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FIFA 23 im Test: Neuer Chemie-Baukasten sorgt für spielerisches Feuerwerk

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Von: Henrik Janssen

Wir haben das neue FIFA 23 in unseren Test auf Herz und Nieren geprüft. Dabei gehen wir besonders auf das revolutionierte Chemie-System in Ultimate Team ein.

Vancouver, Kanada - Ein allerletztes Mal gibt sich EA die Ehre. Mit FIFA 23 geht ein Stück Videospielgeschichte zu Ende. Nach knapp 30 Jahren muss EA den weltbekannten Namen der Reihe nämlich abgeben. Dies sei jedoch nicht das Ende des Fußballspektakels. EA wolle unter neuen Namen weitermachen. Wir haben das letzte „richtige“ FIFA in unserem Test unter die Lupe genommen und sagen euch, ob sich ein Kauf von FIFA 23 lohnt.

FIFA 23 im Test: Hypermotion und Powerschüsse – EA bringt mehr Leben ins Spiel

Mehr Realität im Gameplay: Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, sah sich EA immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, ihre Fußballsimulation wäre viel mehr ein Arcade-Game als wirklich ein Ebenbild des echten Sports. In unserem FIFA 23 Test wurden wir glücklicherweise eines Besseren belehrt.

FIFA 23 Phil Foden Powerschuss
FIFA 23 im Test: Der Powerschuss muss gut platziert sein. © EA Sports

Durch die von EA auf den Next Gen-Konsolen eingefügte Hypermotion2-Technologie, wirkt das Geschehen auf dem Rasen echter. Es sind teilweise Nuancen, die ergänzt wurden, wie beispielsweise, dass das Tornetz nun in 3D animiert wurde oder, dass Spieler vernünftig miteinander kollidieren, doch es wirkt wahre Wunder.

Zeit für den Superschuss: Die größte Neuerung am Gameplay von FIFA 23 ist schnell geklärt. Durch das Halten der beiden vorderen Trigger kann man einen Superschuss ausführen. Dieser löst quasi das Timed-Finish in FIFA ab. In unserem Test haben wir sowohl wenig Tore durch das Feature erzielt, als auch kassiert. Könnte daran liegen, dass bei einem unpräzisen Superschuss der Ball schnell im Seitenaus landet. Insgesamt jedoch eine nette Erneuerung.

FIFA 23 im Test: EA schmeißt altes Chemie-System über den Haufen und wird für den Mut belohnt

Neue Chemie, neuer Spaß: Wir hätten nie im Leben damit gerechnet, dass EA das vertraute Chemie-System, welches maßgeblich am Erfolg der letzten 10 Ultimate Team Jahre beteiligt war, einfach so umwerfen würde. Der mutige Schritt hat sich jedoch bezahlt gemacht. Wir deklarieren das neue Chemie-System zum Highlight unseres FIFA 23-Tests.

FIFA 23 Ultimate Team Squad Chemie
FIFA 23: Neues Chemie-System – EA wirft vertrautes über Bord © EA Sports

Spieler sind nicht mehr auf ihre Chemie-Punkte limitiert. Sollte eine FUT-Karte nicht auf volle Chemie kommen, dann spielt sie sich immer so gut, wie die Basis-Werte es vorgeben. Lediglich bei den Chemistry Styles müssen Abstrichen gemacht werden. Das Chemie-System bietet so viel Freiheit wie noch nie zuvor, was Teambuilding und Squad Management angeht.

Manuel Neuer im Tor, gemeinsam mit Raphael Varane und Sergio Ramos in der Innenverteidigung: in FIFA 23 ist das plötzlich gar kein Problem, wenn man genügend Bayern-, Deutschland- oder Bundesligaspieler in seinem Ultimate Team platziert. Wir haben uns in den endlosen neuen Möglichkeiten verloren und nach nahezu jeder FIFA 23-Partie neuen Möglichkeiten in der Aufstellung gesucht. Ein belebendes Element für FUT und hoffentlich weiterhin Bestandteil, wenn EA im nächsten Jahr unter neuen Decknamen an Start geht.

FIFA 23 im Test: Karrieremodus, Pro Clubs und eigentlich alle Modi außer FUT treten auf der Stelle

Andere Modi verhungern: Auch Modi abseits von Ultimate Team sollen in unseren FIFA 23 Test nicht zu kurz kommen. Schade nur, dass dies genau bei EA selbst der Fall ist. Vor Release waren die angekündigten Neuerungen zu Pro Clubs und Karrieremodus ein Witz. So werden im Karrieremodus nun Transfers bewertet und man kann mit realen Trainern wie Jürgen Klopp spielen. Den seit Jahren gewünschten Online-Karrieremodus gibt es jedoch immer noch nicht.

FIFA 23 Karrieremodus Cutscene
FIFA 23 im Test: Bis auf ein paar neue Cutscenes hat der Karrieremodus nichts zu bieten. © EA Sports

Noch viel verblüffender ist der Umgang von EA in FIFA 23 mit dem Pro Clubs-Modus, welcher jeher eine hartgesottene Fan-Base hat. Allerdings schoss EA den Vogel in diesem Jahr komplett ab. Die Einführung von Crossplay wurde als glorreiche Neuerung angepriesen. Für Pro Clubs, der Modus der für Multiplattform prädestiniert ist, gibt es das Feature jedoch nicht. Stattdessen kann man seinen Spielern nun Tattoos geben. Der Wahnsinn!

FIFA 23 im Test: Erfrischend, aber kein krönender Abschluss der legendären Reihe

FIFA 23 Test Fazit: Abschließend lässt sich sagen, dass EA das Rad mal wieder nicht neu erfunden hat und seiner Linie treu bleibt. Voller Fokus auf die Stärken (FUT) und alle Schwächen vernachlässigen (Karrieremodus und Pro Clubs) ist weiter das Motto. Mit Erfolg, denn FIFA 23 ist schon jetzt der meistgespielte Teil der Serie. Macht das FIFA 23 nun zu einem schlechten Spiel? Zumindest kann man es als unfertig bezeichnen, da nicht alle Aspekte des Spieles gleich von EA bedient werden. FIFA-Fans müssen aufgrund der Gameplay und FUT-Neuerungen zugreifen, Nörgler sollten es gar nicht erst probieren.

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