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Amigo schickt Alienbanden auf den Silent Planet
Silent Planet im Test: Nonverbale Kooperation als Kartenspiel
- vonSebastian Hamersschließen
Silent Planet reiht sich ein in die Riege der nonverbalen Koop-Spiele. Amigo lädt euch ein zu einer Reise in den Weltraum auf den stillen Planeten.
- nonverbales Kommunikationsspiel
- für 2-6 Spieler ab 8 Jahren geeignet
- Spieldauer: etwa 15 Minuten
- Preis: ca. 8€
Nonverbale Kommunikationsspiele waren bis vor ein paar Jahren noch eine echte Seltenheit. Inzwischen tummeln sich allerdings schon eine ganze Reihe von Vertretern dieses Genres auf dem Markt. Titel wie The Game, The Mind oder Die Crew konnten mit ihrer frischen Idee viele Spieler für sich gewinnen. Letzteres konnte sogar die prestigeträchtige Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres 2020“ einheimsen. Die Nachfrage nach Spielen dieser Art scheint also groß zu sein. Jetzt schickt auch Amigo sein nonverbales Kartenspiel ins Rennen und entführt euch in die Weiten des Weltalls. Dort arbeitet ihr kooperativ zusammen, um Alienteams auf dem Silent Plant zusammenzustellen. Dabei müsst ihr euch auf die Kraft eurer Intuition verlassen… und natürlich auf den Translationsfusionator, den ihr auf der Reise zum stillen Planeten mitgebracht habt.
Alienbanden auf dem Silent Planet
Silent Planet besteht ausschließlich aus Karten. Die 55 Karten teilen sich in sechs verschiedene Kategorien auf. Jede davon stellt eine Alienspezies dar. Die Aliens tauchen nummeriert mit Ziffern von eins bis fünf auf. Hinzu kommen lediglich noch die bereits erwähnten Translationsfusionatoren, die in Silent Planet als Joker fungieren. Eure Aufgabe klingt auf dem Papier denkbar einfach. Gemeinsam stellt ihr Alienteams zusammen. Sie müssen entweder aus fünf verschiedenen Spezies bestehen oder aber allesamt der gleichen Gattung angehören.
Zunächst werdet ihr aber erstmal mit Kartenmaterial ausgestattet. Jeder Spieler erhält neun Karten, die er sich im Geheimen ansieht. Jetzt geht es schon gleich über in die vielleicht wichtigste Phase des Spiels über. Ihr legt die erhaltenen Karten in einer Reihe vor euch aus. Es wird insbesondere auf die Reihenfolge ankommen, in der ihr die Karten sortiert. Euer Ziel: ihr wollt euren Mitspielern vermitteln, wie sich die Karten in eurer Auslage einreihen.
Auf dem Silent Planet wird nonverbal kommuniziert
Dazu dreht ihr eine beliebige Anzahl von Karten auf die offene Seite. Überlegt euch gut, wie ihr den Mitspielern am besten vermitteln könnt, was ihr euch bei der Sortierreihenfolge gedacht habt. Beim Aufdecken der Karten solltet ihr aber schon etwas sparsam sein. Denn für die Zusammenstellung der Alienteams kommen lediglich die verdeckten Karten in Frage. Deckt ihr also schon bei Spielbeginn viele Karten auf, schmälert das eure Möglichkeiten im weiteren Spielverlauf.
Die naheliegende Option wäre natürlich, die Karten ihrer Zahlenreihenfolge nach zu sortieren. Ihr dürft aber problemlos auch kreativere Lösungen für eure Auslage finden. Bestimmte Konstellationen der Kartenhand schreien förmlich nach einer alternativen Darstellungsform. Ein wenig Kreativität und Mut werden somit manchmal belohnt. Letztlich müssen eure Mitspieler aber auch eine Chance haben, eure Ideen zu erahnen. Andernfalls nutzt euch der größte Ideenreichtum wenig.
Auf dem Silent Planet werden die Crews zusammengestellt
Reihum wird nun von den Reihen der Spieler eine Karte gewählt und in die Tischmitte gelegt. Wird eine Karten von euch gewählt, dürft ihr euren Mitspielern natürlich keinerlei Hinweise geben. Diese müssen sie ganz ohne eure Hilfe auf die Suche nach einer geeigneten Karte machen. Dabei dürfen sich die anderen Spieler untereinander austauschen, selbstverständlich nur auf nonverbale Art. Denn auf dem Silent Planet ist jedwede akustische Kommunikation verpönt.
Auf diese Art und Weise werden die Karten reihum in der Tischmitte abgelegt. Leider dürft ihr die einzelnen Crews immer nur eine nach der anderen zusammenstellen. Bevor ihr euch also an die Fertigstellung des zweiten Alienteams macht, müsst ihr zuvor die erste Mannschaft vollständig versammelt haben. Bleibt nur zu hoffen, dass euch bei der teambildenden Maßnahme kein Schnitzer unterläuft.
Gemeinsam gewinnen und verlieren in Silent Planet
Sobald in der Tischmitte eine Situation entsteht, bei ihr das Team nicht mehr ordnungsgemäß zusammenstellen könnt, wird die Mission sofort abgebrochen. Alle Karten werden direkt verworfen und ihr müsst euch an die Aufstellung des nächsten Teams begeben. Insgesamt müsst ihr so viele vollständige Teams zusammengestellt haben, wie Spieler an der Partie teilnehmen. Theoretisch sind dazu zwei Spieler ausreichend. Deutlich mehr Spaß macht Silent Planet jedoch in einer etwas größeren Runde. Bis zu sechs Spieler können maximal an einer Runde teilnehmen.
Silent Planet von Autor Klaus Altenberger ist über Amigo erschienen. Das Spiel ist für zwei bis sechs Spieler ab acht Jahren geeignet und kostet etwa 8€. Ihr findet das Spiel ab sofort im Handel.
Fazit: Mit nonverbaler Leichtigkeit spielt sich Silent Planet zu einer geräuschlosen Testwertung von
In den letzten Jahren habe ich bereits zahlreiche nonverbale Kommunikationsspiele ausprobiert, die meisten davon haben in unserer Runde viel Anklang gefunden und sich zu kleinen Evergreens gemausert. Dank einfacher Regeln war die Einstiegshürde sehr gering, so dass sich selbst Gelegenheitsspieler häufig auf ein doch eher ungewöhnliches Spielerlebnis einlassen konnten. Auf Silent Planet trifft diese Eigenschaft sogar noch etwas stärker zu. Das Spiel versteht selbst der größte Spieleverweigerer sofort und dank des kooperativen Ansatzes lässt sich Silent Planet eigentlich in so ziemlich jeder Runde unterbringen. Doch so einfach sich das Missionsziel zunächst auch anhören mag, es ist gar nicht so leicht, die geforderte Anzahl von Alienteams zusammenzustellen. Ein kleiner Ausrutscher genügt und ein fast komplettes Team muss kurz vor dem Abschluss in die Tonne gekloppt werden. Eine gute Portion Glück gehört in Silent Planet eben auch dazu. Wenn ihr euch schon immer für ein nonverbales Kommunikationsspiel interessiert habt, euch der Ablauf von The Game oder The Mind aber immer etwas zu wirr gewesen ist, findet ihr mit Silent Planet einen guten Einstieg in das Genre. Und wer weiß… vielleicht öffnet es euch die Wege hin zu den etwas komplizierteren Spielen dieser Art. Es lohnt sich.
Pro | Con |
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+ kooperative Spielmechanik | - hoher Glücksfaktor |
+ sehr leicht zu erlernen | - macht erst ab 3 Spielern richtig Spaß |
+ setzt auf nonverbale Kommunikation | |
+ für bis zu 6 Spieler geeignet |