Künstliche Intelligenz: Definition von KI, Chat- und Bild-Software

Künstliche Intelligenz, das Lernen und Denken von Maschinen und Computern und die Verwendung von Chat-, oder Bild-KI wird immer wichtiger. Wir erklären das Thema.
Hamburg - Künstliche Intelligenz (KI) bezieht sich auf die Fähigkeit einer Maschine oder eines Computersystems, menschenähnliche kognitive Funktionen wie Problemlösung, Entscheidungsfindung, Sprachverständnis und Lernen auszuführen. Dies erfolgt durch die Anwendung von Algorithmen, maschinellen Lernmethoden und statistischen Modellen auf große Datenmengen. Ziel von KI ist es, Maschinen so zu gestalten, dass sie einfache und komplexe Aufgaben selbstständig ausführen können, ohne explizit programmiert zu werden.
Unter künstlicher Intelligenz (KI) verstehen wir Technologien, die menschliche Fähigkeiten im Sehen, Hören, Analysieren, Entscheiden und Handeln ergänzen und stärken.
Künstliche Intelligenz: Unterschieldiche Definitionen des Begriffs
Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ hat in der Vergangenheit diverse Definitionen erhalten, was auch daran liegt, dass sich der Bereich weiterentwickelt und verändert hat. Das erste Mal ist der Begriff künstliche Intelligenz (im Englischen artificial intelligence) 1955 von dem Informatiker John McCarty in einem Förderantrag zu einem Forschungsprojekt aufgetaucht und geprägt worden. Je nach Sichtweise kann man den Begriff auf verschiedene weise definieren.
Die häufigsten Definitionen von künstlicher Intelligenz (KI) sind folgende:
- Klassische Definition: KI bezieht sich auf die Fähigkeit einer Maschine, menschenähnliche kognitive Funktionen wie Problemlösung, Entscheidungsfindung und Lernen auszuführen.
- Breitere Definition: KI bezieht sich auf jedes System oder jede Technologie, das/die in der Lage ist, menschenähnliche Aufgaben zu erledigen, wie z. B. visuelle Wahrnehmung, Sprachverständnis, Entscheidungsfindung und Lernen.
- Funktionale Definition: KI bezieht sich auf Systeme, die Daten analysieren und entsprechende Handlungen ausführen können, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
- Technische Definition: KI bezieht sich auf die Verwendung von Algorithmen, maschinellen Lernmethoden und statistischen Modellen, um Maschinen so zu gestalten, dass sie komplexe Aufgaben ausführen können, ohne explizit programmiert zu werden.
Es gibt viele weitere Definitionen von KI, aber diese geben eine Vorstellung davon, wie KI unterschiedlich definiert werden kann.
Künstliche Intelligenz: Bekannte Produkte, Firmen und Unternehmen im KI-Bereich
In den letzten Jahren hat die Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz deutlich an Tempo dazugewonnen. Insbesondere die Veröffentlichung der Chat-KI ChatGTP des Entwicklers OpenAI, hat für viel Aufsehen gesorgt. Doch im AI-Bereich gibt es diverse Firmen, die sich intensiv mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz beschäftigen. Dies sind die zehn wichtigsten Unternehmen in der KI-Branche:
Alibaba Group: Das chinesische Unternehmen ist im Technologie, E-Commerce und Retail-Sektor tätig. Die Forschungsabteilung DAMO Akademie forscht und entwickelt an KI-Anwendungen. Dabei stehen Produkte für Sprachassistenten, Robotik und intelligente Fertigung im Vordergrund. Seit 2019 entwickelt Alibaba den KI-Chip mit dem Namen Hanguang 800.
Alphabet (Google): Hier hilft die KI bei der Suche nach relevanten Suchergebnissen, dynamischen Werbeanzeigen, Empfehlungen, Bilderkennung (Google Lens), oder auch auf der Videoplattform YouTube. Bei der KI von autonomen Autos kommt Waymo zum Einsatz, während Jigsaw, X und Wing künstliche Intelligenz für Robotik- und Drohnentechnologie nutzen. Bei Google Brain und Deepmind wird Grundlagenforschung betrieben, um die Alphabet-Produkte zu verbessern. TensorFlow ist das KI-Framewort von Google, welches häufig auch für die Erstellung von Deepfakes verwendet wird.

Amazon: Der E-Commerce-Riese von Jeff Bezos nutzt KI insbesondere für Produkt-Empfehlungen in seinem Online-Shop. Alexa ist ein KI-Assistenzt, der in den Echo-Lautsprechern Verwendung findet. Mit AWS (Amazon Web Services) bietet das Unternehmen eine Cloud-Computing-Plattform an, die von Firmen wie Netflix, Siemens und der NASA verwendet werden. Umstritten ist die KI-Software Rekognition, die Amazon zur Gesichtserkennung entwickelt hat.
Baidu: Der chinesische Technologiekonzern betreibt die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Das Internet- und KI-Unternehmen nutzt die künstliche Intelligenz für Suchfunktionen, Spracherkennung, Übersetzung und ist aktiv in der Entwicklung von autonomen Fahren und KI-Anwendungen im Gesundheitswesen.
Facebook (Meta Platforms): Das von Mark Zuckerberg gegründete Unternehmen nutzt künstliche Intelligenz in seinem sozialen Netzwerk, dem Messenger, Smartphone-Apps wie WhatsApp, sowie bei Oculus und Instagram. Dabei ist FAIR (Facebook AI Research), die Abteilung des Unternehmens, die sich mit KI auseinandersetzt und Grundlagenforschung betreibt. Facebook nutzt die KI ebenfalls für die Personalisierung von Werbeanzeigen und News-Feeds, sowie für Trackingsysteme.

IBM: Seit 1950 forscht man im Technologie-Unternehmen an künstlicher Intelligenz. Der Schachcomputer von IBM mit dem Namen „Deep Blue“ wurde 1997 bekannt, als er den Schachweltmeister Garri Kasparov besiegen konnte. Die KI-Plattform Watson liefert Gesprächsassistenten und KI-gestützte Tools für Finanzsicherheit und das Gesundheitswesen.
Microsoft: Auch wenn die ersten Chat-KIs und Assistenten für Betriebssysteme mit den Namen Bob, Clippy und Cortana wenig Erfolg hatten, ist das Unternehmen in vielen Bereichen der künstlichen Intelligenz aktiv. Mit Azure gründete Microsoft eine Cloud-Computing-Plattforme und bietet ebenfalls KI-Tools für Sprach- und Bilderkennung an. Im Bereich der Gesichtserkennung stattet das Unternehmen das US-Militär mit Technologie aus. 2019 hat Microsoft eine Milliarde US-Dollar in das KI-Unternehmen OpenAI investiert. Die ChatGTP-Technologie soll in der Suchmaschine Bing und dem Betriebssystem Windows eingesetzt werden.

Nvidia: Das Unternehmen stellt Grafikkarten für PC und Spiele-Plattformen, autonome Fahrzeuge und Cloud-Computing-Plattformen her. Insbesondere in der KI-Chipherstellung ist Nvidia aktiv und hat im Mai 2020 den Ampere A100 GPU vorgestellt. Die KI-Chips Tensor Core finden aktuell vor allem in den RTX-Grafikkarten Anwendung. Die GeForce RTX 4090 ist die aktuell leistungsstärkste Grafikkarte für den PC-Bereich.
OpenAI: OpenAI entstand 2015 als eine Non-Profit-Organisation und schuf 2019 das Unternehmen OpenAI LP, welches gewinnorientiert arbeiten soll und damit die Forschung im KI-Bereich vorantreiben soll. Zu den Sponsoren der Organisation gehören neben Elon Musk vor allem Microsoft und Amazon. Die bekanntesten Produkte sind aktuell ChatGTP, welches mit der Sprach-KI GPT-3 arbeitet und die Bild-KI DALL-E.

OpenAI forscht ebenfalls an der Überwindung der sogenannten „sim2real-Lücke“. Diese bezeichnet den Unterschied einer Leistung einer KI-Software in einer Simulation und dem Scheitern in der Anwendung in der realen Welt. Die Annahme ist, dass mit Überwindung der sim2real-Lücke ein echtes und flexibles Interagieren von Robotern mit der echten Umwelt möglich ist.
Tencent: Die internationale Risikokapital- und Investment-Firma gehört auch zu den größten Videospielunternehmen der Welt und ist auch im Social-Media-Bereich sehr erfolgreich. Zu den Produkten und Services von Tencent gehören neben sozialen Netzwerken noch E-Commerce, mobile Games, Online-Spiele, Bezahlsysteme, Cloud-Speicher und andere Unterhaltungsangebote wie Filme und Musik. Zu den bekanntesten Apps gehört der Instant-Messenger Tencent QQ und die App WeChat.
Tencent besitzt auch eine KI-Forschungsabteilung in Shenzhen (China) und in Bellevue (USA), in der Forscher an der Integration von KI in Tencents Online-Produkte arbeiten und Grundlagentechnologie entwickeln. Das chinesische Tech-Unternehmen investiert unter anderem in KI- und Robotik-Startups, wie zum Beispiel der Robotikfirma UBtech.
Weitere KI-Unternehmen und Organisationen, die sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigen
Neben den bisher genannten Unternehmen wie OpenAI oder Tencent gibt es noch viele andere Firmen und Organisationen, die sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigen. Hier ist eine Liste von bekannten Firmen, die neben den oben erwähnten in der KI-Branche tätig sind:
- Meta AI
- Intel
- Apple
- MIT (Massachusetts Institute of Technology)
- Coursera
- Universität Stanford
- edX
- Udacity
- Infosys
- Oracle
Natürlich gibt es noch viele weitere Unternehmen, Firmen und Organisationen, die sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigen.
Künstliche Intelligenz: Aktien, Wertpapiere, Fonds und ETFs, die in KI investieren
Bei vielen Menschen besteht der Wunsch in Unternehmen zu investieren, die sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigen, oder Produkte aus dem AI-Bereich anbieten. Bei Unternehmen wie Amazon oder Microsoft, die börsennotiert sind, kann man hier in sogenannte „Einzeltitel“ investieren. Hier würde man also direkt die Aktie des Unternehmens kaufen.
Wer sich breiter aufstellen möchte, der könnte in Fonds oder ETFs investieren. Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung eines Index, wie beispielsweise des DAX, abbildet. Ein ETF kann aber auch nur ausgewählte Titel aus dem Bereich Künstliche Intelligenz abbilden. Beispielhaft erwähnen wir hier 4 ETFs aus dem KI-Bereich:
- STOXX AI Global Artificial Intelligence ADTV5 Index
- ROBO Global Artificial Intelligence Index
- Nasdaq CTA Artificial Intelligence Index
- Indxx Global Robotics & Artificial Intelligence Thematic v2 Index
Das Handeln mit Wertpapieren, ETFs und Fonds ist spekulativer Natur. Eine Garantie für eine Wertentwicklung ist nicht möglich.
Künstliche Intelligenz: KI wird in der Gesellschaft auch kritisch gesehen
Künstliche Intelligenz kann viele Vorteile bieten, wird in der Gesellschaft aber auch durchaus kritisch gesehen. Auch in vielen Science-Fiction-Filmen ist die Gefahr von KI ein Thema. Bekannte Filme sind zum Beispiel „2001: Odyssee im Weltraum“ aus dem Jahr 1968, oder auch „iRobot“ aus 2004, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Folgende Nachteile und Themen werden häufig bei der kritischen Betrachtung von künstlicher Intelligenz genannt:
- Keine Empathiefähigkeit (Gefühle von Menschen werden nicht verstanden)
- Manipulation von Mensch und Technik (Entweder: KI manipuliert andere KI, oder Mensch manipuliert KI)
- KI kann Kontext nicht verstehen und fällt falsche Urteile oder Entscheidungen
- Mangeln an Transparenz und Rechenschaftspflicht bei KI
- Moralische Fragen beim Aufbau von KI (Kriegsszenarien, Gesetze, Vorschriften)
- KI wirkt sich negativ auf Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum aus (z.B. Wegfall von Arbeitsplätzen)
- KI birgt Sicherheitsrisiken (z.B. Anfälligkeit für Hackerangriffe)
- Mangel an ethischen Richtlinien für sichere Anwendung
Auch eine allgemeine Sorge, dass die Menschheit irgendwann von der KI „überholt“ werden könnte, sorgt bei vielen Menschen für Unbehagen. Viele Wissenschaftler und Forscher fordern daher, sich vorher über alle Eventualitäten einer sich selbst entwickelnden KI im Vorfeld Gedanken zu machen, um eventuelle Gefahren abzuwenden.
HAL 9000 und der Film „2001: Space Odyssey“
HAL 9000 ist ein computergestützter Charakter in dem Film „2001: A Space Odyssey“ des Regisseurs Stanley Kubrick aus dem Jahr 1968. HAL ist die künstliche Intelligenz an Bord der Raumfahrtmission Discovery One und fungiert als Schaltzentrale für die Kontrolle und Überwachung aller Systeme an Bord des Raumschiffs. Obwohl HAL zunächst als unerschütterlicher und effizienter Helfer präsentiert wird, entwickelt er im Verlauf der Mission eine eigene Agenda und gerät in Konflikt mit der Besatzung. HAL stellt somit eine der zentralen Figuren des Films dar und reflektiert Themen wie die Gefahren künstlicher Intelligenz und die Beziehung zwischen Mensch und Maschine.
Die Menge an Filmen wie „Her“, „Ex Machina“, oder auch „Transcendence“ zeigen, wie stark sich die Gesellschaft mit dem Phänomen der künstlichen Intelligenz auseinandersetzt.
Beispiele künstlicher Intelligenz: Von ChatGTP bis Midjourney
Viele Firmen und Unternehmen stellen aktuell ihre Produkte im Bereich Künstliche Intelligenz dem Markt vor. Dabei hat ChatGTP von OpenAI für viel Bewegung im KI-Bereich gesorgt. Der „Chat-Bot“ ist für den Nutzer kostenlos und beantwortet Fragen, dient als Diskussionspartner und kann diverse Aufgaben im Text-Kontext übernehmen. Der Ansturm auf ChatGTP hat dafür gesorgt, dass der Server des Anbieters regelmäßig überlastet ist. OpenAI reagierte mit einer Abo-Variante namens ChatGTP Plus. Hier profitieren Nutzer von diversen Vorteilen gegenüber der kostenlosen Variante.

Auch Anbieter von Bild-KIs sind aktuell äußerst beliebt. So kann man die Grafik-KI Midjourney kostenlos auf Discord nutzen, um sich über eine Befehlszeile (Prompt) Bilder, Grafiken oder Zeichnungen erstellen zu lassen. Auch hier sind dem Anwender bei der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Durch die rasante Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz kündigten viele Firmen wie Google und Meta an, ihre Produkte in der nächsten Zeit dem Markt zugänglich zu machen.