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Täterschutz-Anschuldigungen nach Vlesk-Skandal: Fans und Freunde halten zum Streamer

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Von: Josh Großmann

Vlesk wurde der sexuellen Nötigung bezichtigt und bekommt auf Twitter harte Kritik. Nun werden auch Freunde ins Visier genommen, die den Streamer verteidigen.

Berlin – Auf Twitter wird derzeit heftig über den Streamer Vlesk diskutiert. Unter anderem soll der 30-Jährige die Streamerin Farbenfuchs sexuell genötigt haben und gestand sich seine Fehler in einem Statement ein. Einige seiner engen Streaming-Freunde und Fans loben Aufarbeitung und Reflexion, doch sind andere Twitter-Nutzer von der „verlogenen Doppelmoral“ seiner Bubble empört. Sie behaupten, dass diese Leute am lautesten schreien würden, wenn ein anderer Streamer als Vlesk im Zentrum des Skandals stehen würde.

Kritik an Vlesk-Bubble im Farbenfuchs-Skandal – Twitter-Nutzer nennen es „Heuchelei“

Was ist passiert? Am 27. April veröffentlichte die Streamerin Farbenfuchs ein Statement, in dem sie über die sexuelle Nötigung von Vlesk aufklärt. Der Zusammenfassung des Vlesk-Skandals lässt sich entnehmen, dass Farbenfuchs keineswegs darauf aus ist, den Ruf ihres Streamer-Kollegen zu ruinieren, sondern den Fans die Chance geben möchte, eigene Meinungen zu bilden. 

Twitch-Streamer Vlesk und Farbenfuchs
„Verlogene Doppelmoral“: Twitter-Nutzer schießen gegen Vlesk-Bubble im Farbenfuchs-Skandal © Instagram: Vlesk, Farbenfuchs (Montage)

Die Kritik: Einige Freunde und Fans von Vlesk sehen in seinen Taten keine wirkliche Bösartigkeit und glauben dem sonst sehr familienfreundlichen Streamer, wenn er Reue zeigt. Doch positionieren sich auch etliche Beobachtende gegen Vlesk und seine Bubble. Es wird von „Täterschutz“ gesprochen und gemeint, dass andere Streamer und Streamerinnen für „kleinere Taten“ heftiger vorverurteilt werden würden. Darin liegt in der Sicht etlicher Nutzer und Nutzerinnen eine „verlogene Doppelmoral

So wird sich über den Gronkh-Skandal rund um Hogwarts Legacy beschwert und wie die „Family Friendly Bubble“ dort heftigen Radau gemacht habe. Streamerin Shurjoka klagte im Hogwarts Legacy-Skandal über die Problematik hinter dem Spiel und da sie sich im Fall von Vlesk nicht aktiv gegen den Streamer ausspricht, wird gegen sie besonders scharf geschossen.

Pia [Shurjoka; Anm. d. Red.] hält auch gerade schön die Fresse, was Vlesk angeht. Genauso wie der Rest der Bande, obwohl die immer ganz vorne mit dabei sind. Ich mochte die alle echt gerne, aber es wird immer widerlicher.

 Twitter-Nutzerin im Vlesk-Skandal

Es herrscht Zwiespalt: Doch nicht nur Streamer und Streamerinnen, sondern auch Fans beider Seiten des Spektrums haben sich in den Haaren. Sich einen Überblick zu verschaffen ist schwer, doch schätzen einige Kommentierende, dass es etwa ein „60 zu 40 Verhältnis aus Anschuldigungen und Akzeptanz“ auf Twitter herrsche. Es ist also deutlich, wie zwiegespalten die Fans im Vlesk-Skandal sind.

„Family Friendly Bubble“ bekommt heftige Kritik – Farbenfuchs waren die „Ausmaße nicht bewusst“

Weiteres Statement von Farbenfuchs: Die Streamerin, die über Vlesks Taten aufklärte, schrieb ein zweites Statement, in dem sie die Anschuldigung der vermeintlichen Vergewaltigung revidiert. Vlesk habe sich mit der betroffenen Person bereits ausgesprochen und entschieden, dass „Vergewaltigung“ nicht beschreibt, was zwischen ihnen vorgefallen ist. In der Zeit nach ihrem ersten Statement habe Farbenfuchs nachgedacht und die Ausmaße der Anschuldigungen realisiert, derer sie sich „vorher nicht komplett bewusst war“.

Fakt ist, dass noch vieles unklar im Fall des Vlesk-Skandals ist. Zwar wollte Farbenfuchs wohl nie, dass es zu einer solch großen Diskussion kommt, doch erreicht ihre Botschaft so sicherlich weitere schweigende Opfer. „Vielleicht glaubt ihr auch an das Gute im Menschen und seht, dass Menschen aus Fehlern lernen können“, schrieb Farbenfuchs in ihrem ersten Statement, doch liegt es zum Schluss an jedem Einzelnen für sich selbst zu entscheiden.

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