kosmos-Verlag eine eigene Reihe für Zwei-Personen-Brettspiele. Zu den Highlights der Serie zählen bekannte Titel wie Kahuna, Lost Cities oder Targi. Spiele für Zwei sind weiterhin schwer gefragt und folgerichtig hat man bei Kosmos auch in diesem Jahr wieder nachgelegt. Auf der Liste der Frühjahrsneuheiten tauchte jüngst Pacifica: Die Stadt am Meeresgrund auf. Das Spiel entführt euch in eine bunte Unterwasserwelt und betraut euch mit dem Aufbau der namensgebenden versunkenen Metropole. Die Stadt wird in zwei Bereiche aufgeteilt, jeder Spieler ist für eine dieser beiden Hälften verantwortlich. Wer seine Aufgabe als Stadtarchitekt am besten meistert, gewinnt die Partie.

Bunte Unterwasserwelt in Pacifica

Die Errichtung einer glanzvollen Stadt am Boden des Meeres? Das klingt zunächst nach einer doch recht herausfordernden Aufgabe. Die Tiefen des Ozeans erweisen sich allerdings erstaunlich ertragreich. Im Prinzip liegt alles Notwendige zu euren Füßen, ihr müsst lediglich zugreifen und die einzelnen Puzzlestücke effektiv miteinander verschmelzen. Dann erhebt sich schon bald eine blühende Metropole aus dem Meeresboden. Vor euch liegt eine lange Reihe mit Kartenstapeln in sieben unterschiedlichen Kategorien: Schätze, Bevölkerung, Ressourcen, Architektur, Wissen, Maschinen und Stadtfeste.

Pacifica Karten Schaetze Bevoelkerung Arbeiter Gold Schatzkammer
Schatz- und Bevölkerungskarten bilden oftmals eure Basis in Pacifica. © Kosmos

Die Kartenreihe stellt gleichzeitig die Grenze der beiden Stadthälften dar. Im Spielverlauf werden auf beiden Seiten ständig neue Karten ausgelegt, um den Ausbau der Stadt voranzutreiben. Mit fortschreitendem Wachstum werden neue Möglichkeiten eröffnet, die wiederum einen noch schnelleren Ausbau begünstigen. Was zunächst durchaus komplex klingt, spielt sich rein regeltechnisch ziemlich einfach und angenehm flüssig.

Name des SpielsPacifica
Spielerzahl2 Personen
Spieldauer30 Minuten
Altersempfehlungab 10 Jahren
AutorMartin Kallenborn, Matthias Prinz
VerlagKosmos
Preis18-20€

Pacifica mit einfachen Grundregeln

Im Grunde stehen euch im eigenen Zug nur drei unterschiedliche Aktionen zur Verfügung: Karte nehmen – Karte ausspielen – bis zu zwei Karten aktivieren. Fertig! Damit das Recht des aktiven Spielers nicht ping-pong-artig pendelt, dürfen pro Zug direkt drei Aktionen in beliebiger Kombination verwendet werden. Beim Ziehen einer Karte dürft ihr euch von einem beliebigen Stapel bedienen. Auf diese Weise lässt sich ganz gut steuern, welche Möglichkeiten euch in den kommenden Runden offenstehen. Allzu viele Karten lassen sich aber nicht auf der Hand bunkern, es gilt stets ein Limit von drei Handkarten.

Pacifica Karten Roboter
Maschinen produzieren in Pacifica mächtige dauerhafte Effekte. © Kosmos

Trotz dieser geringen Zahl werdet ihr in Pacifica nie in die Verlegenheit gelangen, überhaupt keine Karte ausspielen zu können. Für das Ausspielen selbst werden keine Vorbedingungen verlangt. Ihr legt die Karte einfach so in eure Auslage. Ihr Effekt lässt sich allerdings erst nutzen, wenn die Karte aktiviert wird, womit wir auch schon bei der dritten Aktionsmöglichkeit wären. Einige Karten, vor allem Schatz- und Bevölkerungskarten kommen bereits voraktiviert ins Spiel. Häufig fordern die Karten vor Aktivierung jedoch das Vorhandensein bestimmter Symbole in eurem Stadtgebiet.

Pacifica wächst Runde für Runde

Oft ist es ausreichend, die gewünschten Symbole auf bereits ausgespielten und aktivierten Karten zu besitzen. Es gibt jedoch auch Errungenschaften, die euch zur Abgabe bestimmter Karten auffordern. Möchtet ihr etwa die Stadt mit Architektur bereichern, müssen häufig aktivierte Karten mit Messing- oder Steinressourcen zurückgelegt werden. Als Baumeister von Pacifica kommt es darauf an, eine gute Mischung für die eigene Auslage zu finden. Konzentriert ihr euch auf ein paar bestimmte Kartenkategorien? Oder setzt ihr doch lieber auf eine Entwicklung in der Breite?

Pacifica Ressourcen Messing Stein
Pacifica kennt zwei unterschiedliche Arte von Ressourcen: Messing und Stein. © Kosmos

Maschinen und Stadtfeste stellen dabei eine Besonderheit dar. Der Bau von Maschinen ist häufig recht kostspielig, bringt euch dafür allerdings auch einen dauerhaften Vorteil ein. Gratis-Karten in jeder Runde oder ein erweitertes Handkartenlimit sind nicht zu unterschätzende Boni, die vielleicht den entscheidenden Vorteil bedeuten können. Stadtfeste hingegen bewirken einen oftmals ziemlich mächtigen Effekt, der einmalig direkt nach der Aktivierung ausgelöst wird.

Idole sammeln in Pacifica

Mit zunehmender Spieldauer landen immer mehr Symbole der verschiedenen Kategorien in der eigenen Stadthälfte, so dass es euch immer leichter fallen wird, selbst anspruchsvolle Karten problemlos zu aktivieren. Die gesammelten Symbole sind allerdings nicht nur ein probates Mittel, um die Stadt weiter wachsen zu lassen. Mit ihrer Hilfe lassen sich außerdem acht unterschiedliche Idole sammeln. Sie sind das eigentliche Spielziel in Pacifica. Jedes Idol wird einer Kartenkategorie zugeordnet. Zunächst gehören sie keinem Spieler, sobald ihr allerdings drei Symbole der gleichen Art gesammelt habt, dürft ihr das passende Idol an euch nehmen.

Pacifia Symbole Rad
In Pacifia entsteht ein spannendes Tauziehen um die Idole, sie sind das eigentliche Spielziel. © Kosmos

Noch befindet sich das Idol nicht final in eurem Besitz. Aktiviert euer Mitspieler das fünfte Symbol der passenden Kategorie, wandert das Idol auf seine Seite herüber. Es könnte eine gute taktische Variante sein, dem zuvorzukommen und selbst das fünfte Symbol zu sammeln. In diesem Fall bleibt das Idol natürlich bei euch und die Hürde wird nochmals auf sieben Symbole erhöht. Für den konkurrierenden Baumeister ist es die letzte Chance, das Objekt der Begierde zu stehlen. Sobald ein Spieler sieben oder mehr gleiche Symbole in einer Kategorie gesammelt hat, behält er das Idol bis zum Ende der Partie.

Spannendes Tauziehen in Pacifica

Eine kleine Sonderrolle nimmt dabei das achte Idol ein, das keinem der sieben Kartenkategorien zugeordnet ist. Es gerät unter eure Kontrolle, sobald eure Stadthälfte über mindestens ein Symbol jeder Art verfügt. Bei gleich zwei Symbolen quer durch die Bank kann es nochmals den Besitzer wechseln, bevor es seinen finalen Platz in der Stadt findet. Um die Partie zu gewinnen, müsst ihr fünf Idole auf eure Seite ziehen. Alternativ reichen drei Idole aus, die nicht mehr den Besitzer wechseln können.

Pacifica Karten gruen Haken Aktiviert
In Pacifica kommen einige Karten gleich voraktiviert ins Spiel. © Kosmos

Für eine Partie braucht es in der Regel kaum länger als dreißig Minuten. In dieser Zeit könnt ihr euch auf ein intensives Tauziehen um die Vorherrschaft in Pacifica einstellen, bei dem der Baumeister gewinnt, der seine Züge am effektivsten zu nutzen weiß. Pacifica ist für zwei Personen ab zehn Jahren geeignet. Ihr findet das Spiel ab sofort zum Preis von etwa 18-20€ im Handel.

Fazit: Pacifica ist ein intensives Tauziehen um die Vorherrschaft auf dem Grund des Ozeans, das dem Spiel diese ingame-Testwertung einbringt.

Wertungsgrafik Pacifica
Pacifica sorgt für ein entspanntes Spielgefühl und verdient sich so diese ingame-Testwertung. © Kosmos

Städtebau unter Wasser? Wer sich ein komplexes Aufbaustrategiespiel erhofft hat, findet mit Pacifica vielleicht nicht ganz den Titel seiner Träume. Mit tiefgehenden strategischen Handlungsoptionen kann der neue Kosmos-Zweier nicht unbedingt glänzen, dafür allerdings mit einem entspannten Spielgefühl. Die Regeln sind nicht sonderlich umfangreich und folgen einer klaren Struktur. Das Spiel bietet tatsächlich nur drei Aktionsmöglichkeiten, es bleibt also alles immer sehr überschaubar. So entwickelt sich ein schnelles und vor allem sehr flüssiges Kartenduell, bei dem die Machtverhältnisse immer wieder durcheinandergewirbelt werden. In der Partie entsteht ein spannendes Tauziehen um die begehrten Idole, das einerseits von etwas Taktik, aber auch von einer großen Portion Glück geprägt wird. Pacifica beinhaltet durchaus ein paar coole Möglichkeiten, um effektive Synergien zu erschließen. Allerdings muss euch das Glück dabei schon ein wenig in die Karten spielen. Welche Karten in der eigenen Stadthälfte landen, lässt sich nur bedingt beeinflussen. Steht das Spiel auf des Messers Schneide, dann entscheidet manchmal das pure Kartenglück über Sieg oder Niederlage. Bei einer Spieldauer von gerade einmal einer knappen halben Stunde geht das aber völlig in Ordnung. Pacifica hat nicht den Anspruch, die Köpfe so richtig zum Qualmen zu bringen, sondern möchte eher ein entspanntes Spielgefühl vermitteln und ein paar Feelgood-Momenten kreieren. Und das ist den Machern des Spiels auf jeden Fall ganz gut geglückt.

ProCon
+ spielt sich ganz entspannt runter- fühlt sich durch den hohen Glücksfaktor etwas beliebig an
+ optisch ansprechend
+ schöne Tauzieh-Mechanik
+ einfaches Regelwerk

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