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USA verklagt Activision – Publisher soll E-Sportler ausbeuten und Marktmacht ausnutzen

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Von: Philipp Hansen

E-Sportler verdienen zu wenig und werden unterdrückt. Jetzt gibt’s Ärger vom Gericht für die Praktiken vom Milliarden-Konzern Activision Blizzard.

Santa Monica, USA – Das US-Justizministerium hat eine Antitrust-Klage gegen den Activision Blizzard eingereicht, eines der weltweit größten Videospielunternehmen. Die Klage wirft dem Gaming-Riesen vor, anti-wettbewerbsfähige Praktiken angewendet zu haben, die die Löhne und Mobilität seiner E-Sport-Spieler „unterdrücken“. Darunter fallen beispielsweise Ligen in Call of Duty oder Overwatch. Die Klage ist ein bedeutender Schritt in der Gaming-Branche, da dies das erste Mal ist, dass das US-Justizministerium rechtliche Schritte gegen ein großes Videospielunternehmen wegen Antitrust-Bedenken ergreift.

Name der Gesellschaft:Activision Blizzzard
Hauptsitz:Santa Monica, Kalifornien, USA
Gründung:9. Juli 2008
CEO:Robert Kotick
Dienstleistungen:Computer- und Videospiel-Konzern, Publisher, Entwickler

USA verklagt Activision, weil die E-Sportler dreist „unterdrücken“

Das ist die Klage: Laut der Klage hat Activision Blizzard eine „Wettbewerbsgleichgewichtssteuer“ eingeführt, die den Wettbewerb zwischen Teams einschränkt und die Spieler-Löhne künstlich begrenzt. Die Klage besagt, dass Activision Blizzard seine gewaltige Marktmacht genutzt hat, um den Wettbewerb zu beschränken und die Löhne in der E-Sports-Branche zu unterdrücken.

Die Klage folgt auf wachsende Bedenken hinsichtlich Antitrust-Praktiken in der Technologiebranche. Das US-Justizministerium hat bereits gegen Unternehmen wie Google und Facebook wegen Antitrust-Bedenken geklagt.

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US-Regierung verklag plötzlich Activision, weil der Publisher E-Sportler fies ausbeutet © Helena Kristiansson/ESL/dpa

Das ist ein bedeutender Schritt in der Gaming-Branche. Erstmals nimmt die US-Regierung Antitrust-Bedenken in der Videospielbranche ernst.

Activision bekommt Ärger von der US-Regierung – Der Publisher streitet alles ab

Das sagen die Angeklagten: Activision Blizzard hat die Vorwürfe bestritten und wohl eine Einigung mit dem US-Justizministerium hinsichtlich des vorgeschlagenen Vergleichs erzielt. Der Vergleich würde Regeln einschränken, die Spieler-Löhne beschränken oder Teams bestrafen, die Spielern mehr als einen bestimmten Betrag bezahlen.

Wir setzen uns weiterhin für ein Spieler-Ökosystem mit fairer Bezahlung und Gesundheitsversorgung ein und haben weiterhin das am wenigsten restriktive Vergütungssystem für die Mobilität von Spielern in allen großen Sportligen.

Activision Blizzard in einer Stellungnahme zu E-Sport-Gehältern

Activision Blizzard hatte schon 2022 zugestimmt, eine Geldstrafe in Höhe von 18 Millionen US-Dollar zu zahlen, um die Klage beizulegen. Auch heute meint Activision, dass die damals getroffenen Regelungen rechtmäßig wären.

Das Problem der E-Sportler: Die Klage ist auch bedeutend, weil sie die Herausforderungen aufzeigt, denen E-Sports-Spieler gegenüberstehen. Viele E-Sportler sind jung und unerfahren und haben oft nicht die Verhandlungsmacht, um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen auszuhandeln. Oftmals stecken junge Streamer oder Profis in sogenannten Knebelverträgen fest.

Die Klage gegen Activision Blizzard könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für die Herausforderungen zu schärfen, denen E-Sports-Spieler gegenüberstehen, und zu besseren Arbeitsbedingungen und Löhnen für Spieler in der Branche führen. Bisher scheint das alles regeltechnisch mehr Wilder Westen statt zivilisiertes Zusammenarbeiten zu sein.

Activision hat in den letzten 24 Stunden übrigens auch Streit mit der halben Fortnite Community angefangen und die CoD-Spieler machen sich drüber lustig: Fans basteln ihr Lieblingsspiel in Fortnite nach – Gaming-Riese Activision macht es platt

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung vom Redakteur Philipp Hansen sorgfältig überprüft.

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