ChatGPT: Hausarbeiten mit der KI schreiben – Darum eine schlechte Idee
ChatGPT kann ein mächtiges Tool sein, das Informationen in Sekunden verarbeitet und sogar Hausaufgaben lösen kann. Wir verraten, ob das eine gute Idee ist.
Hamburg – Die künstliche Intelligenz ChatGPT ist aktuell wohl eine der spannendsten Webanwendungen der letzten Monate. Je mehr man sich mit der KI von OpenAI beschäftigt, desto mehr spannende und praktische Anwendungsmöglichkeiten lassen sich für das Programm finden. Die Software liefert nicht nur konkrete Antworten auf spezielle Fragen, sondern ist sogar in der Lage, auf Anfrage komplette Texte zu generieren. Warum man sich die Hausaufgaben aber besser nicht von der KI erledigen lassen sollte, lest ihr in unserem Artikel.
Unternehmen | OpenAI |
Sitz | San Francisco, California, USA |
Gründung | 11. Dezember 2015 |
Leitung | Sam Altman |
ChatGPT: Hausarbeiten mit der KI schreiben – Eine denkbar schlechte Idee
Was kann ChatGPT? Eine Software, die in Minuten zu jedem erdenklichen Thema einen sachlichen Text produziert, könnte natürlich auch dazu verwendet werden, um nervige Hausaufgaben oder Uni-Arbeiten problemlos erledigen. Wir nennen euch fünf Gründe, weshalb das eine denkbar schlechte Idee ist.
Auch wenn es durchaus verlockend klingt, eine scheinbar allwissende KI im Internet nutzen zu können, um sich für immer von nervenden Hausaufgaben, Hausarbeiten in der Uni oder gar der Bachelorarbeit zu befreien, so ist die Idee bei Weitem nicht so clever, wie sie auf den ersten Blick scheint.
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Grund Nummer 1: ChatGPT kann sich irren und Falschinformationen ausspucken
Die Software ist nicht perfekt: Schon in den ersten Schuljahren werden Lehrer nicht müde, sich zu wiederholen: Wikipedia ist keine zuverlässige Quelle, da jeder an den Einträgen Inhalte verändern kann. Überall, wo Informationen manipuliert werden können, besteht die Gefahr, dass ihr Falschinformationen auf den Leim geht. Das gilt für ChatGPT genauso wie für Wikipedia.
Die KI verlässt sich zwar auf viele verschiedene Daten, ist aber bei weitem nicht unfehlbar und spuckt auch immer wieder falsche Informationen aus. Beispiel gefällig? Als wir die KI ausprobiert haben, und von ihr wissen wollten, warum der Multimilliardär Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter kaufte, spukte ChatGPT folgenden Text aus:
„Ich habe keine Informationen darüber, dass Elon Musk Twitter gekauft hat. Twitter ist ein börsennotiertes Unternehmen und wird von seinen Aktionären und einem Board of Directors geleitet. Es wäre also ungewöhnlich, wenn eine einzelne Person wie Elon Musk es kaufen würde. Es ist möglich, dass Sie Verwechselungen oder Falschmeldungen in den Medien gehört haben, es besteht jedoch kein Bericht darüber, dass Elon Musk Twitter gekauft hat.“
Ironischerweise behauptet die KI, wir würden falsch liegen, obwohl sie selbst offenbar keine aktuellen Daten verwendet. Auf der Website warnt die Mutterfirma OpenAI sogar davor, dass ChatGPT falsche Informationen generieren kann, „schädliche“ Inhalte erstellen kann und nur „begrenzte Kenntnisse“ der Welt und Ereignisse hat, die 2022 stattgefunden haben. Gerade für den Stand der Wissenschaft, der sich immer wieder durch neue Erkenntnisse ändern kann, ist ChatGPT also keine verlässliche Grundlage für Hausarbeiten.
Grund Nummer 2 gegen Hausarbeiten mit ChatGPT: Wer KI für sich arbeiten lässt, lernt nichts dazu
Lernen ist unumgänglich: Das Gehirn lernt am besten, wenn ihr euer Wissen immer wieder abfragt, um es ins sogenannte „Langzeitgedächtnis“ zu befördern. So nervig Hausarbeiten auch sind: Sie haben einen Sinn und Zeck, schließlich sollt ihr euch Wissen aneignen, das ihr später anwenden könnt.
Aber wenn ihr ständig eure Hausarbeiten an ChatGPT abgebt, verpasst ihr den Lernstoff und euer Gehirn wird sich das notwendige Wissen nicht merken. Spätestens in der Klausur oder Klassenarbeit könntet ihr dann euer blaues Wunder erleben: Wenn ihr ein Semester lang keinen eigenen Satz zu Papier gebracht habt, und euer Wissensstand dann abgefragt werden soll, hilft euch auch die beste KI nicht weiter.
Grund Nummer 3 gegen Hausarbeiten mit ChatGPT: Es ist euren Mitschülern gegenüber nicht wirklich fair
Hand aufs Herz: Während sich eure Mitmenschen im Unterricht und bei den Vorlesungen, Hausaufgaben und Referaten Mühe geben, um sich gute Noten zu verdienen, ist es auch ein bisschen unfair, alle Texte von der Software schreiben zu lassen. Wir wollen euch natürlich nicht verbieten, die KI zu nutzen, aber wärt ihr nicht auch sauer, wenn sich euer Klassenbester als dreister Schummler entpuppt?
Außerdem kann das Ganze auch böse ins Auge gehen. Wenn ihr von heute auf morgen ständig mit sehr ausführlichen und perfekten Hausaufgaben glänzt, besteht die Chance, dass ihr auch an die Tafel gerufen werdet, um eurem Kurs zum Beispiel Matheaufgaben vorzurechnen. Wenn ihr dann keinen Plan habt, wirds richtig peinlich.
Grund Nummer 4 gegen Hausarbeiten mit ChatGPT: Das Programm ist kein Geheimtipp mehr
Jeder kennt ChatGPT: Die KI ist innerhalb von kurzer Zeit so populär und bekannt geworden, dass das Programm längst kein Geheimtipp mehr ist. Ihr könnt euch nicht sicher sein, dass euer Lehrer oder Dozent die Software nicht sogar verwendet, um sicherzustellen, dass ihr nicht schummelt.
Ihr werdet bestimmt nicht die erste Person sein, die sich für so schlau hält, um ChatGPT auf diese Weise für sich zu nutzen. Sollten in eurer Klasse plötzlich jede Menge Musterschüler und scheinbare Genies unter den Anwesenden sein, wird es wohl Zeit, wieder die eigenen grauen Zellen zu bemühen, bevor der Schwindel allen gleichzeitig um die Ohren fliegt.

Grund Nummer 5 gegen Hausarbeiten mit ChatGPT: Plagiatsvorwürfe
Plagiieren ist kein Kavaliersdelikt: Plagiatsvorwürfe sind schwerwiegende Vorwürfe, die von den meisten Schulen und Unviversitäten sehr ernst genommen werden. Zwar ist die Technologie noch sehr neu und im Grunde sind die Texte von Chat GPT nicht zwangsläufig Plagiate, jedoch gebt ihr hier eine Fremdleistung als Eigenleistung aus, was gerade im Universitätskontext sogar in einer Exmatrikulation enden kann. Außerdem wisst ihr nicht, auf welche Quellen Chat GPT sich bezieht. Am klügsten und ehrlichsten ist es, sich dem Risiko nicht auszusetzen, eure Hausarbeiten selber anzufertigen und sauber zu zitieren.
Wenn ihr nicht auf uns hören wollt, hört auf ChatGPT
Das sagt die KI dazu: Zu guter Letzt haben wir uns den Spaß erlaubt und die KI einfach selbst befragt, warum es eine schlechte Idee ist, sie für Hausaufgaben arbeiten zu lassen. Und wenn ihr uns schon nicht glaubt, dann lest ihr hier, was ChatGPT dazu zu sagen hat. Folgende Frage haben wir der KI-Software gestellt: Was spricht dagegen, von ChatGPT alle meine Hausaufgaben erledigen zu lassen? Nenne mir 5 Gegenargumente.
- Das antwortete ChatGPT:
- Unmoralisch und ethisch nicht vertretbar: Es ist unmoralisch und ethisch nicht vertretbar, die Arbeit eines anderen zu übernehmen, ohne dafür verantwortlich zu sein.
Lernverlust: Wenn man seine Hausaufgaben nicht selbst erledigt, kann man die Inhalte nicht richtig verstehen und verinnerlichen, was zu einem Lernverlust führen kann.
Mögliche Entdeckung: Es besteht immer die Gefahr, dass man entdeckt wird und Konsequenzen zu tragen hat, wie z.B. eine schlechtere Note oder sogar eine Disziplinarstrafe.
Fähigkeiten entwickeln: Hausaufgaben helfen dabei, die Fähigkeiten zu entwickeln, die man später im Leben braucht, wie z.B. Selbstdisziplin, Zeitmanagement und Problemlösung.
Unabhängigkeit: Durch das Erledigen der eigenen Hausaufgaben, entwickelt man ein Gefühl der Unabhängigkeit und der Selbstständigkeit, und man lernt aus eigenen Fehlern.
Wenn ihr mehr über das Thema wissen wollt, möchten wir euch zum Abschluss unseren Artikel „ChatGPT: Alles zum mächtigen Chatbot von OpenAI“ ans Herz legen, der euch mit allen Informationen zum spannenden Thema versorgt.