Call of Duty: Activision will Cheatern Garaus machen – Auch bekannte Streamer betroffen
Ein deutscher Anbieter von Cheat-Software muss sich nun vor Gericht verantworten. Im Prozess zeigt sich, auch hochkarätige Streamer scheinen zu cheaten.
Santa Monica, Kalifornien – In Call of Duty tobt ein „David-gegen-Goliath“-Kampf, bei dem man wohl ausnahmsweise für den Giganten ist. Jetzt werden Streamer darin verwickelt. Im Mega-Hit Warzone sollen selbst „hochkarätige“ Streamer ihre Skills nur frechen Hacks verdanken. All das verrät eine Klage vor dem US-Gericht von Activision gegen einen deutschen Cheat-Seller.
Activision kämpft vor Gericht mit deutschem Cheat-Verkäufer um Call of Dutys Ehre
Um diese Klage gehts: Call of Duty hat seit Jahren ein Problem mit Cheatern, also Spielern, die mit unfairen Methoden einen Vorteil für sich erbeuten wollen. Ein großer Anbieter solcher Schummel-Software sitz hier in Deutschland. Um die ehrlichen Spieler zu schützen, griff der milliardenschwere Publisher Activision zu zwei Maßnahmen.
Call of Duty bekam ein neues Anti-Cheat-System (RICOCHET) und Activision griff zur Geheimwaffe Anwalt. Der Rechtsstreit dauert nun fast ein Jahr. Hier die Kurzfassung:
- ingame.de hat schon Anfang 2022 berichtet, dass Activision gegen den deutschen Verkäufer von Schummel-Software, EngineOwning vor Gericht zieht.
- Hintergrund ist, dass die Hacks dieser Firma es zu wild in Call of Duty, primär in Warzone, trieben.
- Als Reaktion hat das deutsche Cheat-Imperium dann gratis Hacks verteilt, um es Activision heimzuzahlen.
- Im September 2022 hat Activision dann den Kopf hinter EngineOwning identifiziert und will das Geld aus allen Cheat-Verkäufen als Entschädigung.
- Die deutschen Cheatanbieter haben sich gar nicht beeindrucken lassen und warben dann damit, dass man bei ihnen schon Cheats für das am 28. Oktober erscheinende Modern Warfare 2 kaufen könne. Selbst in der MW2-Beta wurde schon gechatet.

Hexenjagd auf „Call of Duty“-Streamer beginnt – Klage vor Gericht spricht offiziell von Cheatern
Das verrät die Klage jetzt über Streamer: Im Zuge der neusten juristischen Auseinandersetzungen verrät ein Dokument jetzt offiziell, dass bekannte Streamer zu den Kunden von EngineOwning gehören: „Zu den Kunden der Cheating-Software gehören hochkarätige [high Profile] Streamer der COD-Spiele, die in den Vereinigten Staaten ansässig sind.“ (die Nennung der USA dienen dazu, die Klage beim kalifornischen Gericht zu verorten).
Im Klartext also: einige der Top-US-Streamer sind Cheater. Hier könnt ihr euch die 48-seitige Klageschrift von Activision gegen den deutschen Cheat-Seller EngineOwning selbst anschauen.
Zu den Kunden der Cheating Software gehören hochkarätige Streamer der CoD-Spiele.
Welche Streamer schummeln? Konkrete Namen verrät Activision in der Klageschrift vor Gericht (noch) nicht – Stand: 7. Oktober 2022. In der Community wird natürlich wild spekuliert, wer von den „high Profile Streamern“ ein Schummler ist.
Darum ist das Thema so heiß: Streamern wird oft vorgeworfen, dass sie schummeln. Anders seien die krassen Headshots oder der übermenschliche Skill nicht zu erklären. Die Klageschrift von Activision gegen den deutschen Cheat-Seller gießt damit jetzt natürlich frisches ÖL ins lange lodernde Feuer.
Eine regelrechte Hexenjagd starten viele Spieler von Call of Duty derzeit gegen eine weibliche Streamerin, die in Warzone cheaten soll. Die Streamerin Nadia brüstet sich damit, „die besten“ CoD-Profis locker ausradiert zu haben. Damit brachte sie die halbe Spielherrschaft gegen sich auf, die jetzt überall auffälliges Cheater-Gameplay gefunden haben wollen.

Da Activision bisher keine Namen nannte, sollte wie immer zuerst die Unschuldsvermutung gelten, bis es handfeste Infos gibt. Seid ihr in diesem Kampf auf der Seite des milliardenschweren Publishers Activision oder aufseiten des rebellischen deutschen Verkäufers. Auch Bungie, die Schöpfer von Destiny und Halo, haben sich im Gericht ein Kampf geliefert – ein Internet-Troll muss jetzt tief in die Tasche greifen und ein Vermögen bezahlen.