1. ingame
  2. Gaming News

Blizzard: Beutet der Konzern Angestellte aus? Skandal um Hungerlöhne

Erstellt:

Von: Jonas Dirkes

Blizzard Entertainment wird vorgeworfen seine Angestellten auszubeuten. Ein Journalist hat nun einen riesen Skandal um Hungerlöhne mit Unternehmen entfacht.

Irvine, Kalifornien - Blizzard steht mit seinem vielfältigem Spielekatalog für Qualität und ist einer der führenden Spiele-Entwickler der gesamten Gaming-Branche. Hinter den Kulissen steht das Unternehmen aus Irvine Kalifornien schon seit längerer Zeit für seine zweifelhaften Arbeitsbedingungen in der Kritik. Der amerikanische Spiele-Journalist Jason Schreier deckte nun für Bloomberg erneute Verfehlungen Blizzards auf – manchen Mitarbeitern sollen als Gehalt ausschließlich Hungerlöhne ausgezahlt worden sein.

UnternehmenBlizzard Entertainment
ZentraleIrvine, Kalifornien, Vereinigte Staaten
Gründung8. Februar 1991
DachorganisationActivision Blizzard
Mitarbeiterzahl4.700 (2012)
GründerFrank Pearce, Michael Morhaime, Allen Adham

Blizzard: Niedrige Gehaltserhöhungen, hohe Gehälter der Spitzenverdiener

Während Blizzard-Boss Mike Ybarra derzeit über den Preis der Next-Gen Konsolen spekuliert, wurden die Blizzard-Büros am vergangenen Freitag, den 31. Juli in Aufruhr versetzt: Im Unternehmen machte ein Zettel die Runde, auf dem frustrierte Angestellte anonym ihr derzeitiges Gehalt und vergangene Gehaltserhöhungen vermerkten, berichtet der amerikanische Spiele-Journalist Jason Schreier für Bloomberg. Die Gehaltserhöhungen der dutzenden vermerkten Angestellten überschritten in den meisten Fällen nicht den angestrebten Wert von 10%. Währenddessen erhielten Top-Performer im Unternehmen im Vergleich zum vorherigen Jahr durchschnittlich eine Gehaltserhöhung von über 20%. Die Schere innerhalb Blizzards scheint also stetig auseinanderzuklaffen.

Zusätzlich vermerkten Angestellte mit mickrigen Gehaltserhöhungen, dass sie definitiv mit stärker wachsenden Zuzahlungen seitens Blizzard gerechnet hatten. Die Arbeitsbedingungen erscheinen gleich doppelt bitter, zieht man die Gehälter der Führungskräfte bei Mutterfirma Activision Blizzard mit hinein: So soll Executive Officer Bobby Kotick im Jahr 2019 ein schwindelregendes Gehalt von 40 Millionen Dollar eingestrichen haben, während Chief Financial Officer Dennis Durkin 15 Millionen Dollar in Aktienzusagen verdiente.

Blizzard Activision Gehalt Hungerlöhne Geld Arbeitsbedingungen
Blizzard: Gehälter aufgedeckt – Skandal um Hungerlöhne entbrennt © Activision-Blizzard

Blizzard: Als Gehalt ein Hungerlohn – Jason Schreier klagt an

Für viele Blizzard-Angestellte ist allerdings gar nicht einmal der Mangel an aussagekräftigen Gehaltserhöhungen das Hauptproblem der Arbeitsbedingungen, sondern das Gehalt an sich. Wie es in Jason Schreiers Recherche heißt, kämpfen viele Angestellte schlicht darum, mit ihrem Gehalt an das Ende des Monats zu gelangen – und das, obwohl Activision Blizzard jährlich Wachstum vorweisen kann. Gerade Game-Tester und Mitarbeiter im Customer-Service seien von den Hungerlöhnen bei Blizzard betroffen.

Bereits 2019 entließ Activision Blizzard hunderte Mitarbeiter, um Kosten zu sparen. Ein Angestellter berichtete von einem angeblichen Gehalt für Überstunden von nicht einmal 50 Cent in der Stunde. Ebenfalls kam es zu Berichten von Angestellten, die bewusst Mahlzeiten ausließen und ihren Magen mit so viel kostenlosem Kaffee wie möglich (denn den gibt es im Unternehmen) zu füllen, um am Ende des Monats ihre Miete zahlen zu können. Ebenfalls ließen Mitarbeiter Mahlzeiten in der hauseigenen Blizzard-Kantine aus, da sie sich die dortigen Preise mit ihrem Gehalt einfach nicht leisten können. 

Die schwierigen Arbeitsbedingungen bei Blizzard sind in der Spieleindustrie leider keine Seltenheit: Im März wurden Anschuldigung über unverantwortliches Crunch-Time Verhalten bei Entwickler Naughty Dog laut. Naughty Dog soll Mitarbeiter im Vorfeld des Releases von The Last of Us 2 Tag und Nacht am Blockbuster schuften lassen. Auch die Geschäftsführung des französischen Entwicklers Ubisoft steht derzeit in der Kritik: Mobbing, Sexismus und Belästigungen würden seit geraumer Zeit von der Chefetage ohne Konsequenzen geduldet.

Auch interessant