Danny-Skandal: Fake-Tweets für Klicks – TikToker legt sich mit großen Streamern an
Der Danny-Skandal bewegt momentan die deutsche Influencer-Szene. Ein TikToker wollte den Schock offenbar nutzen und verbreitete gefälschte Tweets zum Thema.
Köln – Die deutsche Influencer-Szene dreht sich seit einigen Tagen vor allem um den Danny-Skandal. Während aus allen möglichen Ecken Entsetzen über das Verbrechen und Zuspruch für das Opfer kommen, gibt es scheinbar auch einige, die die Situation schamlos ausnutzen wollen. Auf TikTok versuchte ein Nutzer Fake-Tweets großer Twitch-Streamer und YouTuber zu verbreiten.
Danny-Skandal schlägt weiter große Wellen – Fake-Tweets werden auf TikTok verbreitet
Was ist passiert? Am 18. Juli wurde über einen Twitter-Account veröffentlicht, dass der YouTuber Danny wegen Vergewaltigung verurteilt wurde. Seine Ex-Freundin hatte ihn offenbar angezeigt und vor Gericht Recht bekommen. Danny hat dem Urteil zufolge eineinhalb Jahre auf Bewährung bekommen.
Seitdem hat sich in der deutschen Influencer-Szene einiges getan. Unter anderem gaben die YouTuber Papaplatte und T-Low emotionale Statements zum Danny-Skandal ab. Papaplatte und T-Low sind ebenfalls echte YouTube-Stars, die bis vor dem Bekanntwerden des Verbrechens zum engeren Freundeskreis von Danny zählten.
Um welche Fake-Tweets geht es? Papaplatte und T-Low sind nicht die einzigen, die sich zu dem Thema äußerten. Auch Twitch-Größen wie MontanaBlack und Rewinside gaben ihre Statements ab und verurteilten das Verbrechen scharf. Ein TikToker wollte die Situation aber scheinbar ausnutzen und produzierte einige Fake-Tweets, die er in einem Video auf TikTok postete.
Der Post beginnt mit dem Zitat „Schockierende Tweets von Influencern zu der Danny Thematik.“ Anschließend werden einige manipulierte Bilder von Twitter-Beiträgen gezeigt. In den gefälschten Tweets wird unter anderem der vermeintliche Rewinside gezeigt, wie er sich auf Seiten von Danny schlägt und den verurteilten Vergewaltiger unterstützt.
Wer ist Rewinside? Sebastian Meyer, im Internet als „Rewinside“ – kurz Rewi – unterwegs, zählt zu den größten Influencern in Deutschland. Bekannt wurde er durch „Let‘s Play“-Videos auf YouTube. Inzwischen hat er an mehreren großen Video- und Musikproduktionen mitgewirkt. Seine Fans unterhält er weiterhin in regelmäßigen Streams und Videos rund ums Thema Gaming und Unterhaltung.
Rewinside dreht durch – Fake-Tweets zu Danny-Skandal treiben ihn zur Weißglut
So reagiert Rewinside darauf: Rewinside zeigt sich in seinem Video extrem empört über die Dreistigkeit des Fälschers. „Wie widerlich kann man denn sein“, fragt er und wütet weiter „wie ekelhaft kann man denn sein, […] so eine Sch**** zu produzieren und uns dann noch einen Shitstorm anzudichten?“
Die Fake-Tweets wurden schnell von den Nutzern als Fälschungen erkannt: Nicht zuletzt, weil gerade die betroffenen Influencer sich zuvor lautstark gegenteilig geäußert und härtere Strafen für Danny gefordert hatten. Rewinside zufolge habe MontanaBlack unter das TikTok geschrieben: „Löschst du [den Mist] alleine, oder muss ich einen Anwalt einschalten?“.
Die Fake-Tweets wurden rechtzeitig gelöscht: Das TikTok mit den besagten Fake-Tweets zum Danny-Skandal sind inzwischen gelöscht worden. Rewinside erklärt die Gefahr der Situation: „Stellt euch mal vor […] sowas wird gesehen […] und dann findet auf einmal […] die BILD das […] und setzt sich ins gemachte Nest und drückt uns da ne Storyline rein. Und plötzlich verlierst du ohne Grund all deine [Werbepartner Anm. d. Red.], dein Standing in der Öffentlichkeit.“
Gerade die ganzen Boomer und so, die haben das dann in ihrem Kopf.
Rewinside meint, die eigenen Fans würden sicherlich schnell den Braten riechen und den Fake erkennen. Aber „wenn das über das Internet hinaus geht und dann ist das auf einmal in den Mainstream-Medien drin und dann sind Leute, die 50, 60 sind – dann kannst du dich noch so oft rechtfertigen wie du willst, weil die das nicht mitbekommen. Die haben dann einmal dieses Bild von dir im Kopf und selbst wenn das Fake ist […] kriegst du dieses Standing nicht mehr weg.“

Geht es vor Gericht? Rewinside sagt in seinem Video, dass er den Verursacher der Fake-Tweets am liebsten wegen übler Nachrede rechtlich belangen würde. Er sei sich aber nicht sicher, ob das zu einem Erfolg führen würde. Weil sowohl das TikTok als auch der Kanal inzwischen gelöscht sind, zeigt er sich zum Ende seines Videos allerdings doch etwas beschwichtigt.
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