Resident Evil 4 Remake: Neues Update schmuggelt heimlich Mikrotransaktionen ins Spiel
Capcom patcht mit dem Mercenaries-Update nicht nur Content, sondern auch Mikrotransaktionen für das Resident Evil 4 Remake nach, die Waffen schneller upgraden.
Hamburg – Spielerschaft und Kritik war sich beim Remake von Resident Evil 4 eigentlich weitestgehend einig. Ein tolles Spiel habe Entwickler Capcom da gezimmert, welches das Original von 2005 in Ehren hält und modernisiert, aber dennoch nicht mit neumodischen Gaming-Sünden befleckt. Nur jetzt wendet sich das Blatt. Capcom spendierte Resident Evil 4 einen kostenlosen DLC, der nicht nur neuen Content, sondern auch kostspielige Mikrotransaktionen bringt. Spieler und Spielerinnen finden das erwartungsgemäß gar nicht gut.
Name des Spiels | Resident Evil 4 (Remake) |
Release | 24. März 2023 |
Entwickler | Capcom |
Publisher | Capcom |
Genre | Survival Horror |
Plattform | PS4, PS5, Xbox Series X|S, PC |
Resident Evil 4: Capcom reicht Mikrotransaktionen mit Mercenaries-Modus nach
Was ist passiert? Capcom veröffentlichte einen kostenlosen DLC für das Resident Evil 4 Remake, der auf den Namen The Mercenaries hört. Das Update brachte den von vielen Fans schmerzlich vermissten Mercenaries-Modus in das Spiel für PS5, Xbox und PC. Gleichzeitig schummelte Capcom allerdings auch still und heimlich ein paar Mikrotransaktionen in das ansonsten klassisch gehaltene Remake. Für einige User reine Taktik: Durch das späte Hinzufügen könne Capcom schlechte Presse zum Release von Resident Evil 4 vermeiden und dennoch abkassieren.

Mit dem sogenannten Spezialupgrade-Ticket lassen sich Waffen von nun an schneller in Resident Evil 4 upgraden. Wer mit Echtgeld für das Spezialupgrade-Ticket zahlt, kann dieses dem Händler in Resident Evil 4 geben und sich viel früher über eine mächtigere Waffe freuen. Die Preise für ein Spezialupgrade-Ticket belaufen sich auf 2,99 Euro. Capcom verkauft die Tickets allerdings auch im Dreier-Bündel für 6,99 Euro oder im Fünfer-Bündel für 9,99 Euro.
Möchte man sein ganzes Waffenarsenal ohne übermäßige Wartezeit aufrüsten, benötigt man in Resident Evil 4 insgesamt 23 Spezialupgrade-Tickets. Hochgerechnet und den günstigsten Preis berücksichtigend, müssten Gamer dafür ganze 46,95 Euro in die Hand nehmen. Ein durchaus kostspieliges Vergnügen, bedenkt man, dass sich die Upgrades auch einfach in Resident Evil 4 Remake erspielen lassen und es eine begrenzte Anzahl an Waffenupgrade-Tickets auch im Spiel zu finden gibt.
Resident Evil 4: Spielerschaft heißt Mikrotransaktionen im Remake gar nicht gut
Wie reagieren Gamer auf die Mikrotransaktionen im Resident Evil 4 Remake? Während der eigentliche Mercenaries-DLC von der Spielerschaft durchaus positiv aufgenommen wird, erhalten die Mikrotransaktionen wenig Gegenliebe. Die Rede ist in diesem Kontext vor allem von Dark Patterns, also Mechaniken, die User zu einem Verhalten bringen sollen, das ihren Interessen eigentlich widerstrebt. Capcom locke durch die Mikrotransaktionen mit schnellen Erfolgen. Man lerne Spieler dazu an, schwere Stellen innerhalb eines Spieles nicht selbst zu bezwingen, sondern sie durch den Einsatz von Echtgeld zu vermeiden.
Spieler und Spielerinnen rufen daher beispielsweise auf Reddit dazu auf, das Geschäftsmodell von Capcom nicht weiter zu befeuern und die Spezialupgrade-Tickets für das Resident Evil 4 Remake einfach nicht zu kaufen. So auch der englische Videospieljournalist und YouTuber Jim Sterling, der auf Twitter unmissverständlich klarstellt: „Mikrotransaktionen sind von Natur aus schmuddelig. Sie Spielern dann nach dem Veröffentlichungstermin unterzujubeln sogar noch mehr. Es gibt keine guten Mikrotransaktionen.“