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Microsoft killt neues Blockbuster-Game für PS5 – Sony bedankt sich

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Von: Philipp Hansen

Das Blockbuster-Game Redfall sollte auch für PS5 kommen, aber Microsoft verbot es. Sony könnte dadurch einen Milliarden-Deal kippen und einen Streit gewinnen.

Hamburg – Microsoft und Sony streiten seit gut einem Jahr um die Seele der Videospielwelt – es geht um fast 70 Milliarden und die Monopolstellung. Ausgerechnet mit dem neuen Vampir-Horror Redfall, der eben nicht für PS5 erscheint, könnte Xbox seinem Konkurrenten einen riesigen Gefallen getan haben. Denn eigentlich wollte Microsoft Gamern „nichts wegnehmen“ und nimmt nun doch ein PlayStation-Spiel weg. Sony könnte daraus Präzedenzfall machen, der die weltweit ermittelnden Kartellämter beeinflusst.

TitelRedfall
Release2. Mai 2023
EntwicklerArkane Studios Austin
PublisherBethesda Softworks
PlattformXbox Series, Microsoft Windows
GenreFirst-Person-Shooter

Xbox verspricht: wollen Gamern „nichts wegnehmen“ – und killt heimlich Redfall für PS5

Spiel kommt nicht (für alle): Im Mai 2023 erscheint das neue Videospiel Redfall – das Horror-Spektakel kommt vom namhaften Studio Arkane. Die Entwickler haben an Bioshock 2 mitgewirkt und in jüngster Vergangenheit gelobte Titel wie Deathloop oder Dishonerd entwickelt. Wer nicht in den Genuss vom neuen Redfall kommt, sind alle Spieler auf PlayStation.

Doch ist das Nichterscheinen eine Überraschung? Ja und nein. Denn Redfall war für PS5 geplant und wurde auch für Sonys Konsole entwickelt, so wie frühere Arkane-Titel. Doch dann kam Konkurrent Microsoft, wedelte mit mächtig viel Geld und kaufte Bethesda – quasi die Mutter von Studio Arkane. Dass Redfall mitten in der Entwicklung durch Microsoft gecancelt wurde, war lange ein Geheimnis, bis der Direktor das (versehentlich?) ausplauderte. Und damit Sony einen großen Gefallen getan haben könnte.

Ein Vampir aus Redfall greift nach Logos von Microsoft und Playstation.
Ein Vampir aus Redfall greift nach Logos von Microsoft und Playstation. © Bethesda / microsoft /Sony (Montage)

Chef spricht über Microsofts Ansage: Harvey Smith, der Chef bei Arkane für Redfall, verriet am 22. März in einem Interview, nebenbei, dass nach der Microsoft-Übernahme jegliche Pläne für einen Release auf Sonys Konsolen gestrichen wurden. Stattdessen lag der Fokus voll auf hauseigenen Produkten. Da hatte der Xbox-Chef vor einem Jahr noch ganz andere Worte.

Wir wurden von Microsoft aufgekauft, und das war eine große Umstellung. Sie sagten: „Keine PlayStation 5. Wir machen es für Game Pass, Xbox und PC“.

Harvey Smith, Direktor von Redfall im IGN-Interview

Harvey Smith verriet im Interview weiter, dass er der Veröffentlichung für die PlayStation nicht hinterherweine, es sei „eine gute Entscheidung“. Denn so spare sich das Studio ordentlich Entwicklungszeit, ohne die PS5 sei es „eine Plattform weniger, um die wir uns kümmern müssen“.

Redfall kommt nicht für PlayStation, na und? Aber damit gefährdet Microsoft seinen 69-Milliarden-Deal

Microsoft wollte doch „nichts wegnehmen“? Sony und Microsoft streiten sich seit einem Jahr um nichts Geringeres als die Seele der Videospielwelt. Festgemacht wird der Streit an der Reihe „Call of Duty“, der erfolgreichen Shooter-Franchise überhaupt. Der Kauf von Bethesda (Arkanes Chefin) durch Microsoft für 7,7 Milliarden US-Dollar verblasst gegen den neusten Kauf: fast 70 Milliarden US-Dollar lässt sich Microsoft Activision-Blizzard mit Call of Duty kosten.

Um Gamer weltweit zu beruhigen – und vor allem Konkurrent Sony – versprach der Xbox-Chef bei Microsoft, Phil Spencer, großspurig: „Dieser Deal wurde nicht gemacht, um Spiele von einer anderen Spielerbasis wegzunehmen. […] Wir wollen, dass mehr Leute Games spielen können, und nicht, dass weniger Leute Games spielen können“.

Werbetafeln von PlayStation und Xbox
Wer gewinnt: Microsofts Xbox oder Sonys PS5? © Sony/Microsoft/Unsplash (Montage)

Sony einen Gefallen getan: Sony setzt gerade alle rechtlichen Hebel in Bewegung, um zu beweisen, dass Microsoft eine zu dominante Monopol-Stellung im Gamingmarkt einnimmt, sollte der Mega-Deal über die Bühne gehen. Die Kartellämter mehrere Länder ermitteln, ob der Kauf von Activision Blizzard rechtens ist.

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Phil Spencers noble Worte sind mit dem Bekanntwerden von Redfalls Nichtentwicklung für PlayStation recht schlecht gealtert. Sony könnte hier exemplarisch aufführen, dass solch eine Handlung auch in Zukunft durch Microsoft forciert werden würde und so die Xbox ein unfaires Monopol innehätte – das dürfte dann auch die ermittelnden Kartellämter beeinflussen.

Auch wenn Microsofts Redfall kein Systemseller-Must-have-Megaerfolg wird, soviel dürfte klar sein, steht das nächste wirklich große Spiel von Activision Blizzard schon in den Startlöchern: Diablo 4 und das kommt super an. Diablo 4 kommt aber garantiert auch noch für PS5 (und PC sowie Xbox) – doch wie sieht das in wenigen Jahren aus?

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