Roguelike oder Roguelite: Wo liegt da überhaupt der Unterschied?
Was ist Roguelike und was Roguelite? Die Definition der beiden Genres ist gar nicht so einfach, wir klären euch auf und verraten, wo der Unterschied liegt.
Hamburg – Wer kennt es nicht: Stolz erzählt man vom neuen Roguelike, das man gerade gespielt hat. Dann kommt aber dieser eine Freund, der belehrend mahnt, dass es sich bei dem Spiel eigentlich um ein Roguelite handelt. Aber wo liegt denn da überhaupt der Unterschied? Wir klären auf und verraten, wie ihr Roguelike und Roguelite in Zukunft auseinander halten könnt und nicht mehr von euren Freunden auf den Deckel bekommt.
Roguelike oder Roguelite: Wo liegt der Unterschied?
Was ist ein Roguelike? Das Genre der Roguelikes wurde ursprünglich vom 1980 erschienen Spiel Rogue begründet. Im Grunde beschreibt der Begriff also Spiele, die dem Game in seinen Gameplaymechaniken ähneln. Das moderne Verständnis eines Roguelikes übernimmt aber nicht alle Eigenarten von Rogue: Rundenbasiertes Gameplay oder Hack and Slash-Elemente sind nicht zwingend nötig für das heutige Genreverständnis auch wenn echte Puristen da widersprechen würden. Diese berufen sich auf die sogenannte Berliner Interpretation des Genres, die folgende Merkmale beinhalten:
Ein Roguelike nach der „Berliner Interpretation“ benötigt folgende Merkmale
Zufällig generierte Umgebungen
Permadeath
Rundenbasiertes Gameplay
Gitterbasierte Bewegungen
Komplexität – Es muss immer mehrere Lösungen geben, um zum Ziel zu gelangen
Hack‘n‘slash-Elemente
Fokus auf Erkunden und Entdecken
Die beiden entscheidenen Merkmale eines modernen Roguelikes sind allerdings nur zufallsbasierte Umgebungen und Permadeaths. Das heißt, mit jedem Start eines Roguelikes wird Spielern und Spielerinnen eine neue Spielwelt vorgesetzt, die sich vom letzten Spieldurchgang unterscheidet. Stirbt man in dieser Welt, beginnt das Spiel wieder ganz von vorne. Jeglicher Fortschritt des letzten Versuchs wird dabei verworfen. Man startet also immer bei null.

Was ist ein Roguelite? Im Gegensatz zum Roguelike ist es in einem Roguelite möglich, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen und Spielfortschritte nach einem Durchlauf weiter zu nutzen. Ihr startet also nicht zwingend immer wieder von null, sondern könnt euch Vorteile für kommende Versuche erspielen. Ansonsten kann man das moderne Verständnis von Rogulikes und Roguelites als ziemlich deckungsgleich betrachten.
Bei diesen Spielen handelt es sich um ein Roguelite:
Returnal
The Binding of Isaac
Hades
Rogue Legacy
Dead Cells
Die meisten Spiele heutzutage sind eher Roguelites – selbst ohne die strengen Limitierungen der Berliner Interpretation. Der Begriff Roguelike ist aber einfach geläufiger heutzutage und wird inflationär auch für Roguelites genutzt, deswegen korrigieren euch eure Freunde immer.
Roguelike oder Roguelite: Müssen diese Spiele immer so schwer sein?
Müssen Roguelikes immer einen hohen Schwierigkeitsgrad haben? Viele gehen davon aus, dass es sich bei Rogulikes oder -lites immer um bockschwere Spiele handeln muss. Dieser Umstand hat sich aber einfach mit der Zeit ergeben und ist nicht zwingend notwendig, um ein Spiel als Roguelike oder Roguelite bezeichnen zu können.

Spiele wie Hades, The Bindung of Isaac oder Returnal sind einfach hart zu bewältigen, weil sich ein hoher Schwierigkeitsgrad im Genre anbietet: Immer wieder müssen Spieler und Spielerinnen ähnliche Spielabschnitte bewältigen und so kann die Lernkurve ohne Probleme etwas steiler ausfallen, ohne dass Gamer ihr Spiel frustriert in die Ecke schmeißen.
Habt ihr jetzt Hunger auf ein Rogue-Game bekommen? Dann empfehlen wir euch unseren Artikel zu den besten 5 Roguelikes für Einsteiger in das Genre – wie wir aber nun alle gelernt haben, handelt es sich bei den Spielen auf der Liste wohl eigentlich eher um Roguelites. Ihr wurdet mit einer Bürde belegt: Jetzt besitzt auch ihr die nervige Kraft, eure Mitmenschen zu verbessern. Also eigentlich handelt es sich ja um ein Roguelite...