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Elden Ring war ein besseres Party-Spiel, als es Mario Strikers Battle League je sein wird

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Von: Josh Großmann

Eigentlich habe ich erwartet, dass Mario Strikers auf jeder Party läuft. Doch Elden Ring hat Mario und seinen Freunden in 2022 ziemlich die Show gestohlen.

Hamburg – Am 9. Februar 2022 wurde mein inneres Ich ins Kinderzimmer zurückkatapultiert. Die Ankündigung von Mario Strikers Battle League ging durch alle WhatsApp-Gruppen und binnen weniger Nachrichten wurden die ersten Turniere geplant. Es spricht für sich, dass man einen absoluten Party-Hit erwartet, wenn Mario und seine Freunde nach 15 Jahren aufs Fußballfeld zurückkehren. Zehn Monate später blicke ich auf 2022 zurück und stelle fest, dass nicht Mario Strikers der Party-Hit des Jahres war – sondern ausgerechnet Elden Ring.

Warum Elden Ring ein besseres Party-Spiel als Mario Strikers ist (und warum dieser Vergleich Sinn ergibt)

Jahres-Rückblick: 2022 geht aufs Ende zu, sodass man unweigerlich an die besten (und schlechtesten) Games des Jahres denkt. Sicherlich wird bei einigen von euch ebenfalls Elden Ring in der engeren Auswahl stehen. Doch mich hat From Software nicht nur mit überragendem Gameplay und unfassbarer Größe überzeugt. Für mich hat Elden Ring eine soziale Qualität, die ich eigentlich von Mario Strikers Battle League erwartet habe. Nach meiner Prophezeiung sollte Mario der auserwählte Party-Bespaßer werden.

Wer schreibt diesen Artikel?

Ich bin Josh – Redakteur bei ingame.de. Da ich schon immer der Typ mit der (füge beliebige Nintendo-Konsole ein) war, sind Party-Spiele für mich alles andere als ein Fremdwort: spielt Heave Ho auf eurer nächsten Party und bedankt euch später. Bei AAA-Titeln bin ich eher ein opportunistischer Gamer und warte auf die Reviews, um nicht verarscht zu werden – hätte ich mal bei Mario Strikers machen sollen. Dass Elden Ring mehr als Mario Strikers Battle League zum Party-Spiel taugt, hätte aber auch ich nicht erwartet.

Die ganze Welt spielt Elden Ring: Nach dem Release von Elden Ring hat so ziemlich jeder und seine Mutter Elden Ring gespielt. Nicht nur hier in der Redaktion von ingame, sondern auch meine Freunde und Freundesfreunde. Und deren Bekannte vermutlich auch. Gespräche aufzuschnappen, in denen sich Fremde über den spektakulären Kampf gegen Rahdan auslassen oder Leute mit Elden Ring-Merchandise durch die Stadt laufen zu sehen, haben das Spiel wie ein soziales Event wirken lassen.

Elden Ring Logo vor einer Weltkugel
Gefühlt jeder Mensch auf dem Planeten hat Elden Ring gespielt © Unsplash/From Software (Montage)

Eigentlich habe ich nach den bombastischen Reaktionen auf die Ankündigung von Mario Strikers Battle League mit einem ähnlichen Social Experience gerechnet – zumindest bei meinen Freunden. Die ersten Spiele für GameCube und Nintendo Wii waren absolute Klassiker, die jedes Mal liefen, wenn Freunde da waren. Doch die Partys, auf denen Mario und seine Freunde freudig auf dem Fernseher kicken, blieben in 2022 aus. Stattdessen wurden Ranni, Morgott und Malenia zum Thema. Nicht zuletzt, weil Malenia der schwerste Souls-Boss aller Zeiten ist.

Elden Ring ist mein Spiel des Jahres – Mario Strikers Battle League mein schlimmster Fehlkauf in 2022

Das macht Elden Ring so gut: Elden Ring ist mein Spiel des Jahres, weil ich seit The Legend of Zelda: The Windwaker (dem wohl besten Spiel aller Zeiten) nicht mehr so vor dem Fernseher geklebt habe. Und jede Minute, in der ich nicht an Elden Ring saß, wurde in Gesprächen über Elden Ring verarbeitet. Wie in einer Taverne, in der sich die heldenhaften Abenteurer nach ihren Streifzügen treffen, habe ich mich mit völlig Fremden über unsere Entdeckungen unterhalten. In den Lands Between lässt sich so viel erleben, dass jede Geschichte wie ein an den Haaren herbeigezogenes Märchen wirkt.

Auf einer Party haben wir im Gesprächskreis vom endlos langen Aufzug nach Siofra geschwärmt, als uns klar wurde: „Wir sollten langsam mal wieder reingehen“ – nur um festzustellen, dass so ziemlich die ganze Party am Gespräch teilnimmt. Nerd-Gequatsche über Blitz-werfende Drachen und den verfluchten Feuerriesen sind eigentlich nicht an erster Stelle meines „Plane deine Party“-Kastens. Doch erstaunlicherweise immer noch besser als Mario, Yoshi und Co. in bunten Trikots.

Gruppe von Partygänger*innen, die verstört in die Kamera blicken. Bekanntes Meme
POV: Du hast Mario Strikers Battle League auf einer Party erwähnt © YouTube: LifeAccordingToJimmy

Das macht Mario Strikers so schlecht: Das neue Mario Strikers hätte genau so ein Spiel sein, dass auf jeder Party ein gern gesehener Gast ist. Doch war es die schiere Nostalgie, die mich diesen glorifizierten Mobile-Game-Port für 50 Euro hat kaufen lassen. Nach 2 Stunden gibts nichts mehr im Spiel zu sehen und das Gameplay hat seit dem Vorgänger vor 15 Jahren keinen Fortschritt gemacht.

Dinge, die mich an Mario Strikers Battle League nerven:
- spielt sich schlechter als die Vorgänger
- kaum freischaltbare Inhalte
- zu wenig Charaktere
- wenig Abwechslung im Gameplay
- fühlt sich an wie ein Mobile-Game
- werde blöd angeguckt, wenn ich es auf einer Party erwähne

Auch kostenlose Updates haben Mario Strikers nicht relevanter gemacht. Mehr Charaktere und Spielfelder sind eine tolle Sache – jedoch ziemlich nutzlos, wenn das Gameplay an sich nichts taugt. Ich hätte mich gern mit Freunden getroffen, um wie in guter alter Manier vor dem Fernseher zu sitzen und zu sehen, wie Peach, Bowser und Luigi zitternd in die Elektro-Bande hängen – doch leider habe ich den größten Fehlkauf in 2022 bekommen.

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