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Star Wars – The Clone Wars im Test: Pandemic-Brettspiel mit Serienlizenz

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Von: Sebastian Hamers

Star Wars Clone Wars Pandemic Verpackung Schachtel Cover Jedi
Star Wars: The Clone Wars erscheint über Asmodee und kostet 50-60€. © Asmodee

Nach WoW: Wrath of the Lich King haben Asmodee und Z-Man Games mit Star Wars: The Clone Wars eine neue Pandemic-Variante auf Lager.

Mit dem Pandemic-Brettspiel hat Autor Matt Leacock einen absoluten Megahit kreiert. Vor inzwischen fast schon 15 Jahren versetzte der Titel dem Genre der kooperativen Brettspiele einen kräftigen Schub. Auch Pandemic selbst profitierte ungemein davon, dass plötzliche alle Spieler gemeinsam gegen das Spiel antreten wollten. Die Folge davon waren etliche Ableger und Varianten, die unter dem Pandemic-Label in den Handel geblasen wurden. Die Popularität der Marke bewegt sich bis heute auf einem hohen Niveau. Erst im letzten Jahr veröffentliche Z-Man Games mit World of Warcraft: Wrath of the Lich King eine Variante mit offizieller Lizenz, die auch im ingame-Test zu überzeugen wusste. Und auch in diesem Jahr soll die Pandemic-Marke weiter gepflegt werden. Diesmal mit einer neuen starken Lizenz. Star Wars: The Clone Wars greift die Grundmechanik von Pandemic auf und überträgt sie auf die Welt von Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi.

Pandemie im Universum von Star Wars: The Clone Wars

Wer sich bereits zuvor angeschickt hat, in Pandemie die Welt vor einem gefährlichen Virus zu retten, kommt auch mit dem neuen Star Wars: The Clone Wars schnell zurecht. Dennoch handelt es sich bei dem vorliegenden Titel nicht einfach nur um eine optische Adaption des Originals, sondern führt einige spannende neue Elemente ein, die den Kauf selbst für Pandemic-Kenner interessant machen. Damit wandelt Clone Wars auf den Spuren von World of Warcraft: Wrath of the Lich King, bei dem dieses Experiment bereits wunderbar gelungen war.

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Bei Star Wars: The Clone Wars befreit ihr das Universum von lästigen Kampfdroiden. © Asmodee

Die Welt von Azeroth ist natürlich der Planetenvielfalt der Star Wars Sage gewichen. Mehr als zwei Dutzend bekannter Welten haben den Weg ins Brettspiel gefunden, auf dem sich eure Jedi austoben dürfen. Namentlich sind das Aayla Secura, Ashoka Tano, Anakin Skywalker, Luminara Unduli, Mace Windu, Obi-Wan Kenobi und Yoda. Typisch Pandemic, ist natürlich jeder von ihnen mit einer individuellen Sonderfähigkeit ausgerüstet, die sich taktisch nutzen lassen, um der Bedrohung durch den Schurken Einhalt zu gebieten.

Name des SpielsStar Wars: The Clone Wars
Spielerzahl1-5 Personen
Altersempfehlungab 14 Jahren
Spieldauer60 Minuten
AutorAlexandar Ortloff
VerlagZ-Man Games/Asmodee
Preis50-60€

Schaulaufen der Promis in Star Wars: The Clone Wars

Die Bösewichter dürften Fans von Star Wars: The Clone Wars sicherlich ebenfalls nicht ganz unbekannt sein. Vier Schurken haben den Weg ins Spiel gefunden. Asajj Ventress, General Grievous, Maul und Count Dooku sind eure Widersacher, die tatsächlich ziemlich individuell agieren und vor allem auch in Sachen Schwierigkeitsgrad unterschiedliche Ansprüche an euch stellen. In jeder Partie kommt immer nur einer von ihnen zum Einsatz. Je nachdem wie knackig das Spiel ausfallen soll, dürft ihr also den passenden Oberbösewicht wählen. Die Schurken tauchen zwar genauso wie die Jedis als Miniatur auf dem Spielbrett auf, doch zunächst habt ihr erstmal andere Probleme als sich mit ihnen herumzuschlagen.

Star Wars Clone Wars Pandemic Miniaturen Planet Blockade Raumschiff
Wenn sich die Planeten mit Miniaturen füllen, wird es bei Star Wars: The Clone Wars so langsam kritisch. © Asmodee

Bevor ihr euch dem finalen Kampf widmet, gilt es zunächst ein paar Missionen zu erfüllen. Erst wenn alle Missionen erfolgreich bestanden wurden, biegt die Partie in die spannende Endphase ein. Um diese Vorarbeit zu leisten, werdet ihr vor allem Squadkarten benötigen. Ziemlich viele Squadkarten, um genau zu sein. Sie sind eure wertvollste Waffe im Kampf gegen das Böse. Im Wesentlichen sind diese Karten in vier Kategorien unterteilt, jede davon mit einzigartigen Fähigkeiten. Je nach Mission können unterschiedliche Karten-Typen beigesteuert werden, um sie abzuschließen. Dem Management der Handkarten kommt in Star Wars: The Clone Wars also eine besondere Bedeutung zu.

Missionen abhandeln in Star Wars: The Clone Wars

Fühlen sich die Jedi gut genug gerüstet, um die Mission zu bewältigen, fliegen sie den passenden Planeten an und werfen den beiliegenden Spezialwürfel. Jetzt hofft ihr, dass ihr möglichst viele Erfolgssymbole werft. Denn nur mit ihnen lässt sich die Aufgabe abschließen. Doch egal wie glücklich der Wurf auch ausfällt, es kommen nie genügend Erfolge zusammen. Der verbleibende Rest muss nun mit Handkarten beigesteuert werden. Die entsprechenden Karten werden erschöpft und können erst wieder zu Beginn des nächsten Zuges wieder eingesetzt werden.

Star Wars Clone Wars Pandemic Karten Squad Raumschiff Palpatine
In Star Wars: The Clone Wars greift ihr auf Squadkarten zurück, die in vier Kategorien unterteilt sind. © Asmodee

Einige Missionen sind wirklich herausfordernd, so dass ihr manchmal am besten gleich mir mehreren Jedi den betreffenden Planeten anfliegt. Jeder Krieger vor Ort darf in diesem Fall die passenden Handkarten zum Gelingen der Mission beisteuern. Für den möglicherweise anfallenden Schaden, der während der Aufgabe anfällt, muss allerdings der aktive Spieler selbst geradestehen. Auf dem Würfel sowie auf der Missionskarte selbst befinden sich oftmals Schadenssymbole, die abgehandelt werden müssen. Für jeden Schadenspunkt muss eine Squadkarte von der Hand entfernt und auf den Ablagestapel gelegt werden. Möglicherweise verfügt der Jedi – oder einer seiner anwesenden Freunde – aber über eine Rüstungskarte. In diesem Fall kann der Schaden noch einmal abgewendet werden.

Weltraum-Geballer bei Star Wars: The Clone Wars

Die Verlockung mag dadurch groß sein, häufig im Verbund starker Jedi durch die Weiten des Weltalls zu streifen, um sich gegenseitig den Rücken freizuhalten. Ob dies eine gute Taktik ist, kann aber zumindest hinterfragt werden. Das Unheil droht schließlich an allen Ecken des Universums und wird durch die Mächte des Schurken noch weiter verstärkt. Überall ploppen Kampfdroiden und Blockade-Schiffe auf, die euch mächtig unter Druck setzen.

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Bei Star Wars: The Clone Wars werden Missionsplaneten mit einem Marker versehen. © Asmodee

Nach jedem Spielzug werden neue Gegner ins Spiel gebracht. So richtig gefährlich wird dies erst, wenn sich bereits drei Droiden auf einem Planeten tummeln, Kommt nun noch ein vierter Feind hinzu, kommt es zur Belagerung. Jetzt wird der Bedrohungsmarker um ein Feld nach vorne bewegt und ein Blockade-Raumschiff landet auf dem Planeten. Die Blockade ist schon ziemlich lästig, da sie über gleich zwei Lebenspunkte verfügt und die einfachen Droiden vor Angriffen schützt. Die wahre Gefahr geht jedoch vom Bedrohungsmarker aus. Wird dieser auf das letzte Feld der Leiste verschoben, habt ihr die Partie sofort verloren.

Die Invasion als Gefahr bei Star Wars: The Clone Wars

Ihr solltet also aufpassen, dass sich die Kampfdroiden nicht zu sehr auf einen Planeten konzentrieren. Wo die Droiden auftauchen wird über sogenannte Invasionskarten gesteuert, von denen bei Spielbeginn zunächst zwei Stück pro Runde aufgedeckt werden. Die Schlagzahl kann sich im Spielverlauf aber noch deutlich erhöhen, wenn der Schurke seine Muskeln spielen lässt. Jeder Bösewicht verfügt in Star Wars: The Clone Wars über ein eigenes Deck mit unterschiedlichen Gemeinheiten. Ein Effekt ist jedoch in allen Schurken-Kartenstapeln identisch. Egal für welchen Endgegner ihr euch entscheidet, in regelmäßigen Abständen geraten die Planeten unter Beschuss.

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Bei Star Wars: The Clone Wars entstehen an allen Ecken und Enden des Universums gefährliche Brandherde. © Asmodee

Sobald diese Karte aufgedeckt wird, erhöht sich der Invasionsgrad auf der Leiste. Für euch bedeutet das konkret: ab sofort werden noch mehr Droiden in jedem Zug ins Weltall gespült. Außerdem wird der gesamte Invasions-Ablagestapel gemischt und wieder auf den Nachziehstapel gesetzt. Die Gefahr nun einen Planeten zu ziehen, der bereits mit ein paar Kampfdroiden besetzt ist, steigt dadurch natürlich deutlich an.

Mit Star Wars: The Clone Wars auf Konfrontationskurs

Wie ihr seht, es ist im Spiel unumgänglich, zwischenzeitlich mal ein paar Gegner vom Himmel zu holen. Ansonsten eskaliert der Bedrohungsmarker ziemlich schnell und die Partie geht verloren. Die Gefechte werden ganz ähnlich abgehandelt wie die Erfüllung der Mission. Würfel werfen, Karten beisteuern und dann darauf hoffen, möglichst viele Gegner eliminieren zu können. Bleiben am Ende des Kampfs dennoch Gegner auf dem Planeten stehen, müsst ihr Schadenspunkte einstecken. Lebensenergie spielt in Star Wars: The Clone Wars allerdings keine direkte Rolle. Stattdessen müsst ihr für jeden zugezogenen Schadenspunkt eine Handkarte abwerfen. Klingt erstmal gar nicht so dramatisch, allerdings kann ein Verlust von Karten euren Spielfortschritt schon arg bremsen.

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Feiert bei Star Wars: The Clone Wars ein Wiedersehen mit alten Bekannten. © Asmodee

Zeit ist ohnehin ein knappes Gut. Denn leider dürft ihr pro Spielzug nur vier Aktionen durchführen, was eure Möglichkeiten schon arg einschränkt. Allein die Bewegung zu einem benachbarten Planeten kostet euch eine Aktion, ebenso das Aufstocken eures Vorrats an Squadkarten. Vor euch liegt also insbesondere auch ein logistisches Problem, da schon schnell an allen Ecken des Universums Brandherde entstehen, die es zu löschen gilt. Missionen erfüllen, die eintretende Flut der Feinde eindämmen und letztlich müssen auch noch die Machenschaften des Oberschurken im Zaum gehalten werden. Genug zu erledigen gibt es auf jeden Fall.

Bevor ihr die Missionen erfüllt und dem Schurken das Handwerk gelegt habt, sollte ungefähr eine Stunde Spieldauer vergangen sein. Star Wars: The Clone Wars ist für ein bis fünf Personen ab vierzehn Jahren geeignet. Ihr findet das Spiel ab sofort zum Preis von 50-60€ im Handel.

Fazit: Star Wars – The Clone Wars fängt die Stimmung der Star-Wars-Reihe gekonnt ein und verbindet sie mit dem bewährten Pandemic-System. Das bringt dem Spiel diese kosmische ingame-Testwertung ein.

Wertungsgrafik Star Wars Clone Wars
Das Pandemic-Prinzip funktioniert auch bei Star Wars: The Clone Wars, was dem Spiel diese galaktische ingame-Testwertung einbringt. © ingame.de

Im Kern ist und bleibt Star Wars: The Clone Wars ein klar erkennbares Pandemic-Spiel. Daraus haben die Macher auch nie einen Hehl gemacht, schließlich ist die Reihe selbst fast fünfzehn Jahre nach der Premiere in der Brettspiel-Fangemeinde immer noch sehr beliebt. Doch auch wenn das Grundprinzip erhalten geblieben ist, weist der Star-Wars-Ableger doch hinreichend Eigenständigkeit auf, um sich das Spiel ins Regal zu stellen. Vor allem die fünf doch sehr unterschiedlich agierenden Schurken erfordern eine ganz andere Herangehensweise an die Partie. Für sehr viel Abwechslung sorgen ebenfalls die sieben enthaltenen Jedi. Jeder von ihnen verfügt über eine einzigartige Spezialfähigkeit, die das Charakterprofil aus der Serienvorlage gut widerspiegelt. Überhaupt dürften den Fans der Computeranimationsserie das Herz aufgehen. Die Stimmung wurde gut eingefangen. Es macht eben doch einfach viel mehr Freude mit schicken Miniaturen – von denen im Spiel gleich fünfzig Stück vorhanden sind – durchs All zu gleiten als mit abstrakten Plastikwürfeln. Zudem gibt es im Spielverlauf ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Hondo Ohnaka oder Kanzler Palpatine sind nur einige der Charaktere, die euch im Kampf gegen das Böse zur Seite stehen. Von diesem umfangreichen Fanservice profitieren auch Star-Wars-Jünger, die sich sonst eher weniger für Brettspiele begeistern können. Das Regelwerk nimmt euch gut an die Hand und gestaltet den Einstieg ziemlich leicht. Dank der unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade lässt sich der taktische Anspruch stufenweise erhöhen. Damit holt Star Wars: The Clone Wars Brettspiel-Neulinge wie Vielspieler gleichermaßen ab. Fans der Star-Wars-Saga sollten sich das neue Pandemic-Brettspiel auf jeden Fall einmal genauer ansehen.

ProCon
+ kooperative Spielweise- hoher Materialaufwand hat seinen Preis
+ enthält 50 Miniaturen- unspektakuläres Spielbrett
+ macht kräftig von der Lizenz Gebrauch
+ viel Abwechslung durch 5 Schurkencharaktere
+ unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
+ leichter Spieleinstieg
+ mit Solo-Modus

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