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PS5: Sony auf 6 Milliarden Euro verklagt – Monopol-Stellung sorgt für Ärger

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Von: Josh Großmann

Sony hat mit seinen digitalen Stores auf der PS5 und Co. eine regelrechte Monopol-Stellung. Doch das führt jetzt zu einer 6 Milliarden Euro Klage.

London, Großbritannien – Während Sony mit dem Finger auf Microsoft und Call of Duty zeigt, wenn es um Monopol-Stellung geht, wird das Unternehmen von einer englischen Verbraucherschützerin auf 5 Milliarden Pfund verklagt – umgerechnet sind das knapp 6 Milliarden Euro. Gemeinsam mit einer renommierten Kanzlei ist sie der Meinung, dass im britischen PlayStation Store zu viel berechnet wurde und Sony mit seiner starken Marktposition die Preise für digitale PlayStation-Games in die Höhe schnellen lässt. Das ist die 6-Milliarden-Euro-Klage gegen Sony.

Name des UnternehmensSony Interactive Entertainment
HauptsitzSan Mateo, Kalifornien, Vereinigte Staaten
Gründung16. November 1993, Minato, Präfektur Tokio, Japan
CEOJim Ryan (seit 1. Apr. 2019)
GründerKen Kutaragi, Norio Ōga
Mitarbeiterzahlca. 1400
Umsatzca. 24,6 Milliarden US-Dollar (Geschäftsjahr 2020/21)

Klage gegen Sony: PlayStation-Fans sollen 6 Milliarden Euro Schadensersatz zustehen

Das ist der Konsolen-Krieg: Derzeit laufen Streitigkeiten zwischen Sony und Microsoft. Microsoft behauptet, dass Sony Spiele vom Game Pass fern hält, während Sony meint, dass Microsoft mit Call of Duty ein Monopol darstellt. Doch nun kommt eine potenziell riesige Klage auf Sony zu. Die britische Verbraucherschützerin Alex Neill arbeitet gemeinsam mit der international bekannten Kanzlei Milberg London LLP an einer Klage, die am 22. August öffentlich gemacht wurde. PlayStation-Spieler*innen in Großbritannien sollen gut 6 Milliarden Euro an Schadensersatz zustehen.

Das ist die Klage: Neill hat die Klage gegen Sony in fünf einzelne Punkte aufgeteilt. Hauptsächlich geht es der Verbraucherschützerin, die sich als „Consumer Champion“ bezeichnet, um die Tatsache, dass Sony eine Monopol-Stellung innehat. Die erlaubt es dem Unternehmen, die Preise für Spiele in die Höhe zu treiben. Besonders in Großbritannien seien Spieler*innen davon hart betroffen, da die Spiele im englischen PlayStation-Store teurer verkauft werden als etwa hierzulande oder den USA. Das sind die fünf Punkte der Klage.

  1. Sony hat beinahe eine Monopol-Stellung auf den Verkauf von digitalen Spielen und Add-On-Inhalten durch die Kontrolle des PlayStation Stores.
  2. Sony nutzt seine dominierende Marktstellung, um Entwicklern und Publishern strenge Geschäftsbedingungen aufzuzwingen.
  3. Diese Geschäftsbedingungen erlauben Sony, den Preis von digitalen Spielen und In-Game-Inhalten zu bestimmen und eine 30-Prozent-Provision auf jeden Kauf von digitalen Spielen und In-Game-Inhalten zu berechnen.
  4. Dies sorgt überhöhte und unfaire Preise für Kunden für digitale Spiele und In-Game-Inhalte. Gerade die oft 1-zu1-Übernahme von Preisen in Pfund, seien in echt so teurer als der Euro-Dollar-Vergleich.
  5. Diese Preise sind außerhalb jeder Proportion zu Sonys Kosten, um diese Services den Kunden bereitzustellen.

Das soll den Spieler*innen zustehen: Durch die Geschäftspraktiken von Sony sollen also die Preise für digitale Spiele fälschlich in die Höhe getrieben worden sein. Die Klage spezifiziert genau, was jedem einzelnen der PlayStation-Spieler*innen im Vereinigten Königreich zusteht. Zwischen 80 und 667 Euro könnte jede*r Betroffene bekommen, die*der die Sammelklage auf der offiziellen Website unterschreibt. Die Klage reicht bis zum 19. August 2016 zurück und umfasst über 8,9 Spieler*innen. Mit der Veröffentlichung des Falls will Neill die Aufmerksamkeit der Betroffenen erlangen, um Sony zur Rechenschaft zu ziehen.

Klage auf 6 Milliarden Euro Schadensersatz: Sonys Erfolg mit PS5 und Co. einfach zu erfolgreich

Hat Sony wirklich eine Monopol-Stellung?Diese Klage geht direkt ins Herz von Sonys Geschäftsmodell“, sagt Neill in der Pressemitteilung zur Klage. Jedoch ist nicht ganz klar, was die Verbraucherschützerin meint, wenn sie sagt, dass Sony „beinahe eine Monopol-Stellung“ habe, wenn es um den Verkauf digitaler Spiele geht. Microsoft, Steam und Epic Games sind nur einige Beispiele für äußert erfolgreiche Firmen, die digitale Spiele verkaufen. Natürlich hat Sony einige Exklusivtitel – jedoch werden die wohl kaum einen Schaden von knapp 6 Milliarden Euro anrichten.

PlayStation-Logo im Hintegrund ein Bild vom einem Hammer eines Richters
PlayStation wird auf 6 Milliarden Euro verklagt – Ist einfach zu erfolgreich © Unsplash/Sony (Montage)

Auch die 30 Prozent, die Sony für jeden digitalen Einkauf nimmt, sind gängige Business-Praxis im Gaming. Steam nimmt den gleichen Prozentsatz von allen Verkäufen im Launcher. Microsoft und Epic Games nehmen zwar nur 12 Prozent, berechnen den Entwicklern jedoch auch für jeden Einkauf im Store die Provision. Inwieweit Sony den Markt durch diese Praktiken beeinflusst, ist fraglich – jedoch ist nicht auszuschließen, dass die Klage halt findet und einige Änderungen für Gamer*innen im Vereinigten Königreich mit sich bringt.

Durch die schwammigen Anhaltspunkte in der Klage wirkt es so, als könne sich Neill nicht gegen Sony durchsetzen. Da sie sich auf sonst so gängige Praktiken bezieht, vermittelt die Klage den Eindruck, dass Sony mit der PS5 und ihren Spielen einfach nur zu erfolgreich sei und Games günstiger sein müssten. Jedoch regt die britische Klage auch zum Nachdenken an und bringt die Frage auf, wie viel Wettbewerb wirklich hinter den Preisen von Videospielen steckt.

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