Gamescom 2022 – Wie viel Action darf es sein? Gungrave G.O.R.E: Ja
Der Titel sagt eigentlich schon alles: In Gungrave G.O.R.E. fliegen die Fetzen. Wir haben uns das Action-Spiel auf der Gamescom mal genauer angeguckt.
Köln – Kann ein Videospielname mehr Testosteron versprühen, als Gungrave G.O.R.E.? Noch einmal ganz langsam, um es sich wie einen Traubenzucker-Drop auf der Zunge zergehen zu lassen: das Spiel heißt GUN – GRAVE – G.O.R.E. – einfach ein Leckerbissen für jedes Paar Stimmbänder. Aber hält das Spiel auch, was sein saftiger Name verspricht? Wir haben auf der Gamescom in die 3rd-Person-Action hineingeschnuppert und ordentlich Schießpulver gerochen.

Gungrave G.O.R.E. in der Gamescom-Vorschau: Im südkoreanischen Shooter ist Blei im Sonderangebot
Action-Spiele gibt es viele, Schießen und Prügeln bleiben Dauerbrenner in der Welt der Videospiele. In Gungrave G.O.R.E. wird das Ganze aber auf die Spitze getrieben. Als übermächtiger Style-Vampir Grave schnetzelt man sich durch klassische Level und Horden an Gegnermassen. Hat man alle ins Jenseits befördert, geht es weiter, am Ende der Map will ein obligatorischer Obermotz in Stücke zerlegt werden. Soweit so Standard.
In Gungrave G.O.R.E. wird geballert – und das so richtig. Bewaffnet mit einem üppigen Arsenal an Schusswaffen und Skills macht man sich als grungy Grave auf, um es so ordentlich scheppern zu lassen. Das Spiel von Entwickler Iggymob macht von Minute eins eines klar: Blei ist in Gungrave G.O.R.E. im Sonderangebot. Die Munition geht euch im Spiel niemals aus, Ihr könnt aus allen Rohren schießen und euch so richtig austoben.

Gelingen euch dabei zusammenhängende Kombos, treibt ihr einen flashy blinkenden Counter in ungeahnte Höhen. Das erinnert nicht ohne Grund an ein Spiel wie Devil May Cry, denn auch an vielen anderen Stellen bedient sich Gungrave G.O.R.E. beim Genreprimus aus den 2000er Jahren. Wer besonders stylisch schießt und schnetzelt, wird von Gungrave belohnt. Dabei ballert der Soundtrack im Hintergrund richtig ehrenlos eine Mischung aus Techno und Metal – wer das nicht fühlt, hat in seinem Leben noch nie die Pommesgabel zum Beat auf und ab bewegt.
Gungrave G.O.R.E. in der Gamescom-Vorschau: Reizüberflutung voraus, aber leider noch etwas behäbig
Will man sich auf das Spiel der Südkoreaner von Iggymob einlassen, dann sollten Reizüberflutungen für das eigene Wohlbefinden besser kein Problem sein. Überall knallt und explodiert es in Gungrave G.O.R.E., es gibt Partikel-Effekte, Kombo-Meter, diverse Health-Anzeigen und in der oberen linken Ecke einen grimmigen Totenschädel, der sich andauernd bewegt. Das Spiel liefert in allen Belangen das volle Paket und keine halben Sachen.

Was Gungrave G.O.R.E bisher allerdings noch fehlt, ist die Leichtfüßigkeit, die Devil May Cry einst zum absoluten Überflieger machte. Ein wenig zu schwerfällig, ein wenig zu langsam fühlen sich die Moves von Grave noch an. Das passt nicht zum Rest des überdrehten Games. Hier sehen wir noch Bedarf zum Nachbessern, aber dafür bleibt bis zum Release von Gungrave G.O.R.E. hoffentlich noch Zeit – erscheinen soll das Spiel übrigens noch 2022.