Diablo Immortal: Kritik stört Blizzard nicht – Spiel wird zum Goldesel
Diablo Immortal erntet von allen Seiten Kritik, beschert Blizzard aber Millionen-Gewinne. Doch die Zahlen zeigen, dass das nicht mehr lange gut geht.
Update vom 23.02.2023: Mittlerweile hat Blizzard nicht nur das Release-Datum für Diablo 4 verraten (06.06.2023), sondern auch eine Diablo 4 Beta angekündigt. Dort können sich dann alle Interessenten einen ersten eigenen Eindruck vom neuen Diablo machen. Alles Wissenswerte dazu erfahrt ihr hier: Diablo 4 Open Beta: Alles zum Start, Early Access, Keys, Preorder & Inhalten
Ursprüngliche Meldung vom 05.07.2022: Irvine, Kalifornien – Diablo Immortal ist Blizzards Experiment, um die Traditionsmarke als Mobile-Game ordentlich zu melken. Und die Millionen, die im ersten Monat in die Kassen kamen, sprechen von Erfolg. Doch wie lange machen die Spieler den Höllentrip noch mit? Wir analysieren die Zahlen und zeigen, welche Kritik Diablo das Genick brechen könnte.
Diablo Immortal wird von Kritikern zerrissen, doch macht Millionen – wie lange geht das noch gut?
Diese Kritik gibt es seit Jahren: Diablo Immortal „feierte“ seine Veröffentlichung am 2. Juni 2022. Nun, einen Monat später soll das Spiel vieles sein: Tod, Abzocke, Pay2Win, unfair und überhaupt alles, was schlecht an Spielen für Smartphones ist. Doch trotzdem verdient Activision Blizzard Millionen damit, trotz des ständigen Gemeckers.
Hier eine kurze Historie, der nicht aufhörenden Kritik:
- Schon vor Release sorgte Diablo Immortal für reichlich Kritik, die jahrelangen Fans verachteten das Spiel und wollten eigentlich Diablo 4.
- Legendär ist der „späte Aprilscherz“ auf der Blizzcon 2018, der Diablo Immortal als Mobile-Game laut Fans sein sollte. Blizzard als Entwickler steht in den letzten Jahren durch schlechte Arbeitsbedingungen und Sexismus stark in der Kritik.
- Doch die Befürchtungen wurden kurz nach Release am 2. Juni 2022 deutlich übertroffen: Krasse Pay2Win-Vorwürfe sind unabstreitbar.
- Wer Geld in Diabolo Immortal buttert, der hat gewaltige Vorteile, vor allem im Endgame. Heftige Vorwürfe erheben Spieler bei den Edelsteinen: Wer die saftigsten Bonis will, braucht 5/5 Sternen auf den schwer farmbaren Items, die man trotz Echtgeldeinsätze nur sehr zäh als guten Roll findet.
- Selbst durch starkes Investment, ist es schwer, das Maximum rauszuholen. So soll ein perfektes Build bis zu 110.000 Dollar kosten, rechnet die Seite GameRant vor.
Das schlimme ist, dass Diablo Immortal im Kern ein gutes Spiel ist, welches das große PC-Vorbild gut aufs Handy umsetzt und Ideen für Diablo 4 hat. Wären da nur nicht die alle Ebenen durchziehenden Kritikpunkte. So, wenn alle das Blizzard-Game als Ausgeburt der Hölle beschimpfen, warum macht es dann so viel Kohle?

Diablo Immortal: 47 Millionen in einem Monat, jeden Tag eine Million – obwohl das Spiel stirbt?
So viel verdient Blizzard damit: bereits wenige Tage nach Release von Diablo Immortal, vermeldete Blizzard über 10 Millionen US-Dollar Gewinn. Insgesamt soll das HackNSlash bisher in einem Monat knapp 50 Millionen in die Kassen des Entwicklers gespült haben. Und es hört nicht auf.
Auch heute, einen Monat nach Release, generiert Diablo Immortal eine Million Dollar jeden Tag (also gut eine Million Euro). Und schuld seid zum großen Teilen auch ihr. Denn umgerechnet jeder 12. Dollar, den Diablo Immortal einnimmt, kommt aus Deutschland.
Woher kommen die Zahlen? Die hier im Artikel aufgeführten Zahlen stammen von AppMagic und wurden von der vertrauenswürdigen seite Mobilegamer.biz veröffentlicht. Die Seite hat sich auf die Analyse für Smartphone-Spiele spezialisiert.
Noch geht es Diablo Immortal (finanziell) gut, aber der Crash kommt jeden Tag näher
Stirbt Diablo Immortal? Blizzard erhält durch den Mobile-Ableger der populären Diablo-Serie also massig Geld. Doch killt die ganze Kritik Diablo Immortal nicht? Doch, dem Spiel geht es bei weitem nicht so gut, wie die Dollar-Zahlen vermuten lassen. Das Interesse am Game lässt stark nach – hier die wichtigsten Infos zum sterbenden Diablo:
- Diablo Immortal erzeugt sichtbar immer weniger Interesse. Die Downloadzahlen, das Interesse auf Twitch und Google gehen deutlich nach unten.
- Klar, so ein Rückgang ist normal. Zum Release ist der Hype eines neuen Spiels am höchsten. Doch Diablo Immortal zeigt auch im Vergleich mit anderen Diabolos eine steilere Kurve nach unten.
- Das Volumen von Diabolo Immortal ist jetzt einen Monat nach Release kleiner, als es beim 10 Jahre alten Vorgänger Diablo 3 heute ist. In das eine Dekade alte Game für PC und Konsolen kann man jedoch nicht so viel Geld stecken, also sind die Gewinne auch schmaler.
- Im großen Markt China durfte das Spiel erst nicht beworben, dann nicht veröffentlicht werden. Hier gehen Millionen potenzielle Spieler von Diablo Immortal verloren.
Das ist der Grund für das sinkende Interesse: Sowohl Hardcore-Gamer als auch Gelegenheitszocker, die nur entspannt nach getaner Arbeit auf dem Sofa Dämonen schnetzeln wollen, werfen genervt das Handtuch. Zu der heftigen Pay2Win-Kritik gesellt sich nämlich das größte Problem aller MMOs: Content Dürre.

Gerade Onlinegames, die versprechen, die Spieler über Stunden zu fesseln, müssen stetig Nachschub liefern. Hier hat Diablo Immortal bisher eher versagt. Es gab ein größeres Update, das aber reicht nicht. Der Grind nach den besten Items wird künstlich blockiert, selbst wenn man Zeit reinstecken will, kann man so keinen Fortschritt erzielen. Zudem gibt es gerade auf der PC-Version von Diablo Immortal massig technische Probleme, die Blizzard nicht in den Griff bekommt – oder sich keine Mühe geben will, da das Geld bisher ja floss.
Sollte bald der bisher hohe Gewinn einbrechen, wird Blizzard schnell reagieren müssen, um den Cashflow aufrecht zuhalten, den Diablo Immortal im ersten Monat bot. Da trifft es die Entwickler besonders schwer, dass der weltweit wohl größte Markt nicht zur Verfügung steht: Diablo Immortal: darf nicht nach China –Winnie Puh ist wohl der Grund.