„Militante Veganerin“ attackiert YouTuber – wütend über Bier und Burger
In der deutschen YouTube-Landschaft herrscht wieder dicke Luft. Tim Jacken und Sashka kritisieren einander – wegen Werbung für Fast Food und Alkohol.
Hamburg – Werbung ist auf YouTube schon lange keine Seltenheit mehr, egal ob durch den mysteriösen Algorithmus oder als direkte Produktplatzierung in Videos. Die Frage nach den richtigen Werbepartner*innen und vor allem nach den richtigen Placements ist aber immer wieder eine schwierige. Dass diese Werbemittel auch mal nach hinten losgehen kann, zeigt sich jetzt bei YouTuber und Streamer Tim Jacken. Dieser bekommt von Influencerin Sashka gerade mächtig Kritik für die Werbung in seinen Videos – aber ist die berechtigt?
Tim Jacken und Sashka: Werbung für Krombacher und Burger King steht in der Kritik
Diese Werbung ist das Problem: In den vergangenen Monaten hatte Tim Jacken (TJ) auf seinem Kanal mit zwei großen Werbepartnern gearbeitet. Der eine ist die Bierbrauerei Krombacher, die andere ist Fast-Food-Riese Burger King. Besonders eine Werbung für die Burger-Kette steht jetzt unter Feuer. Auch bei Trymacs gab es kürzlich Kritik wegen eines Sponsoren.
In einer seiner vergangenen Wochenschauen hat TJ zum Beispiel ein großes Werbesegment eingebaut, in dem er und ein Kumpel sich mit Burgern beliefern lassen und diese genüsslich vor laufender Kamera reinzimmern. Das alles ist vernünftig als Werbung im Video deklariert, für Influencerin Sashka tun sich dennoch einige Probleme auf. In einem umfangreichen Video kritisiert sie den YouTuber für sein Werbeverhalten.
Tim Jacken und Sashka: Beef wegen Werbung? So argumentieren beide YouTuber
Das kritisiert Sashka: Für die YouTuberin ist ganz klar, dass TJ mit der Art, wie er für Fast Food wirbt, über die Stränge geschlagen hat. Vor allem sieht sie es als problematisch, dass Tim Jacken in der Werbung in keiner Weise auf die meist ungesunde Natur des Essens hinweist. Saschas Kritik: TJ würde Jugendliche zu ungesundem und schädlichem Essverhalten animieren, während er selbst Geld dafür bekommt.
Gleiches gilt in Saschkas Augen auch für Tim Jackens häufige Zusammenarbeit mit Krombacher. Häufig stelle der YouTuber sich mit Alkohol dar und würde diesen beeinflussbaren Jugendlichen zu schmackhaft machen. Ihre Ansicht: Gerade bei Sponsoren wie denen von TJ sollte man Disclaimer machen, dass Produkte wie Alkohol oder Fast Food gesundheitliche Schattenseiten haben und in Maßen konsumiert werden sollten. Ausnahmen seien okay, aber ein reflektierter Umgang wäre dennoch wichtig.
TJ hält dagegen: Knapp eine Woche nach dem Video hat sich jetzt auch TJ zu Wort gemeldet. In einem beinahe halbstündigen Video zeigt er sich zu einigen der Kritikpunkte der selbsternannten „militanten Veganerin“ einsichtig, weist einige Vorwürfe aber entschieden zurück. Im Fall des von Sashka angesprochenen Videos habe er die Anmerkung zum regelmäßigen Fast-Food-Genuss versäumt und entschuldigt sich dafür. Gleichzeitig verweist er aber auf diverse Momente, in denen er bei Livestreams und anderen Anlässen eben solche Disclaimer gemacht hätte.
Besonders gibt es von Tim Jacken aber Gegenwind dafür, dass Sashka seine Kooperation in Zusammenhang mit dem kürzlichen Skandal um eine Wallraff-Doku zu Burger King gebracht hatte. In ihrem Video hatte sie angemerkt, dass die Enthüllungen von Team Wallraff erst nach zwei Wochen nach der Produktplatzierung bei TJ öffentlich wurden und er davon nichts hätte wissen können. Dennoch bringt sie, TJ zufolge, die beiden Themen immer wieder miteinander in Verbindung, wobei die Themen doch nicht im Zusammenhang stehen würden.
Beigelegt scheint die Meinungsverschiedenheit zwischen Tim Jacken und Sashka noch nicht zu sein. Auch andere YouTuber, wie Staiy, der gerade mit Twitch auf Kriegsfuß ist, haben sich bereits zu der Problematik geäußert und in vielen Punkten Support für TJ gezeigt. Ebenso gehen die Meinungen in den Kommentaren unter beiden Videos noch weit auseinander. Ob und wann sich in der Angelegenheit ein Konsens findet, ist abzuwarten, aber Tim Jacken beteuert in seinem Video, dass ihm nichts daran liegt, wirklichen Beef mit Sashka zu starten.