1. ingame
  2. Gaming News

Nach Skandal: Trans*menschen in Hogwarts Legacy – Es hagelt trotzdem Kritik

Erstellt:

Von: Adrienne Murawski, Janik Boeck

J.K. Rowling hat kein gutes Licht auf Hogwarts Legacy geworfen. Deshalb wurden Transgender-Charaktere ins Spiel aufgenommen. Es hagelt trotzdem Kritik.

Update vom 08.02.2023: Die Gerüchte um Transgender-Charaktere in Hogwarts Legacy haben sich zumindest teilweise bestätigt. Man kann sich einen Transgender-Charakter erstellen. Auch im Spiel ist eine Trans*frau enthalten. Dabei handelt es sich um die Besitzerin der Drei Besen in Hogsmeade, Sirona Ryan.

Titel des SpielsHogwarts Legacy
Datum der Erstveröffentlichung10. Februar 2023
EntwicklerAvalanche
SerieHarry Potter
HerausgeberPortkey Games, Warner Bros. Games
PlattformenPC, PS5, PS4, Xbox Series X, Xbox One, Nintendo Switch
GenreOpen World, Action-Adventure

Die Kritik hat aber weniger mit dem Charakter, als mit dem Namen zu tun. Die ersten drei Buchstaben des Vornamens ergeben ‚Sir‘ und der Nachnahme ist eigentlich ein Vorname für männlich gelesene Menschen. Es ist nicht das erste Mal, dass J.K. Rowling durch Namensgebung auffällt, die bestenfalls stümperhaft ist.

Sirona Ryan aus Hogwarts Legacy
Sirona Ryan sorgt wegen ihres Names in Hogwarts Legacy für Kritik © Warner Bros.

Schon in Harry Potter sind einige Charaktere der Grund für heftige Kritik geworden. Cho Chang ist das berühmteste Beispiel. Die asiatischstämmige Figur hat von der Autorin schlicht zwei asiatische Nachnamen verpasst bekommen, einer davon stammt aus China, der andere aus Korea. Zur Veranschaulichung: Das ist, als würde man einen deutschen Charakter ‚Müller Gruber‘ nennen.

Hogwarts Legacy: Transgender-Charaktere zum Release – Skandal sorgt für Kurswechsel

Originalmeldung vom 03.03.2021: Burbank, Kalifornien – Das nächste große und heiß ersehnte Harry Potter-Spiel wird Fans zurück in die magische Welt führen, doch in eine Zeit, lange bevor der kleine Harry Potter geboren wurde. Stattdessen dürfen Fans im Open World ihren ganz eigenen Weg gehen und eine brandneue Geschichte entdecken. Doch zuletzt schockte Warner Bros. Games Fans mit beunruhigenden Nachrichten.

Hogwarts Legacy: Negative Schlagzeilen häufen sich – Fans rufen zum Boykott auf

Das Franchise rund um Harry Potter wird von vielen geliebt, von so manchen aber auch boykottiert. Denn Schöpferin und Autorin J. K. Rowling fiel zuletzt immer wieder durch Kommentare und Aussagen zu Transgender-Themen auf, bei denen viele ihr Transphobie unterstellten. Ehemalige Harry Potter Fans schlugen deshalb einen Boykott vor, Hogwarts Legacy eingeschlossen. Doch wie auch das Magazin Independent schreibt, sind Popkultur-Boykotte selten erfolgreich. Auch bei Cyberpunk 2077 riefen Spieler:innen wegen Transphobie-Vorwürfen zum Boykott auf, boykottiert wurde das Spiel letztlich aber eher wegen den zahlreichen Bugs und Crashes auf älteren Spielkonsolen. Doch Transphobie ist nicht das einzige Problem, vor dass die Entwickler hinter Hogwarts Legacy gestellt sind. Denn der leitende Designer machte mit rassistischen Äußerungen auf sich aufmerksam.

Zwar haben sich weder Avalanche noch Warner Bros. Games zu den Aussagen des Designers geäußert, dafür wird jetzt aber eine andere Kritik umgesetzt. Denn in Hogwarts Legacy werden Fans auch Transgender-Charaktere kreieren und spielen können.

Hogwarts Legacy: Mitarbeiter haben für Inklusion von Transgender-Charakteren gekämpft

In Hogwarts Legacy werden Fans demnach die Stimme, Körperbau und das Geschlecht ihres Charakters selbst bestimmen können, ebenso wie individuellere Anpassungen zum Aussehen. Bei der Stimmauswahl werden Fans zwischen einer „männlichen“ und „weiblichen“ Stimme wählen können, ganz unabhängig davon, welchen Körperbau Spieler:innen wählen. Anschließend werden Fans noch die Anrede auswählen können, also „Hexe“ oder „Zauberer“, um sie in den korrekten Schlafräumen platzieren zu können. Je nachdem ob Fans sich für Hexe oder Zauberer entscheiden, werden sie dementsprechend auch von anderen Charakteren angesprochen. Es hat also den Anschein, als könnten Spieler ihre Anrede unabhängig von Körperbau und Stimme wählen.

Über dem Hogwarts-Schloss aus dem Hogwarts Legacy Trailer spannt sich ein Regenbogen und eine LGBTQ-Flagge ist auf einem der Türme zu sehen.
Hogwarts Legacy: Transgender-Charaktere bestätigt – trotz Debatte um Entwickler © Warner Bros. Games/pixabay (Montage)

Diese Art der Charaktererstellung ist in Videospielen nicht unbedingt ungewöhnlich, auch Cyberpunk 2077 bietet eine ausgiebige Charaktereinstellung an. Dort werden Spieler aber anhand ihrer Stimmauswahl angesprochen, was viele aus der LGBTQ+-Community kritisierten. Hogwarts Legacy scheint, sollten diese Aussagen bezüglich der Charakterisierung zutreffen, eine bessere Lösung gefunden zu haben. Denn hier können Fans nach der Wahl der Stimmfarbe und körperlichen Charakterisierung ihre Pronomen wählen, mit denen sie gerne angesprochen werden möchten. Leider fehlt nach wie vor eine diverse Option für Menschen, die sich keinem Geschlecht angehörig fühlen. Trotzdem ist diese Charakterisierung ein erster Schritt in die richtige Richtung von Hogwarts Legacy.

Die individuelle Charakterisierung verdanken Fans laut Bloomberg wohl den Mitarbeitern von Warner Bros. Diese sollen hart dafür gekämpft haben, dass Spiel so inklusiv wie möglich zu gestalten, indem die Charakterindividualisierung gepusht und Transgender-Charaktere inkludiert wurden. Der Release von Hogwarts Legacy wurde auf 2022 verschoben. Das Spiel wird PS5, PlayStation 4, Xbox Series X/S, Xbox One und PC erscheinen.

Auch interessant