7 vs. Wild: Ich kam für das Leid und wurde zum Fan – Die Faszination der Show
Die zweite Staffel von 7 vs. Wild ist gestartet und ich habe mich gefragt, warum ich wie eine Irre auf die nächsten Folgen warte.
Hamburg – Die Folgen der zweiten Staffel von 7 vs. Wild werden wieder millionenfach geklickt und auch ich ertappe mich dabei, wie ich mir die nächsten Mittwoch- und Samstagabende blocke, um ja nichts von der Show zu verpassen. Doch woher kommt dieser Drang, die YouTube und Twitch-Stars bei ihrer ganz eigenen Dschungelcamp-Version zu verfolgen? Denn seien wir mal ehrlich, eigentlich guckt man Knossi und Co. doch nur beim langsamen Zerfall zu, denn auf der Suche nach nützlichen Survival-Tricks bin ich mit Sicherheit nicht.
Titel | 7 vs. Wild: Panama (Staffel 2) |
Episoden | 17 |
Produktion | Fritz Meinecke, Wandermut |
Teilnehmer*innen | Sascha Huber, OttoBulletproof, Starletnova, Sabrina Outdoor, Knossi, Fritz Meinecke, Joris (Wildcard) |
Genre | Survival-Challenge, Bushcraft, Wildnis |
Format | YouTube-Webserie |
7 vs. Wild: Eine Show, die nicht zu tricksen braucht
Das habe ich erwartet: Kurz zu mir, ich bin Aileen und arbeite seit diesem Jahr als Volontärin bei ingame.de, durch meinen Job kam ich natürlich unweigerlich mit 7 vs. Wild in Berührung und als kleiner Spoiler – ich sollte es nicht bereuen. Um fair zu sein, auf den Start der Show habe ich mich wohl auch etwas aus Gehässigkeit gefreut. Denn wen amüsiert es nicht, Promis beim Scheitern zuzusehen, die nichts anderes tun, als sich täglich selbst zu inszenieren. Bei Formaten wie „Sommerhaus der Stars“ oder „Big Brother“ funktioniert das nämlich prächtig. Dort bleibt weder ein Mario Basler noch der nette Bauer von nebenan von der Faust der gnadenlosen TV-Formate verschont.
Weniger Kontrolle, mehr wow: Und vielleicht war auch das der Grund, warum ich mich schon fast etwas darauf gefreut habe, einige Kandidaten der zweiten Staffel von 7 vs. Wild im Dschungel leiden zu sehen. Allerdings habe ich mir das wohl etwas zu einfach vorgestellt. Denn im Gegensatz zu anderen Formaten, in denen Redakteure und Organisatoren exakt wissen, welche Strippen sie ziehen müssen, um Teilnehmer besonders unsympathisch dastehen zu lassen, kommt 7 vs. Wild ganz ohne diese Kontrolle aus. Da die Teilnehmer nicht in künstliche Szenarien gepresst werden, wirkt die Serie deutlich authentischer und somit nahbar für die Zuschauer.

Erfolg der Show: Und wie es scheint, geht dieser Plan auch voll auf, denn die Viewer-Zahlen sprechen für sich. Ich muss gestehen, die erste Staffel 7 vs. Wild ging dann doch an mir vorbei, aber schon vor einem Jahr war die Survival-Serie in aller Munde. Die Folgen der ersten Staffel in Schweden wurden millionenfach geklickt und auch jetzt bricht 7 vs. Wild wieder alle Rekorde.
7 vs. Wild: Wenn Gehässigkeit der Sympathie weichen muss
Sympathie statt Schadenfreude: Wer die Internet-Persönlichkeiten leiden sehen will, der kommt bei 7 vs. Wild aber dennoch komplett auf seine Kosten. Gerade beim Twitch-Star Knossi wirkt es so, als hätte ihn die Insel zur Zielscheibe ihrer Attacken auserkoren, denn schon nach dem Sprung aus dem Helikopter muss Knossi bei 7 vs. Wild um sein Überleben kämpfen. Bei diesem Anblick breitete sich in mir allerdings nicht das vermutete Gefühl der Schadenfreude aus, sondern ich entwickelte Sympathie für den Twitch-Entertainer und das war nun wirklich nicht mein Plan.

Mein neues Mantra: Auch wenn meine ursprüngliche Intention eine andere war, hat sich bereits nach wenigen Folgen Knossis Mantra „Du musst hart sein, wenn der Dschungel weint“ in mein Gehirn gebrannt. Und auch Sascha Hubers „Bist du deppert?“, ist mir durchaus schon mit täuschend echtem Dialekt über die Lippen gekommen. Zwar würde ich dem einen oder anderen Kandidaten trotzdem noch gönnen, sich den kleinen Zeh an einer Kokosnuss zu stoßen, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich hätte es wohl eigentlich nicht für möglich gehalten, aber tatsächlich packt mich 7 vs. Wild schon nach kurzer Zeit. Und Stück für Stück wurde meine anfängliche Gehässigkeit zu einem ernsthaften Interesse an der Show und ich somit wohl zum waschechten Fan.
7 vs. Wild: Wer braucht Bear Grylls, wenn man Jens Knossalla haben kann?
Das macht es so spannend: Natürlich sind bei der Show nicht nur unerfahrene Outdoor-Newbies dabei, doch gerade diese haben es mir am meisten angetan. Denn mit wem kann man von der Couch aus wohl besser relaten als mit dem König des Dschungels himself – Knossi. Denn unsere beider Survival-Skills dürften sich auf einem ähnlichen Level befinden – nämlich bei null. Deshalb reizt es mich auch zu sehen, ob und wie Knossi die Zeit im Dschungel übersteht.

Keine Prinzessin in Nöten: Und auch Starlet Nova hat es mir angetan, denn die Streamerin steckt voller Frauenpower und das hat dieses Format tatsächlich bitter nötig gehabt. Die gebürtige Hessin muss sich allerdings keineswegs hinter ihren männlichen Kollegen verstecken, denn eine Prinzessin in Not ist Nova wohl gewiss nicht. Deshalb ist sie sich auch nicht zu schade dafür, nur mit ihrem Biwack-Sack bewaffnet auf einem Haufen Steine und zwei Stück Styropor zu schlafen.
7 vs. Wild: Alte Intentionen über Board geworfen – Ich will mehr
Auch mal kleine Erfolge feiern: Abschließend lässt sich wohl sagen, dass ich der Serie ganz schön verfallen bin. Ich liebe es, die Teilnehmer der Survival-Show bei ihren Herausforderungen im Dschungel zu begleiten und fiebere bei meinen Favoriten auch heiß mit, wenn es mal etwas ernster wird. Dass die Aufnahmen zusätzlich dann noch diesen Found-Footage-Flair haben, holt mich als Horrorfilm-Enthusiastin natürlich komplett ab.
Anders als anfangs gedacht, sind es allerdings nicht die harten Momente der Teilnehmer, die mir den meisten Spaß an der Serie bereiten, sondern die kleinen Erfolge, die gefeiert werden. Und dabei ist es völlig egal, ob es sich um die verdiente Kippe nach einem aufregenden Tag oder einfach nur das Entzünden eines Feuers handelt. Deshalb kann ich es auch nicht erwarten, die nächsten Folgen von 7 vs. Wild zu sehen.