Schätze des Waldes im Test: Das Brettspiel für Pilzliebhaber

Schätze des Waldes erscheint über den Huch-Verlag und ist mit gerade einmal 15 Minuten Spieldauer ein echter Brettspiel-Quickie.
Früh angekündigt, lange verzögert und dann doch rechtzeitig zum Start in die Pilz-Saison hat der Huch-Verlag sein neues Brettspiel „Schätze des Waldes“ veröffentlicht. In den Tiefen der Wälder gibt es derzeit einige Menge Leckereien zu entdecken. Morcheln, Steinpilze, Pfifferlinge und Parasole warten nur darauf, von euch als Pilz-Gourmets gesammelt und verspeist zu werden. Welche Pilzsorten auf der Wunschliste ganz weit oben stehen, ist zunächst allerdings ungewiss. Wer in diesem Brettspiel die wertvollsten Pilze sammelt, gewinnt am Ende die Partie. Jetzt müsst ihr nur noch herausfinden, welche es sind.
Pilz-Detektive suchen die Schätze des Waldes
Was wird zum Pilze sammeln benötigt, außer hoffentlich einer guten Kenntnis über die Pilze selbst? Natürlich ein Korb, um die fette Beute auch sicher nach Hause zu bringen. Im Falle von Schätze des Waldes werdet ihr sogar gleich mit fünf Körben ausgestattet. Diese werdet ihr benötigen, um euch Pilze aus dem allgemeinen Vorrat zu sichern. Gesteuert wird die Pilzsammelei über vier verschiedene Tableaus, je eines für jede Pilzsorte.

Die ersten Pilze finden sich noch ganz leicht. Nur einen einzigen Korb müsst ihr abgeben, um einen leckeren Pilz zu erhalten. Doch je mehr Pilze einer Sorte bereits geerntet wurden, desto mehr Körbe müssen investiert werden. Bis zu vier Körbe kann es kosten, um sich einen Steinpilz, einen Parasol, eine Morchel oder einen Pfifferling zu sichern. Die Investition kann sich allerdings auszahlen. Wer am Ende des Durchgangs auf einem Tableau die meisten Körbe platziert hat, darf sich über einen Bonus-Pilz der gleichen Sorte freuen.
Name des Spiels | Schätze des Waldes |
Spielerzahl | 2-5 Personen |
Altersempfehlung | ab 8 Jahren |
Spieldauer | 15 Minuten |
Autor | Simon Douchy |
Verlag | Huch |
Preis | ca. 20€ |
Gute Pilze - Schlechte Pilze in die Schätze des Waldes
Sobald kein Spieler mehr Körbe platzieren kann, geht das Spiel in die zweite Phase über. In dieser erhaltet ihr aufschlussreiche Informationen über den tatsächlichen Wert jeder Pilzsorte. Die Wertigkeiten werden noch vor Spielbeginn nach dem Zufallsprinzip festgelegt. Zu jeder Pilzart gibt es jeweils vier Karten mit Werten von einem, drei, fünf oder sieben Punkten. Jeweils eine Karte wird verdeckt unter jedem Pilztableau platziert. Sie gibt den tatsächlichen Wert eines Pilzes an.

Damit ihr bei Spielbeginn nicht völlig im Dunklen umhertappt, werden jedem Spieler ein paar Pilzkarten ausgeteilt. Nach dem Ausschlussverfahren könnt ihr so ermitteln, was die einzelnen Pilze wohl möglicherweise wert sein könnten. In der zweiten Spielphase verhärten sich eure Vermutungen weiter, da jetzt neue Informationen eingestreut werden. Jeder Spieler legt eine seiner Handkarten offen vor sich aus und gibt so ein bislang gut gehütetes Geheimnis preis. Als kleine Belohnung für diese Offenbarung gibt jetzt einen zusätzlichen Korb, der direkt ab der nächsten Runde eingesetzt werden kann.
Geheimniskrämerei in Schätze des Waldes
Wer sein kleines Geheimnis lieber für sich behalten möchte, darf seine Informationen den Mitspielern auch vorenthalten. Den zusätzlichen Korb für die nächste Spielrunde gibt es in diesem Fall dann aber natürlich nicht. Nachdem jeder Pilzsammler seine Entscheidung getroffen hat, könnt ihr euch direkt für eine weitere Runde bereitmachen. Alle Körbe werden von den Pilztableaus entfernt und wieder dem eigenen Vorrat hinzugefügt. Dann beginnt die Pilz-Jagd von vorne.

Die Partie wird solange fortgeführt bis sich im Wald keine weiteren Exemplare von mindestens zwei Pilzsorten mehr finden lassen. Erst jetzt werden die Geheimnisse gelüftet und die Wertungskarten, die bei Spielbeginn unter den Tableaus versteckt wurden auf den Tisch geholt. Wie viele Punkte euch jeder einzelne gesammelte Pilz einbringt, steht nun endgültig fest. Um den Gewinner des Spiels zu ermitteln, müsst ihr nun nur noch die Gesamtpunktzahl errechnen.
In der Regel dauert ein Durchlauf kaum länger als eine Viertelstunde. Schätze des Waldes ist für zwei bis fünf Personen ab acht Jahren geeignet. Ihr findet das Spiel ab sofort zum Preis von rund 20€ im Handel.
Fazit: Die Pilz-Spürnasen aus der Redaktion haben für Schätze des Waldes diese schmackhafte ingame-Testwertung ausfindig gemacht.

Bei einer Spieldauer von gerade einmal einer Viertelstunde wird wohl kaum jemand ein komplexes Strategiespiel hinter Schätze des Waldes vermuten. Eine Partie spielt sich in einem Rutsch herunter, ohne euch mit allzu vielen Aktionsmöglichkeiten oder sonstigem Schickschnack zu belasten. Da schaffen es selbst die größten Grübler unter euch kaum, den eigenen Zug länger als ein paar wenige Sekunden hinauszuzögern. Entsprechend flott geht die Partie voran, so dass eine schöne Dynamik am Spieltisch entsteht. Körbe legen, Pilze erhalten… Für verwinkelte Taktik-Stafetten ist bei dieser Einfachheit nicht sehr viel Platz. Belanglosigkeit muss sich Schätze des Waldes aber dennoch nicht vorwerfen lassen. Im Vordergrund steht der Deduktionsanteil des Spiels. Wie viele Punkte sind die vier verschiedenen Pilzsorten wirklich wert? Der Antwort zu dieser Frage kommt ihr im Verlauf des Spiels immer näher, wollt dabei jedoch möglichst eigene Informationen den Mitspielern vorenthalten. Dabei wandelt ihr stets auf einem ziemlich schmalen Grat. Sammelt ihr stur mit Vorliebe kistenweise Pfifferlinge ein, erahnt die Konkurrenz vermutlich schon, dass ihr hinsichtlich dieser Pilzsorte über gewisse Informationen verfügt. Wer gut blufft, kann seine Mitspieler so aber vielleicht auch auf eine falsche Fährte locken. Mit einem Pokerface habt ihr eventuell eine Chance, die anderen Pilzsammler zu übertölpeln. Ein Sonderlob hat sich Schätze des Waldes für die Gestaltung des Spielmaterials verdient. Das Spiel ist wirklich sehr schön anzusehen und überzeugt mit hochwertigen Materialien. Als echter Spiele-Quickie macht die Huch-Herbstneuheit so auf jeden Fall eine gute Figur.
Pro | Con |
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+ grafisch sehr schick | - geringe Spieltiefe |
+ schönes Spielmaterial | |
+ einfache Regeln | |
+ Mix aus Bluff- und Deduktionsspiel |