Similo – Phantastische Tierwesen im Test: Kooperatives Kartenspiel aus dem Potter-Universum

Die Erfolgsgeschichte von Similo geht weiter. Etliche Ableger sind bereits verfügbar, jetzt kommt eine Phantastische-Tierwesen-Ausgabe in den Handel.
Als Horrible Guild vor einigen Jahren die Similo-Reihe ins Leben rief, haben vermutlich nicht mal die Verantwortlichen selbst damit gerechnet, dass dieses kleine Kartenspiel dermaßen einschlagen sollte. Das Regelwerk würde bequem auf einem Bierdeckel platzfinden, die Spieldauer beträgt außerdem auch gerade mal knappe zehn Minuten… was macht also den großen Reiz von Similo aus? Es wurde jedenfalls Zeit, dem Mythos Similo einmal auf den Zahn zu fühlen und das Spiel endlich selbst auszuprobieren. Als Erstkontakt haben wir uns für die Ausgabe „Phantastische Tierwesen“ entschieden, die uns in die Welt von Harry Potter entführt.
Similo: Phantastische Tierwesen entführt euch in die Welt von Harry Potter
Der Ablauf von Similo: Phantastische Tierwesen ist identisch zu allen anderen Varianten. Doch statt Tieren oder Persönlichkeiten aus der Geschichte zeigen die Karten diesmal eben die bekannten Charaktere aus der gleichnamigen Filmreihe. Knapp vierzig Figuren haben ihren Weg ins Spiel gefunden, genau eine pro Karte. Gespielt wird vollständig kooperativ. Eine Person übernimmt die Funktion des Tippgebers, die restlichen Spieler gesellen sich zur Raterunde.

Als Tippgeber zieht ihr im Geheimen eine Karte vom Stapel und schaut sie euch an. Um diesen gezeigten Charakter wird sich im Verlauf der Partie alles drehen. Seine Identität ist allerdings nur euch bekannt. Eure Aufgabe wird es sein, die Raterunde mit Hinweisen zu versorgen, damit der geheime Charakter ermittelt werden kann. Wie das genau funktioniert? Das ist in der Tat ziemlich simpel.
Name des Spiels | Similo: Phantastische Tierwesen |
Spielerzahl | ab 2 Personen |
Altersempfehlung | ab 7 Jahren |
Spieldauer | 10 Minuten |
Autor | Hjamlar Hach, Pierluca Zizzi, Martino Chiacchiera |
Verlag | Horrible Guild/HeidelBÄR Games |
Preis | ca. 12€ |
Kooperativer Spielablauf in Similo: Phantastische Tierwesen
Zunächst einmal wird ein Raster aus 4x3 Spielkarten ausgelegt. Zu sehen sind nun also insgesamt zwölf Figuren aus dem Phantastische-Tierwesen-Universum, darunter auch die gesuchte Person. Seid ihr der Tippgeber, zieht ihr nun fünf zusätzliche Karten und nehmt sie auf die Hand. Eine davon darf jetzt ausgespielt werden, um einen ersten Hinweis zu geben. Spielt ihr die Karte aufrecht in die Auslage, dann hat der darauf gezeigte Charakter eine Gemeinsamkeit mit der gesuchten Person. Welche das ist? Das bleibt zunächst der Fantasie der Raterunde überlassen.

Es kann sich dabei um alles Mögliche handeln. Vielleicht haben die Figuren das gleiche Geschlecht, eine ähnliche Haarfarbe oder tragen eine Kopfbedeckung. Natürlich sind auch Hinweise erlaubt, die sich auf Charaktereigenschaften innerhalb der Filmgeschichte beziehen. Damit sich nicht nur ausgewiesene Enthusiasten der filmischen Vorlage an der folgenden Diskussion beteiligen können, verfügt jede Karte über eine Textzeile mit ein paar passenden Details. Keine Sorge also, es können selbst Spieler ohne jegliches Vorwissen über die Phantastischen Tierwesen problemlos an einer Partie teilnehmen.
Die geheime Identität ermitteln in Similo: Phantastische Tierwesen
Alternativ dürft ihr in der Rolle des Tippgebers eine Karte auch waagerecht ausspielen. Damit weist ihr daraufhin, dass den ausgespielten Charakter keine Gemeinsamkeiten mit der gesuchten Identität verbinden. Nachdem eine Karte von der Hand in die Auslage gewandert ist, darf nun die Raterunde aktiv werden. Gemeinsam wird darüber debattiert, wie der Hinweis der laufenden Runde auszulegen ist. Als Tippgeber seid ihr an dieser Stelle zum Stillschweigen verdonnert. Karte ausspielen, Klappe halten! Die Runde muss schon selbst ihr eigenen Schlüsse ziehen.

Ein einzelner Charakter wird nun nach gemeinsamem Entschluss aus dem Raster entfernt. Handelt es sich dabei um die gesuchte Person, hat die gesamte Gruppe das Spiel sofort verloren. Falls nicht, wurde der Personenkreis schon ein wenig eingeengt und es kann die zweite Runde starten. Der Tippgeber füllt seine Kartenhand wieder auf fünf Karten auf und spielt erneut einen Charakter offen aus, entweder hochkant oder im Querformat.
Den Personenkreis in Similo: Phantastische Tierwesen einengen
Das Spiel nimmt nun zunehmend an Dynamik auf. In der zweiten Spielrunde werden nämlich gleich zwei Karten aus dem Raster aussortiert. Drei weitere folgen in der dritten Runde und im vierten Durchlauf sind es gleich vier. Zu Beginn der fünften und letzten Runde liegen jetzt nur noch zwei Charaktere aus. Könnt ihr mithilfe des letzten Tipps auch noch den letzten Charakter korrekt entfernen, verbleibt am Ende die geheime Identität in der Tischmitte und ihr habt die Partie gewonnen.

Bei Similo geht alles Rucki Zucki, selbst diskussionswütige Spielrunden werden es schwerhaben, die Marke von zehn Minuten Spieldauer zu knacken. Mehrere Durchläufe an einem Abend sind also kein Problem. So kommt jeder Spieler wenigstens einmal in den Genuss, die Rolle des Tippgebers zu übernehmen. Besitzt ihr gleich mehrere Ausgaben der Similo-Familie, dürft ihr die Sets sogar miteinander kombinieren. Ihr könnt beispielsweise zwölf Charaktere der Phantastischen Tierwesen ins Raster packen, die Tippkarten dann aber der Halloween-Ausgabe entnehmen. Der Ablauf funktioniert problemlos und verleiht dem Spiel noch mehr Abwechslung.
Similo: Phantastische Tierwesen lässt sich bereits mit zwei Personen ab sieben Jahren spielen, in Sachen Mitspielerzahl sind nach oben hin eigentlich keine Grenzen gesetzt. Diese und viele andere Similo-Ausgaben findet ihr ab sofort zum Preis von rund 12€ im Handel.
Fazit: Similo – Phantastische Tierwesen spielt sich erfrischend einfach und erzeugt einen enormen Suchteffekt. Das bringt dem Spiel diese zauberhafte ingame-Testwertung ein.

Kann das wirklich Spaß machen? Diese Frage tauchte spontan nach dem Lesen des kompakten Regelwerks in meinem Kopf auf. Nach dem ersten Live-Einsatz von Similo wurden alle Zweifel allerdings mit einem Schlag pulverisiert. Das Ding spielt sich einfach so locker flockig runter, dennoch haben alle Beteiligten stets den Ehrgeiz, die geheime Identität zu lüften. Wenn am Ende der Partie tatsächlich die gesuchte Person in der Auslage verbleibt, ist das schon ein besonderer Moment. Elf Figuren wurden fein säuberlich aussortiert, so entsteht ein erhabenes Triumphgefühl. Und wenn nicht? Dann wird einfach ein weiterer Durchlauf nachgeschoben. Die meisten Partien lassen sich in weniger als zehn Minuten abhandeln, so kommt Similo recht schnell auf eine stattliche Anzahl von Partien. Ob man nun Fan von Harry Potter im Allgemeinen oder den Phantastischen Tierwesen im Speziellen ist, spielt in Falle von Similo eigentlich ebenfalls keine große Rolle. Das Spiel macht selbst völlig ohne Sachkenntnis der Filmvorlage eine Menge Spaß. Alternativen bieten sich im Handel aber dennoch an. Die verfügbaren Varianten sind thematisch bunt gemischt. Neben Phantastische Tierwesen und Harry Potter findet ihr Similo noch in den Ausgaben Halloween, Tiere, Wilde Tiere, Geschichte, Mythen und Märchen im Handel.
Pro | Con |
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+ kooperativer Spielablauf | - bietet kein abendfüllendes Programm |
+ sehr einfache Regeln | |
+ schickes Artwork | |
+ mit vielen Figuren aus dem Originalfilm |