EA Sports FC unter Druck – FIFA-Boss will eigenes Fußball-Game herausbringen
Ciao FIFA! Der Name der Fußballsimulationsreihe von EA wird sich ändern. Doch hinter diesem Wechsel steht eine ganz andere Bedeutung für das gesamte Genre.
Vancouver, Kanada - Die Gerüchteküche kann nun etwas abkühlen, denn die Katze ist endlich aus dem Sack. Ab 2023 verliert EA die Namensrechte für ihre berühmte Fußballsimulation FIFA, an den namensgebende Fußballverband FIFA. Der Präsident Giovanni Infantino hat sich verzockt. EA war der Klügere und hat nachgegeben. So der erste Anschein, doch dieser könnte gewaltig trügen. EA verliert an Boden. Die Konkurrenz wittert ihre Chance, den Riesen endlich von der Monopolstellung zu grätschen.
Name des Spiels | FIFA 22 |
Release (Datum der Erstveröffentlichung) | 1. Oktober 2021 |
Publisher (Herausgeber) | Electronic Arts |
Serie | FIFA |
Plattformen | PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC, Google Stadia |
Entwickler | EA Sports |
Genre | Fußballsimulation |
EA Sports FC: Infantino verzockt oder doch kalkuliert?
Geld und FIFA, eine Partnerschaft fürs Leben: Giovanni Infantino bekommt den Hals nicht voll genug. Dass der Italiener keine Skrupel kennt, ist unlängst seit der demnächst anstehenden WM in Qatar bekannt. Nach Angaben von Amnesty International sind beim Bau der Stadien mehrere tausend Gastarbeiter ums Leben gekommen.
Da verwundert es nicht, dass Giovanni Infantino horrende Summen von EA forderte, damit das Unternehmen ihre Spielereihe weiterhin FIFA nennen dürfe. Doch handelt es sich hierbei wirklich um einen Fehler Infantinos? Medienberichten zufolge soll der Italiener 300 Millionen Euro von EA pro Jahr für die Namensrechte verlangt haben. Eine Summe, welche für den Verband FIFA, nicht überlebenswichtig ist. Spielt die FIFA diesen Spielzug sauber zu Ende, erzielen sie nicht nur ein Tor, sondern schnappen sich den ersten Platz in der Liga der Sportspiele.
EA Sports FC: Monopolstellung bröckelt – Spieler bereit für Veränderung
Erfahrene Spieler seit Jahren unzufrieden: Tatsächlich ist der Name FIFA sowohl in der wirklichen Fußballwelt, durch Korruption und Menschen verachtende Äußerungen, als auch in der virtuellen Welt des Sports, durch Packs-Openings und ausbleibende Weiterentwicklung, negativ behaftet. EA ändert jetzt den Namen in EA Sports FC. Besonders einfallsreich geht anders. Aber der Einfallsreichtum fehlte EA schon in den gesamten letzten 6 bis 7 Jahren. Seit FIFA 15 ist nahezu ein Stillstand in EAs Fußballableger erkennbar.
Es könnte jederzeit sein, dass die Fans genug haben von leidigen Pay-to-win-Teams, über Monate bestehende Bugs und verhungernde Pro Clubs und Karrieremodus-Modi. Habt ihr mal versucht, Pro Clubs in FIFA 22 zu spielen? Beim Anblick dieses einst so geliebten Modus, denkt man nicht daran, dass EA durch die FIFA-Reihe jährlich Milliarden-Umsätze einfährt. Die Fehler und Bugs die alleine nur in diesem Modus bestehen, lassen daraus schließen, dass EA für den Pro Clubs-Sektor höchstwahrscheinlich einen Angestellten hat. Allerdings scheint dieser zuletzt vor 7 Jahren bei der Arbeit erschienen zu sein.
EA Sports FC: Verfolger wittern Chance – FIFA geht mit eigenem Spiel an den Start
Zeit für Wandel? FIFA 22 ist im Großen und Ganzen ein gutes Spiel. Allerdings sind FIFA-Spieler genauso wie Fußball-Fans äußerst emotional. Die kleinsten Fehler im Spiel sorgen für Wutausbrüche und Impulsentscheidungen. Zudem scheint EA seit Jahren einen Stillstand in der Entwicklung zu haben.

Nun gut. Fußball ist eben Fußball. EA kann nicht einfach die Regeln des Sports umschreiben, um interessanter zu werden. Aber vielleicht können es andere Publisher. UFL beispielsweise soll noch 2022 als Free to Play-Spiel erscheinen. Cristiano Ronaldo ziert das Cover, wie einst das von FIFA. Apropos FIFA.
Der Fußballverband möchte doch tatsächlich etwas mit den Namensrechten anfangen. Giovanni Infantino bestätigte, dass man auf der Suche nach einem Entwicklerstudio sei. Er garantierte zu dem „Das Beste“ Fußball-Videospiel abzuliefern. Aber in den Augen des Italieners wird die WM in Qatar auch die beste aller Zeiten. Da spricht wohl die Sprache des Geldes.
EA Sports FC: Der Verlust der Identität – Der Startschuss zum Lizenz-Krieg – Ein Beispiel aus dem realen Fußball
EA kann alles verlieren: Vor langer Zeit, als Smartphones noch nicht existierten und Krypto nur in Verbindung mit dem fiktiven Mineral aus dem DC-Universum genannt wurde, gab es einen Konkurrenten, der EA lange Zeit ebenbürtig war. Konami und Pro Evolution Soccer schafften es mit für damalige Verhältnisse hervorragender Grafik ein Spielgefühl hervorzurufen, welches EA sich nur wünschen konnte.
Von damals ist nichts mehr übrig. PES ist spätesten seit dem katastrophalen Witz von eFootball eine Lachnummer geworden und aus dem Rennen, wenn es um wirklich gute Fußball-Videospiele geht. Ein Fakt, welcher Pro Evolution Soccer schon früh das Genick brach, waren die fehlenden Lizenzen. Droht EA nun dasselbe Schicksal?
Der Verlust des eigenen Namens könnte der Startschuss zu etwas ganz Großem gewesen sein. Mit der FIFA steigt nun ein Fußballverband mit in den Ring. Bewaffnet mit nahezu unendlichem Budget. Wenn die FIFA es wolle, so könnte man wohl jede Lizenz von Fußballligen in ganz Europa aufkaufen. Was ist EA ohne Lizenzen?
Juventus Turin, AS Rom? Man sucht bereits jetzt einige große Klubs vergebens in FIFA 22. Der bevorstehende Konflikt lässt uns unausweichlich einen Vergleich zum realen Fußball ziehen. Sky, DAZN, Amazon, Eurosport, RTL, ARD. Die Liste ist noch länger. Die Spieltage des Fußballs werden immer mehr aufgeteilt. Will man alle Spiele des FC Bayern München sehen, sind gefühlt 5 Abos notwendig.
Dies ist nicht nur in Deutschland so. Auch in den restlichen Top-Ligen nimmt die Zerstückelung der Lizenzen immer weiter zu. Warum sollte dies nicht auch dem virtuellen Fußball widerfahren? UFL konnte sich bereits einige Lizenzen von Klubs wie Mönchengladbach sichern. Selbst PES hat einige namhafte Klubs im Portfolio. EA hat nur noch wenige, treue Vereine an der Seite von EA Sports FC
Wenn die FIFA es möchte, kann sie in diesen Lizenz-Krieg einsteigen. Die Gewinnchancen stehen alles andere als schlecht. Wenn jetzt noch die einzelnen Fußball-Profis ihren Lizenz-Hut in den Ring werfen, wie es einst Olliver Kahn erfolgreich tat, dann haben wir alle ein Problem. Eines ist jedoch klar. EA hat mehr als nur einen Namen verloren. EA hat jetzt Gegner. Fehler sind keine mehr erlaubt. Die virtuelle Fußball-Welt, wie wir sie kennen, hat sich mit dem heutigen Tage für immer geändert.