Call of Duty möchte mehr Geld: Ihr dürft für „Premium Content“ nach Modern Warfare 2 zahlen
Call of Duty bekommt mit Modern Warfare 2 das Shooter-Highlight des Jahres. Doch danach sollt ihr zahlen, ohne ein neues CoD zu bekommen.
Santa Monica, Kalifornien – Modern Warfare 2 steht kurz vor dem Release, doch es gibt schon Infos dazu, was mit Call of Duty danach passieren soll. Activision hat offiziell durchsickern lassen, wie man die Aktionäre noch reicher machen will: Die Spieler sollen für „Premium Content“ zahlen. Was steckt dahinter?
Name des Spiels | Call of Duty: Modern Warfare II |
Release | 28. Oktober 2022 |
Publisher | Activision |
Reihe | Call of Duty |
Entwickler | Infinity Ward |
Plattform | PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC |
Genre | First-Person Shooter |
Nach Modern Warfare 2 sollt ihr mehr für CoD bezahlen – Was ist der mysteriöse „Premium Content“?
Woher kommen die Infos? Mit Call of Duty macht Activision Milliarden Dollar. Das lockt natürlich Investoren an und denen muss der Publisher jedes Jahr Zahlen und Zukunftspläne vorlegen. Der aktuelle Quartalsbericht ist jetzt öffentlich – wir haben uns durch die Zahlen gewühlt und einige interessante Details ausgegraben. Hier findet ihr den kompletten Finanzbericht von Activision für Q2-2022.
Nach MW2 ein Jahr kein CoD? Gerüchte dazu, dass 2023 kein neuer Ableger von Call of Duty erscheinen soll, machen schon länger die Runde. Somit würde sich Activision nach Modern Warfare 2 und dem noch 2022 erscheinenden Warzone 2 eine Pause gönnen und nicht wie sonst im Jahres-Zyklus ein neues CoD rausballern. Das wäre schon famos, immerhin kam seit gut 20 Jahren (seit 2004) jedes Jahr ein neuer Serienteil der beliebten Shooter-Reihe heraus. Das Gerücht erhält jetzt deutlich mehr Gewicht, wie der Finanzbericht verrät.
Um den Ausfall eines neuen CoDs zu kompensieren, möchte Activision aber Premium Content bringen. Diese Pläne stellt der Publisher offiziell selbst im Finanzbericht vor, dort steht kryptisch:
Im gesamten „Call of Duty“-Ökosystem sind die Teams bereit, um diese Einführungen mit einem umfangreichen Live-Betrieb zu unterstützen und gleichzeitig die Entwicklung neuer Premium-Inhalte fortzusetzen, die für 2023 und darüber hinaus geplant sind.
Was hat das zu bedeuten? Wir ordnen ein, wie man die Infos aus dem Finanzbericht interpretieren sollte. Zudem analysieren wir, warum Call of Duty kurz vor der Krise steht – und das nicht zum ersten Mal.
Call of Duty verliert 50 Millionen Spieler im Jahr – So will Activision der Krise ausweichen
Was soll Premium Content sein? Was Activision da 2023 unter dem mysteriösen Namen „Premium Content“ genau bringen will, ist derzeit noch geheim. Als Premium werden in diesem Kontext in der Regel Bezahl-Inhalte bezeichnet, die Spieler werden also zur Kasse gebeten. Fans spekulieren derzeit über folgende Möglichkeiten:
- Kostenpflichtige Zusatzinhalte für Modern Warfare 2, Warzone 2 und CoD-Mobile, die parallel zum Battle Pass laufen
- Man unterstützt also stark laufende Spiele, statt neue zu entwickeln
- Remake eines alten Serien-Teils – beispielsweise Modern Warfare 3 (2011)
- Revive von Call of Duty Elite: das war frühe ein Bezahl-Abo, das unter anderem tiefen Einblick in Statistiken gab, Social-Features bot und exklusive Inhalte sowie neue Inhalte mit sich brachte
- Ein bisher unangekündigtes Spiel von Activision könnte für 2023 in der Pipeline stecken
Solche Live-Service Angebote funktionieren auch bei anderen Spielen gut. CoD selbst hat schon lange einen Season Pass, der die Spieler mit Cosmetics und neuen Waffen zum Einloggen treiben soll. Das fällt aber wohl nicht unter den angekündigten Premium Content, sondern läuft einfach so weiter.

Steckt CoD in einer Krise? Bis 2018 hatte Call of Duty mit stark schwindendem Interesse zu kämpfen – 2019 brachten Modern Warfare und Warzone in Kombination mit der Pandemie CoD zurück auf die große Bühne. Die Spielerzahlen gingen durch die Decke, enorme Gewinne wurden erzielt. Doch seitdem geht das Interesse stetig zurück. Aktuell sind CoD und Activision 50 Millionen Spieler weggebrochen – immerhin gut 40 %.
2022 will man den Erfolg von vor drei Jahren wiederholen. Die Chancen stehen dabei gut, denn die Gewinner-Kombo kommt zurück. Die stärksten Zugpferde Modern Warfare (2) und Warzone (2) klingen quasi wie ein Remake des Erfolgsjahres. Activision ist aber klar, dass sie damit ihr Pulver verschossen haben. Sämtliche Nachfolger dürften danach für viele im Schatten der CoD-Schwergewichte stehen.
So glaubwürdig ist ein Jahr ohne CoD: Es ergibt also durchaus Sinn, dass man für 2023 kein neues Call of Duty bringt, sondern die „MW2/Warzone“-2-Welle reitet. Als 2020 und 2021 Cold War und Vanguard brachten, brach das Interesse stark ein – die Teile waren spürbar unbeliebter. Dass man mit Premium Content die tausenden Entwickler bezahlen will (und den Aktionären fette Dividenden verspricht), ist auch verständlich.
Wärt ihr bereit, Geld zu bezahlen, auch wenn kein neues Call of Duty kommt? Oder findet ihr es sogar super, dass Activision ein Jahr mal keinen neuen Serienableger bringt und die Serie so mehr Zeit hat, um sich zu entwickeln? Wer seinen Blick lieber auf 2022 richten möchte und mehr zu Modern Warfare 2 wissen will, sollte den neusten Leak gut anschauen: Football-Stars posten heimlich erste Bilder vom neuen CoD– trotz Verbot von Activision.