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Test: Excelvan CL720D LED Projector

Erstellt: Aktualisiert:

Von: INGAME Redaktion

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Wer gerne mit den Kumpels auf der Couch Multiplayerspiele wie Fifa oder Mortal Kombat spielt, hatte bestimmt schon einmal die Vision eines Riesenbildschirms, auf dem auch alle Details deutlich sichtbar sind und alle Anwesenden etwas vom Spielgeschehen mitbekommen. Der Gedanke eines Beamers kommt in diesem Zuge nicht selten. Der Excelvan CL720D will solch ein Leinwand Erlebnis für die Portokasse bieten. Mit weniger als 250 Euro ist der Lichtkasten erstaunlich billig für einen vollwertigen Beamer. Ob das Gerät überzeugen kann und für mehr als Präsentationen der Fifa-Spielstatistik des letzten Herrenabends reicht, haben wir für euch herausgefunden.

Datenblatt:

Spartanisch

In Sachen Aufmachung solltet ihr beim CL 720 nicht viel erwarten. Für den günstigen Preis gibt es einen simplen Karton, in dem ihr wirklich nur das Nötigste findet. Neben einigen Verbindungskabeln und den üblichen Beipackzetteln gibt es nämlich nicht viel zu entdecken. Bei unserer Version fehlte beispielsweise ein deutsches Stromkabel und Batterien für die Fernbedienung suchten wir vergeblich. Hier nochmal der komplette Inhalt des Paketes.

Lieferumfang

Groß, leicht und klapprig

Der Eindruck des CL 720 fiel bei uns doch etwas gemischt aus. Das liegt vor allem daran, dass das Gerät sehr leicht ist und somit wenig Vertrauen erweckt. Trotzdem ist Beamer selbst genau so groß wie andere Vollpreisgeräte. Verkleidet ist das Gerät rundum mit schlichten schwarzen Plastikgehäuse dessen haptischen Eigenschaften für den Preis in Ordnung gehen. Auf der Oberseite des Beamers findet ihr noch ein paar Knöpfe die weder von der Haptik noch von den lauten Geräuschen ein wirklich guten Eindruck machen. 

Der Beamer lässt sich einfach an Decken montieren und bietet einen Keystone-Switch auf der Rückseite, damit kann man einfach und schnell den Winkel des Bildes nachjustieren. Die Linse steckt nicht wirklich sauber verbaut in einem leicht klapprigen Plastikobjektiv, welches zum Einstellen der Schärfe manuell vor und zurück geschoben wird. Das ist etwas ungenau und hier gibt es leider keine unterstützende Mechanik. Ihr solltet also vorsichtig beim Einstellen der Linse sein. Laut Hersteller hält die Lampe übrigens sagenhafte 50.000 Stunden aus, was aufgrund der Gehäuseverarbeitung anzweifelbar erscheint.

Anschlüsse

An Anschlüssen stehen neben den üblichen Verdächtigen wie VGA, Y/PB/PR und 2 HDMI-Eingängen auch ein analoger RGB Anschluss zur Verfügung. Zwei USB-Slots vereinfachen die Wiedergabe von Videos und Bildern. Ein Antennen-Anschluss für analoge TV-Signale ist ebenfalls an Bord, falls man den Beamer auch als Fernseher nutzen möchte. Der Anschluss einer Konsole bereitet dementsprechend auch keine Probleme, Kabel rein, kurz am Objektiv und dem rückseitigen Schalter drehen bis die Bildqualität stimmt, und los geht’s.

Bildqualität

Die 3000 Lumen bringen ein überraschend helles Bild auf die Wand, auch in einem ausgeleuchteten Raum. Das nützt allerdings nichts, wenn die Linse nicht von hoher Qualität ist. So war es nicht möglich, ein durchgehend scharfes Bild über die gesamte projizierte Fläche zu erhalten, die Ränder unten oder oben blieben immer etwas unscharf. Dieses Problem stellt sich bei vielen günstigen Beamern ein, bei dem CL 720 ist es aber besonders deutlich. Schriften am Bildschirmrand verschwimmen unweigerlich, da kann auch die Schärferegulation per Menü nicht viel helfen. In Sachen Farben (16,7 Millionen) liefert der CL 720 allerdings erstaunlich satte Ergebnisse. Das geringe Kontrastverhältnis von 2000:1 verdirbt diesen positiven Eindruck allerdings etwas, denn wirkliches Schwarz schafft der Beamer leider nicht und so solltet ihr für dunkle Bildinhalte in einem komplett abgedunkelten Raum sitzen. Auch in Sachen Farben liegt der günstige Beamer ein bisschen daneben und so driftet der komplette Farbraum immer ein bisschen in Richtung blau, egal wie ihr in der Software versucht gegenzusteuern.

Software mit Macken

Im Testlauf mit der Xbox One stellten sich keine Probleme mit dem Gerät dar, beim Testen der Playstation 4 gab es hin und wieder zufällige kurze Bildaussetzer. Diese werden wahrscheinlich durch die Software ausgelöst. Der Grund ist recht simpel, denn der Beamer schafft leider nur eine native Auflösung von 1280x 800 Pixel. Höherwertige Signale müssen somit von der Software runterskaliert werden, was in unseren Test des öfteren zu besagten Aussetzern führte. Abhilfe schaffte hier nur die richtige Einstellung der jeweiligen Zuspielgeräte.

In Sachen Gaming machte der Beamer eine recht gute Figur, denn vor allem bei der Reaktionszeit weiß der CL 720 zu überzeugen. So könnt ihr selbst schnelle Spiele ohne Schlieren oder nachziehen genießen. Doch ein Sache könnt für einige von euch vielleicht ein Gamebreaker sein, denn der Beamer kann leider nicht mehr 30 Bilder pro Sekunde darstellen. Das ist für Filme super aber gerade für 60FPS-Spiele wie Forza 6 oder Halo 5 eine echte Spaßbremse.

Features

Zusatzfeatures wie einen Zoom oder LCOS-Technik vermisst man bei dem Gerät schmerzlich, mehr als Kontrast, Farbtemperatur und Bildschärfe kann man per Menü nicht nachregeln. Immerhin kann man das Bild horizontal und vertikal spiegeln, so dass der Beamer auch Kopfüber an die Decke gehängt werden kann. Die Menüsprache kann auf deutsch umgestellt werden. Insgesamt stehen sogar 23 Menüsprachen zu Auswahl.  Für die USB-Ports gibt es ein kleines Media-Center, Bilder und Videos können so komfortabel auf die Leinwand geworfen werden. Die Menüführung ist hier einfach gestaltet und bei unseren Tests wurden auch Videos mit 1080p ohne Probleme abgespielt. Für alle Fernsehgucker ist auch ein analoger TV-Receiver an Bord des CL 720, so dass der Beamer auch als Fernsehersatz taugt.

Ziemlich laut

Wie bei Beamer üblich muss die verbaute Lampentechnik entsprechend gut gekühlt werden. Das passiert beim CL 720 auch ordentlich, nur ist das auch deutlich hörbar. Das Gerät rauscht laut Datenblatt mit 28db, was in der Praxis aber deutlich höher ausfiel. Dafür sind die eingebauten Lautsprecher ein kleines Highlight des CL 720. Obwohl ein richtiger Tieftöner fehlt, ist der Sound generell satt zu hören und somit mehr als nur eine Notlösung. In Ermangelung eines digitalen Audio-Ausgangs kann man hier fast von einer Alternative zu einem extrenen Soundsystem sprechen, da man per Menü sogar einen Surround-Modus zuschalten kann.

An dieser Stelle wollen wir uns nochmal bei gearbest.com für die Bereitstellung des Testgerätes bedanken.

Pros

Cons

Fazit

Eigentlich beginnen Beamer für ambitionierte Einsteiger bei etwa 400 Euro, umso mehr überrascht der CL 720. Bei diesem Kampfpreis müsst ihr zwar in vielen Bereichen mit Abstrichen leben aber trotzdem tut das Gerät seinen Zweck - großes Bild für kleinen Preis. Die klapprigen Verarbeitung, die wenigen Bedienungsmöglichkeit bis hin zur der in mehreren Aspekten schwachen Projektionsqualität sind natürlich Dinge, die nicht unerwähnt bleiben sollten. Der CL 720 ist eindeutig nicht für ambitionierte Gamer gemacht, wer allerdings ganz besonders aufs Geld schauen muss, und mit Abstrichen leben kann, könnte mit dem CL720 vielleicht glücklich werden.

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