Netflix schafft Account-Sharing ab – Was sich für Nutzer ändert und welche Strafen drohen
Account-Sharing bei Netflix soll ab 2023 nicht mehr möglich sein. Aber wie wird der Streaming-Dienst gegen das Teilen von Konten vorgehen?
Los Gatos, Kalifornien – Netflix ermöglichte es Abonnenten bislang, ihre Konten mit anderen zu teilen. Mit dem Premium-Account können bis zu vier Geräte gleichzeitig streamen. Streng genommen gilt das allerdings nur für einen einzigen Haushalt, doch daran hielten sich nur die wenigsten Nutzer. Laut Netflix teilten sich über 100 Millionen Haushalte Passwörter. Der Streaming-Dienst kündigte in der Vergangenheit schon öfter an, hart gegen das Account-Sharing vorgehen zu wollen – 2023 soll es so weit sein. Müssen Netflix-Nutzer nun mit Strafen rechnen?
Streaming-Dienst | Netflix |
Monatliche Kosten | 4,99 € bis 17,99 € |
Gründung | 29. August 1997 |
Umsatz | 30 Milliarden USD (2021) |
Gründer | Reed Hastings, Marc Randolph |
CEO | Ted Sarandos, Reed Hastings |
Netflix Account-Sharing: Wie wird Netflix dagegen vorgehen?
Netflix wird womöglich Unter-Konten einführen: Wie das Wall Street Journal berichtet, möchte Netflix die Abonnenten dazu ermutigen, für zusätzliche Nutzer außerhalb des eigenen Haushaltes zusätzlich zu bezahlen. Durch die Anlegung von Unter-Konten und gegen eine kleinfügige Extra-Gebühr, soll das Teilen der Accounts weiterhin möglich sein.
Netflix Account-Sharing: Müssen Abonnenten Strafen befürchten?

Was passiert, wenn Abonnenten kein Unter-Konto erstellen? Wer sein Passwort teilt oder ein Konto eines anderen nutzt, muss nicht befürchten, dass der Account gesperrt wird. Abonnenten drohen somit keine Strafen. Auch über eine automatische Zusatzgebühr müssen sich Netflix-Nutzer keine Sorgen machen: „Netflix wird Ihre Zahlungsart nicht automatisch belasten, wenn Sie Ihr Konto mit einer Person teilen, die nicht mit Ihnen zusammenlebt,“ schreibt Netflix auf der offiziellen Webseite.
Wie geht Netflix stattdessen vor? Es könnte so ablaufen, dass der Besitzer des Accounts es jedes Mal per Code verifizieren muss, wenn sich jemand außerhalb des Haushalts einloggen möchte. Innerhalb von 15 Minuten muss der Fremdnutzer dann den Code eingeben. Außerdem werde Netflix die Nutzer ständig dazu auffordern, die Extra-Gebühr für das Teilen des Kontos zu bezahlen.
In einigen Staaten Lateinamerikas, wo das Account-Sharing am weitesten verbreitet sei, hätten erste Tests mit dieser Vorgehensweise positive Ergebnisse erzielt, heißt es im Wall Street Journal. Viele User hätten sich demnach für die gebührenpflichtigen Unter-Konten entschieden. Netflix erwäge nun, ähnliche Pläne in den USA umzusetzen. Es ist allerdings wichtig zu erwähnen, dass sich der Streaming-Dienst selbst noch nicht offiziell dazu geäußert hat.
Wie erkennt Netflix, ob jemand den Account teilt?
Einige Unklarheiten bestehen noch: Die Frage, die sich stellt, lautet: Wie möchte Netflix feststellen, ob es sich um jemanden handelt, der nicht zum Haushalt dazugehört? Schließlich ist es Abonnenten nicht untersagt, das Streamingportal beispielsweise im Urlaub zu nutzen. Gleiches gilt für Personen, die über einen zweiten Wohnsitz verfügen. Netflix erkennt Nutzer eigenen Angaben zufolge anhand von IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten. Denkbar wäre es, dass Abonnenten ihre Endgeräte registrieren müssen. Somit könnten sie diese ortsunabhängig nutzen.
Netflix Account-Sharing: Wie viel wird ein Unter-Konto voraussichtlich kosten?
Wie teuer könnte ein Unter-Konto bei Netflix werden? Das Magazin Variety berichtet, dass Netflix in den Testmärkten bis zu 29 Prozent des Standard-Tarifs als Aufpreis für das Unter-Konto berechnet. In den USA seien das demnach 3,50 bis 4,50 US-Dollar extra – in Deutschland wären das nach dieser Rechnung etwa 4 Euro zusätzlich beim Standard-Abo.
Doch wie bereits erwähnt, hat Netflix noch nicht bestätigt, dass Änderungen bezüglich des Account-Sharings bevorstehen. Mit Serien wie „The Last of Us“ auf HBO oder den zahlreichen erfolgreichen Disney+-Produktionen wird die Konkurrenz immer größer, daher möchte Netflix Abonnenten nicht durch plötzliche und nicht nachvollziehbare Preisanpassungen verlieren.