Activision: Neue Klage aufgetaucht – Aufgerechnet von der Stadt New York
Eigentlich schien Activision mit der Übernahme von Microsoft der Deal schlechthin gelungen zu sein. Doch eine Klage der Stadt New York könnte das nun verhindern.
New York City - Eigentlich stand einer der größten Deals im Gaming-Bereich an: Microsoft kauft Activision Blizzard. Alles schien glatt über die Bühne zu gehen und das trotz des Gerichtsprozesses im letzten Jahr gegen Activision. Jetzt steht schon die nächste Klage bevor. Die städtische Rentenbehörde von New York City strebt ein Gerichtsverfahren gegen den Spieleentwickler an. Damit könnte der Deal mit Microsoft möglicherweise platzen.
Name des Unternehmens | Activision Blizzard, Inc. |
Hauptsitz | Santa Monica, Kalifornien, USA |
Gründung | 09. Juli 2008 |
Geschäftsführung | Robert Kotick |
Mitarbeiterzahl | 9.200 (2019) |
Umsatz | 8,09 Milliarden USD (2020) |
Rentenbehörde klagt gegen Activsion
Wer verklagt hier wen? Activision Blizzard soll laut Stephen Totilo, von der Nachrichtenseite Axios, von New York City verklagt werden. Laut Totilo zielt die Klage dieses Mal auf den CEO Bobby Kotick ab. Doch warum eigentlich? Kotick sei nicht in der Lage gewesen, den Deal mit Microsoft auszuhandeln. Angeblich habe der CEO von Activision Blizzard versucht, den Verkauf des Unternehmens an Microsoft möglichst schnell einzutüten, um der Verantwortung für sein Fehlverhalten in den letzten Jahren zu entgehen.
Die Anklage lässt sich wie folgt zitieren:
Gibt man Kotick persönliche Verantwortung und Haftung für die schlechten Arbeitsbedingungen bei Activision, dann hätte dem Vorstand klar sein müssen, dass er [Bobby Kotick] nicht in der Lage war, einen Verkauf des Unternehmens [Activision Blizzard] zu verhandeln.
Die Aktionäre von Activision hatten bereits im Oktober 2021 die Klage vorbereitet. Bei den Klägern handelt es sich um die städtische Rentenversicherung, genauer gesagt um das Rentensystem für Mitarbeiter in New York City, den Pensionsfonds der Feuerwehr von New York City, das Rentensystem für Lehrer von New York City und das Rentensystem des Bildungsausschusses von New York City. Sie alle sind Anteilseigner von Activision und vermuten, dass das geschäftsschädigende Verhalten von CEO Bobby Kotick negative Auswirkungen auf den Aktienkurs hat.

Bei der Anklage handelt es sich um eine sogenannte Aktionärsklage, die nun dem Court of Chancery in Delaware vorliegt. Mit einer solchen Klage ist es möglich, ein Unternehmen zur Offenlegung der Bücher zu zwingen, um mögliches Fehlverhalten aufzudecken. Bei diesen Dokumenten handelt es sich um Material, das im Zusammenhang mit dem Microsoft-Deal steht, sowie um Vorstandsprotokolle. Außerdem verlangen die Aktionäre Informationen über fünf mögliche Käufer, die von Activision in einem offiziellen Dokument in Bezug auf Verkaufsgespräche genannt werden.
Platzt der Activision Microsoft Deal
Sollte die Klage der Rentenbehörde wirklich durchgehen, könnte der Deal mit Microsoft wohl möglich platzen. Damit wäre dann die gigantische Summe von 68,7 Milliarden US-Dollar Geschichte. Activision könnte jedoch die Klage abwenden, wenn sie sich dazu entscheiden würden, ihre Bücher und Zahlen für die Aktionäre offenzulegen. Sie vermuten, dass Activision eine außergerichtliche Zahlung tätigen wird, um einem Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen.