Bethesda: Alles zum Studio, das Microsoft Milliarden wert ist
Bethesda definierte RPG neu. Das ist der Entwickler, der mit Elder Scrolls, Fallout, Doom einen Milliarden-Deal landet und PS5-Spielern Angst macht.
Rockville, USA – Bethesda ist ein Spieleentwickler und gleichzeitig auch selbst Publisher – sie sind also federführend beim Erstellen von Games und direkt für den Vertrieb verantwortlich. Das kennt man beispielsweise vom Videospiel-Giganten Nintendo.
Name des Publishers und Entwicklers | Bethesda Softworks |
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Gründung | 28. Juni 1986 |
Firmensitz | Rockville, Maryland USA |
Gründer | Robert Altman, Christopher Weaver |
Bekannte Spiele-Reihen | The Elder Scrolls, Fallout, Doom, Wolfenstein |
Bethesda: Entwickler erfindet das Rollenspiel mit Elder Scrolls neu
Die Geschichte von Bethesda: 1986 wurde das Studio in der namensgebenden Ortschaft Bethesda am sprichwörtlichen Küchentisch für 100.000 Dollar (etwa 93.000 Euro) von Christopher Weaver gegründet. Dies war eine Art Experiment, ganz ohne langfristigen Businessplan.
Da einige Jahre später schon die Pleite drohte, stampften Weaver und sein Partner Robert Altman ZeniMax Media aus dem Boden, um an frisches Kapital zu kommen. Die neue Mutterfirma, in der Bethesda Game Studios integriert ist, ist seitdem der Schirmherr und unterhält auch Bethesda Softworks als eigenständiger Publisher. Mittlerweile arbeiten weltweit 2.300 Menschen für ZeniMax..
Einige interessante Punkte aus der Historie von Bethesda:
- Angefangen hatte das Studio mit kleinen Sportspielen.
- In den 90ern rückten jedoch Rollenspiele (RPGs - englisch für Role Playing Games) in den Fokus von Bethesda.
- Die neue RPG-Ausrichtung war goldrichtig und mit der „The Elder Scrolls“-Reihe schrieb man Videospielgeschichte.
- Der bekannteste Serienableger dürfte das Ausnahme-Game Skyrim sein. Kritiker und Käufer lobten die gewaltige und die große Freiheit der offenen,westlichen Spielwelt im Stil von „Game of Thrones“.
- Ritter, Drachen, Kampf mit Magie und Schwertern in Echtzeit aus entweder der 3. Person oder Ego-Ansicht charakterisieren die Mittelalter-Welt der „Elder Scrolls“-Reihe. Im Gegensatz dazu stehen östliche Rollenspiele, die meist rundenbasierend aus einer Von-oben- oder Seiten-Ansicht ablaufen

- Seit 2008 ist Bethesda für die Fallout-Lizenz verantwortlich und stampfte den Meilenstein „Fallout 3“ aus dem Boden.
- In den 2010er Jahren führte man die erfolgreichen RPG-Serien fort, fand aber vor allem im Shooter-Bereich ein weiteres Standbein.
- „Wolfenstein“, „Doom“ sowie „The Evil Within“ und „Prey“ verliehen dem eher gemächlichem Publisher ein knallhartes Action-Portfolio bis hin zu blankem Horror.
- Mit „The Elder Scrolls Online“ (ESO) und später „Fallout 76“ führte man die traditionellen Solo-Abenteuer in die gemeinschaftliche Online-Welt ein. Anfangs strauchelte Bethesda mit den MMO-Ausflügen seiner Flaggschiffe. Beide Titel werden aber nun stetig um neue Inhalte, Patches und DLCs erweitert und versprechen so unzählige Stunden Spielspaß.
- Ein Fokus liegt aber weiterhin auf gewaltigen und immersiven Rollenspielwelten für Single Player: so fiebern Fans sehnsüchtig dem angekündigten „The Elder Scrolls VI“ und „Starfield“ entgegen.
Bekannte Bethesda-Games: Skyrim, Fallout und Doom
Im umfangreichen Katalog von Bethesda finden sich über 80 Titel für PC und Konsolen und auch massig Erweiterungen und Add-ons). Wir ersparen euch an dieser Stelle die komplette Enzyklopädie und konzentrieren uns stattdessen auf wichtige Meilensteine und interessante IPs:
- The Elder Scrolls: Arena (1994)
- The Elder Scrolls III: Morrowind (2002)
- Fallout 3 (2008)
- Fallout: New Vegas (2010)
- Quake 4 (2011)
- The Elder Scrolls V: Skyrim (2011)

- Dishonored: Die Maske des Zorns (2012)
- The Elder Scrolls Online (2014)
- Wolfenstein: The New Order (2014)
- Doom (2016)
- Fallout 76 (2018)
- Deathloop (2021)
Microsoft kauft Bethesda – Deal sorgt für Angst bei PS5-Spielern
Das war der Milliarden-Deal: Microsoft hatte Ende 2020 die astronomische Summe von 7,5 Milliarden Dollar (fast 7 Milliarden Euro) für ZeniMax Media geboten und die Kinnladen der Gamer weltweit nach unten klappen lassen. Im März war die Übernahme dann tatsächlich abgewickelt.
Somit gehören Bethesda, ihre IPs und sämtliche Studios des Mutterkonzerns ZeniMax nun dem Tech-Giganten Microsoft.
Damit bereichern einige der bekanntesten Gaming-Marken der Welt jetzt die Xbox, den PC und den Xbox Game Pass zusätzlich zu hauseigenen Microsofts-Titeln wie „Halo“ oder „Gears of War“. Neben „Fallout“ und „Elder Scrolls“ gehören zu ZeniMax auch Marken wie „Dishonerd“, „Doom“ von id Software und „Ghostwire: Tokio“.
Eine Auswahl der seit 2021 zu Microsoft gehörenden Bethesda-Titel zeigt diese Infografik:

Fallout und Elder Scrolls exklusiv ohne Sony? Viele Gamer fragen sich nun, kann ich die beliebten Bethesda-Games noch auf meiner Sony-Konsole spielen? Laufende Bethesda-Titel sollen nicht plötzlich ihren Support verlieren, nur weil ihr auf beispielsweise der PS5 unterwegs seid. Die direkte Spielentwicklung bleibt auch künftig unter Führung von Bethesda unabhängig.
Doch aufgepasst: In Zukunft können Spiele von Bethesda (und ZeniMax generell) auch exklusiv für Xbox und PC erscheinen - das sagte Phil Spencer, Leiter der Unterhaltungssparte bei Microsoft, zuletzt im März 2021. Weiterhin heißt es, dass bei anderen Games von Bethesda zwar Versionen für die PS5 kommen könnten, doch teils später als für Xbox - eine bittere Pille für Sony-Jünger.