Kick-Streamer stiftet zu Gewalt an – „Pronomen“ hinterlassen Zuschauer schockiert
Der gebannte Twitch-Streamer Adin Ross gilt mittlerweile als „Aushängeschild von Kick“. Hier verbreitet er Hass gegen Trans*Menschen und stiftet zu Gewalt an.
Los Angeles, Kalifornien – Adin David Ross war schon auf Twitch lange Zeit umstritten. Der Streamer hat den Wechsel zu Kick gewagt und wurde auf seiner ursprünglichen Streaming-Plattform gebannt. In seinen Livestreams zeigt er pornografische Inhalte, gibt offen antisemitischen Individuen eine Plattform und stiftet seine Zuschauer*innen nun zu Gewalt an Trans*Menschen an. Adin Ross verkündet seine Pronomen als „Kill/Them“.
Kick-Streamer verkündet hasserfüllte Pronomen – Nennt Trans*Menschen „selbstgerecht“
Vorgeschichte: Im Februar 2023 wechselte Adin Ross zur neuen Twitch-Konkurrenz Kick, die Streamer mit großer Gewinnbeteiligung und weniger strengen Regeln lockt. Ross streamte den gesamten Superbowl und verkündete seinen Fans, dass es dort „keine Nutzungsbedingungen“ gäbe und man sagen könne, was man will. Etliche antisemitische Nachrichten im Chat und solche, die das N-Wort beinhalten, wurden (glücklicherweiseI) dennoch entfernt.

Mittlerweile gilt Adin Ross als das „Aushängeschild von Kick“ und ruft andere Streaming-Kollegen auf, ebenfalls zur Konkurrenz zu wechseln. Die Livestreams auf Kick sind wenig bis gar nicht reguliert, sodass man auf der Streaming-Plattform Inhalte zu Gesicht bekommt, an die man auf Twitch nicht einmal denken würde. Der deutsche Streamer Orangemorange veröffentliche die Adresse von Tanzverbot auf Kick und kann weiterhin ohne Einschränkungen seinen Content zeigen.
Das ist passiert: In einer Reaktion auf seinen Streaming-Kollegen Destiny sah sich Adin Ross ein Video einer Trans*Person an, die ihre geschlechtsneutralen Pronomen erklärte. An der Stelle unterbricht er das Video, um direkt an seine Zuschauer und Zuschauerinnen zu sprechen. Den Clip mit seiner Reaktion haben wir an dieser Stelle eingebunden.
„Hört zu, Leute. An all euch, die sich ihre Pronomen aussuchen: meine Pronomen sind Kill/Them (dt.: Töte/Sie), okay? F*ckt euch alle. Ihr macht die Welt zu einem schlechten Ort.“
Die hasserfüllten „Pronomen“, die Adin Ross verkündet, hören sich wie eine mindestens indirekte Gewaltandrohung an. Später im Clip nennt er alle Menschen, die ihre Pronomen selbst wählen, „selbstgerecht“ oder „verwöhnt“ – je nachdem, wie man „self-entitled“ in diesem Kontext übersetzen möchte.
Seine Reichweite auf Kick ist schwer einzuschätzen, jedoch hat er auf Twitch pro Livestream in seinen letzten Monaten auf der Plattform durchschnittlich über 60.000 Menschen erreicht. Die Botschaft, die er vermittelt, könnte seine Zuschauer*innen zur Gewalt an Trans*Menschen anstiften.
Was sind Pronomen überhaupt?
Personalpronomen oder personale Fürwörter sind Worte, die Beteiligte einer Sprechsituation bezeichnen oder auf Dritte Bezug nehmen. Im englischsprachigen Raum und auch hierzulande kommt es immer häufiger vor, dass Menschen sich mit ihren Preferred Gender Pronouns (kurz: PGP) vorstellen – kurz gesagt handelt es sich um die Personalpronomen, deren Gebrauch sie sich wünschen, wenn andere Menschen über sie sprechen. Besonders Trans*Personen wählen Pronomen, die von den traditionellen Pronomina (er/sein, sie/ihr bzw. he/him, she/her) abweichen.
Streaming-Fans sind entsetzt – Rufen zum Bann von Adin Ross nach Hassrede über Trans*Menschen auf
Reaktionen auf Reddit: Das beliebte Subreddit r/LiveStreamFails sammelt teils lustige, teils schwer verdauliche Situationen, die sich auf Streaming-Plattformen wie Twitch und Kick zutragen. Auch der Ausschnitt von Adin Ross und seinen hasserfüllten „Pronomen“ wird auf dem Forum diskutiert. In weniger als 24 Stunden hat der Post mehr als 21.000 Upvotes und 3.500 Kommentare erhalten.
„Man sieht selten Menschen, die so offensichtlich mit ihrer Transphobie oder ihrem Hass gegenüber irgendeiner Gruppe umgehen“, schreibt ein entsetzter Fan auf Reddit. In der Vergangenheit hat der Kick-Partner TrainwrecksTV öfter die Scherben von Adin Ross zusammengekehrt und es kommt die Frage auf, wie er ihn dieses Mal verteidigen möchte. Eine Woche zuvor verkündete Trainwreck direkt sechs neue Star-Zugänge für Kick.
Hier könnt ihr helfen und euch helfen lassen: Wer etwas für Trans*Menschen tun möchte, kann bei einigen gemeinnützigen Vereinen spenden. Das könnt ihr bei Trans-Ident e.V., TransInterQueer e.V. oder dem Bundesverband Trans* machen. Solltet ihr auf Opfer von Hass im Internet aufmerksam werden oder selbst betroffen sein, bieten die Antidiskriminierungsstelle des Bundes oder Das Netzz – Die Vernetzungsstelle gegen Hate Speech Hilfe an.