Bard: Milliarden-Patzer bei Vorstellung der neuen Google-KI
Bard, der neue KI-Chatbot von Google, hat bei seiner ersten Präsentation eine falsche Antwort gegeben. Dieser Fehler kostet das Unternehmen offenbar fast 100 Milliarden Dollar.
Mountain View, Kalifornien – Mit Bard will Google den vorhandenen KI-Diensten wie ChatGPT von OpenAI den Kampf ansagen. Dass dies jedoch nur bedingt klappt, zeigt ein Fauxpas in einem Werbevideo des Chatbots, das den Konzern 100 Milliarden Dollar gekostet haben soll.
Unternehmen | Microsoft |
Gründung | 4. April 1975 |
Hauptsitz | Redmond, Washington, USA |
CEO | Satya Nadella |
Mitarbeiterzahl | ca. 221.000 |
Gründer | Bill Gates, Paul Allen |
Bard macht schwerwiegenden Fehler: KI kostet Google knapp 100 Milliarden Euro
Mit der Google-KI Bard will der Suchmaschinen-Konzern auf den wachsenden KI-Markt reagieren. Das Unternehmen ist vor Kurzem durch eine Software von OpenAI – das von Microsoft mit 10 Milliarden US-Dollar unterstützt wird – unter Druck geraten. Anfang Februar folgte die groß angelegte Reaktion: Google sagt ChatGPT den Kampf an. Bard soll dem Anwender, ähnlich wie ChatGPT, komplexe Fragen beantworten können.
Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren.
Der Chatbot hat jedoch im direkten Vergleich zum Konkurrenten einen immensen Vorteil: Bard soll direkt auf Informationen aus dem Internet zugreifen können. ChatGPT hingegen kann nur auf Daten zurückgreifen, die bis in das Jahr 2021 reichen. „Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren“, erklärte Google-CEO Sundar Pichai in einem Blog des Unternehmens. „Es greift auf Informationen aus dem Internet zurück, um aktuelle, qualitativ hochwertige Antworten zu liefern.“
Werbevideo auf Twitter: Bard gibt in Vorstellung falsche Antwort
Dass dies noch nicht ganz so gut klappt und die Funktion der künstlichen Intelligenz noch ausbaufähig ist, zeigt ein Werbevideo von Google auf Twitter, das am Montag, den 6. Februar, Schlagzeilen machte. Bard wurde gefragt, welche neuen Entdeckungen man einem neunjährigen Kind vom James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) erzählen könnte.

Der Chatbot gab mehrere Antworten. Eine davon: Das JWST habe die ersten Bilder eines Planeten außerhalb des Sonnensystems aufgenommen. Einige Astronomen wiesen anschließend darauf hin, dass dies schlichtweg nicht stimme. Das Very Large Telescop der Europäischen Südsternwarte in Chile nahm 2004 das erste optische Foto eines Exoplaneten auf.
Börsenwert fällt um acht Prozent: KI von Google lässt Kurs einbrechen
Ein Fehler mit Folgen: Denn an der Börse sorgte die Nachricht über den KI-Fehler für einen Kurssturz. Der Aktienkurs des Google-Mutterkonzerns Alphabet brach zwischenzeitlich um fast acht Prozent ein, was das Unternehmen rund 100 Milliarden Dollar an Börsenwert kostete.
Bei der Vorstellung von Bard wies Google noch auf eine Fehleranfälligkeit der Antworten hin. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters räumte das Unternehmen ein, dass weiterhin ein strenger Testprozess für die KI Bard erforderlich sei, um die Qualität der Antworten zu gewährleisten.
Weitere KI-Pläne: Google will Suchmaschine mit KI verbinden
Auch wenn Bard noch nicht ganz ausgereift ist, hat der Suchmaschinen-Gigant weitere Pläne mit künstlichen Intelligenzen. Ähnlich wie Microsoft die Suchmaschine Bing mit einer KI ausstatten will, soll eine KI auch in der Suchfunktion von Google implementiert werden. Wann dies jedoch der Fall sein wird, ist weiterhin unklar.