Bungie verklagt Internet-Troll – Streamer muss tief in die Tasche greifen
Internet-Trolle sind in der Community von Entwicklerstudios leider keine Seltenheit. Ein Unternehmen greift nun aber hart gegen toxisches Verhalten durch.
Seattle, Washington – Entwicklerstudios müssen leider immer wieder mit toxischen Fans umgehen. Die Internet-Trolle stürzen sich dabei gerne auf einen Spieletitel oder auch auf Mitarbeiter des Unternehmens. Teilweise kommt es sogar zu Gewaltandrohungen gegen einzelne Entwickler*innen. Wegen ihrer Anonymität im Internet fühlen sich viele der Trolle sicher bei ihren Machenschaften. Doch das Studio hinter Destiny 2 hat davon nun genug. Nachdem ein Spieler einen Mitarbeiter von Bungie bedroht hatte, erhebt das Unternehmen nun eine Klage gegen den Troll.
Bungie setzt Zeichen gegen Internet-Trolle – Streamer wird vom Studio verklagt
Das ist passiert: Der Streamer und Destiny 2 Spieler Luca Leone war schon lange ein Dorn im Auge von Bungie. Denn Luca hat bereits mehrfach gegen die Guidelines von Destiny 2 verstoßen. Das Studio bannte ihn über ein Dutzend Mal, weil er seinen Followern im Livestream Cheats für den Loot-Shooter zeigte. Außerdem soll Luca am Verkauf von gestohlenen Destiny 2 Emblemen beteiligt gewesen sein.
Als wäre das noch nicht genug, bedrohte Luca Leone über seinen bereits gelöschten Twitter-Account den Bungie-Community-Manager. Über mehrere Tweets hinweg drohte er damit, dass der Manager nicht mehr sicher sei. Zudem deutete Luca an, dass er dem Community-Manager nachstelle. Erst vor ein paar Wochen twitterte Luca dann, dass Bungie lieber seine Türen verschließen sollte. Zuvor hatte er über eine mögliche Brandstiftung im Hauptsitz von Bungie geschrieben.

So reagiert Bungie: Das Entwicklerstudio zieht jetzt den Schlussstrich und möchte Luca Leone zur Rechenschaft ziehen. Bungie verklagt den Internet-Troll auf 150.000 Dollar. Und fordert vom Gericht, dass Luca zukünftig von allen Dingen, die Bungie, seine Mitarbeiter und die Destiny 2 Community betreffen, ausgeschlossen wird. Das Unternehmen möchte nicht, dass Luca jemals wieder die Chance bekommt, die Mitarbeiter von Bungie zu bedrohen oder zu stalken.
Bungie im Umgang mit Destiny 2 Community – Interaktion mit den Spielern essenziell
Bungie interagiert mit seiner Community: Destiny 2 hat viele Fans, die meisten davon sind wiederkehrende Spieler, da es sich um ein Live-Service-Game handelt. In wöchentlichen Blogposts erhalten die Fans Updates zu neuen Inhalten und Features des Spiels. Hierbei wird immer eng mit der Community zusammengearbeitet und es findet ein reger Austausch statt. Doch dabei verhalten sich leider nicht alle Fans des Shooters sachlich.
Im Mai postete der Sandbox-Design-Lead Kevin Yanes einen kritischen Post bezüglich eines Fan-Lieblings im Spiel. Dadurch entfachte er eine regelrechte Hass-Welle. Dies ging so weit, dass sich der Bungie-Mitarbeiter gezwungen sah, seinen Account für einige Zeit zu deaktivieren. Der von Luca Leon bedrohte Community-Manager meldete sich nun zu dem Thema auf Twitter zu Wort.
Der Community-Manager wünscht sich, dass Entwickler*innen offen über ihre Spiele diskutieren können, ohne den Hass von Fans auf sich zu ziehen. Die Vorkommnisse innerhalb der Destiny 2 Community haben es für Bungie anscheinend schon erschwert, den richtigen Umgang mit ihren Fans zu finden.
Bungie als Vorbild – Andere Studios ebenfalls von Internet-Trollen betroffen
Nicht nur Bungie kämpft mit Trollen: In der Vergangenheit mussten sich bereits mehrere Entwicklerstudios mit toxischen Fans herumschlagen. Auch eine Producerin von God of War: Ragnarök kann davon ein Lied singen. Denn Estelle Tigani wurde erst kürzlich auf ihren Social-Media-Kanälen sexuell belästigt, da Trolle von ihr das Release-Datum zum God of War Nachfolger erfahren wollten.