Microsoft vs. Sony: Entwickler sollen mit Geld vom Xbox Game Pass ferngehalten werden
Microsoft hat es gerade nicht leicht. Angeblich soll Sony dafür Geld bezahlen, dass Entwickler ihre Spiele nicht zum Xbox Game Pass bringen.
Redmond, Seattle – Während der Verhandlungen um den 68,7 Milliarden US-Dollar Mega-Deal von Microsoft, bei dem sie Activision Blizzard übernommen haben, bringt der Tech-Gigant schwere Vorwürfe gegen Sony. Es wird behauptet, dass Sony Spiele für den Xbox Game Pass blockiert und Entwicklern dafür sogar Geld bezahlt. Die schweren Vorwürfe sind Teil eines 27-seitigen Dokuments, das der brasilianischen Wirtschaftsbehörde (CADE) vorgelegt wurde.
Name des Unternehmens | Microsoft |
Gründung | 4. April 1975 |
Hauptsitz | Redmond, Washington |
CEO | Satya Nadella |
Jahresumsatz | 168 Milliarden USD (2021) |
Gründer | Bill Gates, Paul Allen |
Microsoft erhebt schwere Vorwürfe – Sony soll Entwickler bezahlen, damit Spiele nicht im Game Pass landen
Was ist passiert? Derzeit laufen die Verhandlungen rund um Microsofts Übernahme vom „Call of Duty“-Publisher Activision Blizzard. Sony hat nach dem Milliarden-Deal Panik um Call of Duty und meint, dass die Spielreihe „keine Konkurrenz“ habe und so beliebt sei, dass sie „die Konsolenwahl der Nutzer“ beeinflussen könne. Microsoft hält diese Behauptung für „zusammenhangslos“, da eine von Sonys Kernstrategien das Vertreiben von exklusiven Titeln für die eigene Konsole sei.
„Dies zeigt wieder ein mal eine Angst über ein innovatives Geschäftsmodell, das qualitativ hochwertige Inhalte zu einem geringen Preis für Gamer bietet und eine Vormachtstellung bedroht, die über die Jahre durch geräteabhängige und Exklusivität-fokussierte Strategie aufgebaut wurde“, meint Microsoft im eingereichten Dokument und wirft Sony vor, das Wachstum des Unternehmens zu hindern.
„Microsofts Fähigkeit, den Game Pass weiterhin wachsen zu lassen, wurde durch Sonys Verlangen, dieses Wachstum zu hindern, obstruiert. Sony zahlt für ‚Block-Rechte‘, um Entwickler davon abzuhalten, Inhalte für den Game Pass und andere solche Subscription-Services, bereitzustellen.“
Das ganze Dokument beinhaltet weitere Widerlegungen zu Sonys Einsprüchen bezüglich der Übernahme von Activision Blizzard. Mit welchen Hintergründen Microsoft die Behauptung aufstellt, dass Sony Spiele für den Game Pass blockiert, ist unklar. Es wird sich auf keine konkreten Einzelfälle bezogen, die Hinweise darauf geben könnten, welchen Entwicklern Sony Geld gezahlt haben soll. Einige Teile des Dokuments sind unkenntlich gemacht worden, sodass man nur spekulieren kann, ob Microsoft noch weitere Informationen in der Hinterhand hat.
Sony vs. Microsoft: Übernahme von Activision Blizzard wird weiterhin verhandelt
So geht es weiter: Die Verhandlungen sind noch lange nicht abgeschlossen und das neue Dokument liefert wieder Gesprächsstoff zu dem knapp 70 Milliarden Dollar schweren Deal. Sonys Antwort mit den neuen PS Plus-Modellen kommt nicht so gut bei Spieler*innen an, sodass sich wohl die Sorgen des PlayStation-Herstellers verdichten. Es wird vermutlich weiterhin ein Hin und Her zwischen Sony und Microsoft geben. Zu wessen Gunsten die zuständigen Untersuchungsbehörden entscheiden, bleibt aber abzuwarten. Hier lässt sich noch keine Tendenz erkennen.

Microsofts Übernahme von Activision Blizzard soll Folgen für den Game Pass haben, sodass das Angebot in Zukunft noch attraktiver werden könnte, wenn die Übernahme vollständig abgeschlossen ist. Sonys Sorgen um den Game Pass und Call of Duty sind also berechtigt – zumindest aus unternehmerischer Sicht. Aber ob sie die Behörden davon überzeugen können, sich auf ihre Seite zu stellen, werden die Verhandlungen zeigen müssen.