Jule Stinkesocke: Fake-Account enttarnt – Jahrelange Täuschung flog auf
Der Fall Jule Stinkesocke beschäftigt das Internet. Jahrelang hat ein Mann aus San Francisco tausende Follower hinters Licht geführt.
Hinweis/Richtigstellung: Am 05.04.2023 haben wir den folgenden Artikel auf dem Gaming-Portal ingame.de veröffentlicht. Darin wurde darüber berichtet, dass eine „Kristi-Anne“ die Unstimmigkeiten im Account von Jule Stinkesocke aufgeklärt hatte. Dies ist unwahr. Vielmehr war die Twitter-Nutzerin „Punktla(n)dung“ an der Aufdeckung der Fake-Person beteiligt. Wir haben den betreffenden Abschnitt korrigiert und möchten uns für den Hinweis von Herrn Wienand bedanken.
Hamburg - Der Name „Jule Stinkesocke“ trendet bei Twitter und geistert durch die Nachrichtenportale. Jule Stinkesocke war eine bekannte Bloggerin, die behauptete, eine querschnittsgelähmte Frau im Rollstuhl zu sein. Sie hatte eine treue Fangemeinde aufgebaut, indem sie über ihre Erfahrungen im Rollstuhl und ihre Schwierigkeiten bei der Fortbewegung berichtete. Doch vor kurzem wurde sie als eine Fake-Person entlarvt, die von einem 53-jährigen Mann aus San Francisco geschaffen wurde.
Jule Stinkesocke wurde von Bloggerin als Mann aus San Francisco enttarnt
Seit einiger Zeit hatten Personen die Authentizität von Jule Stinkesockes Persönlichkeit angezweifelt, als sie Unstimmigkeiten in ihrer Geschichte und in der Kommunikation mit ihren Followern feststellte. Eine Twitter-Nutzerin, die unter dem Namen Punktla(n)dung (@Pudelkernspin) aktiv ist, beobachtete zahlreiche Unstimmigkeiten im Account von Jule Stinkesocke. In einem ausführlichen Thread erläuterte sie, weshalb sie Zweifel an der Identität der Bloggerin hat.
In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Fälle, wie den des Bloggers David Rose, der behauptete, ein tauber, querschnittsgelähmter Mann mit Zerebralparese zu sein, aber erst nach seinem Tod als Fake-Person enttarnt wurde, da es keine Beweise für seine Existenz gab. Auch das Bild vom Papst in einer Fashion-Daunenjacke sorgt für viel Aufregung auf Twitter.
Fangemeinde von Jule Stinkesocke fühlt sich betrogen
Die Enttäuschung und das Gefühl des Betrugs bei den Followern von Jule Stinkesocke war groß, denn sie hatten ihr Vertrauen in eine Person gesetzt, die letztendlich nicht echt war. Doch diese Enttäuschung zeigt auch, wie wichtig es ist, bei der Auswahl von Influencern und Personen im Internet vorsichtig zu sein und ihre Authentizität zu überprüfen. Allerdings sind auch bekannte Organisationen auf die Fake-Bloggerin hereingefallen.

Jule Stinkesocke hat den Best German Blog Award von Deutsche Welle gewonnen, der jährlich an den besten deutschsprachigen Blog vergeben wird. Zudem wurde sie mit einem Mutmacher-Preis von Aktion Mensch ausgezeichnet, der Menschen ehrt, die sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen einsetzen. Eine erste Erwähnung fand sich im Magazin namens „WIR 1/2015“ der Fürst Donnersmarck-Stiftung in der die Bloggerin Jule Stinkesocke vorgestellt wurde. Der Schwerpunkt des Magazins liegt auf dem Thema Inklusion für Menschen mit Behinderungen und umfasst unter anderem Interviews mit Personen, die über dieses Thema bloggen.
Identitätscheck ist bei Social-Media-Accounts besonders wichtig
Insgesamt ist der Fall Jule Stinkesocke ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass wir uns bewusst sind, dass das Internet nicht immer das ist, was es zu sein scheint, und dass wir unsere Nachforschungen anstellen sollten, bevor wir Geschichten und Personen im Internet glauben. Es ist auch ein Aufruf zur Ehrlichkeit und Authentizität im Internet, um Vertrauen aufzubauen und eine positivere Online-Gemeinschaft zu schaffen.
Aber es gibt auch viele, welche die Meldung mit Humor nehmen. So schreibt ein User auf Twitter: „Zu #julestinkesocke kann ich nur wiederholen: Für mich ist jede Frau auf Twitter erstmal ein dicker LKW-Fahrer namens Klaus Peter. Bis das Gegenteil bewiesen ist.“
Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung vom Redakteur Peer Schmidt sorgfältig überprüft