MontanaBlack: Streamer meckert über Twitch: „Dummheit und Ignoranz“
MontanaBlack spricht im Livestream offen darüber, wie enttäuscht er von Twitch ist. Schon beim Eligella Cup äußerte er sich sehr kritisch zur Streaming-Plattform.
Update vom 16.09.2022, 09:00 Uhr: In einem Livestream fand MontanaBlack jetzt harte Worte für Twitch. Denn die Streaming-Plattform macht seiner Meinung nach einiges falsch. „Mich regt einfach die Dummheit und Ignoranz von Twitch auf. Mich ***** es ab, dass Twitch momentan ein Sauhaufen geworden ist.“
Vollständiger Name | Marcel Thomas Andreas Eris |
Bekannt als | MontanaBlack |
Geburtstag | 02. März 1988 |
Geburtsort | Buxtehude |
Abonnenten auf YouTube | 2.900.000 (Stand August 2022) |
Follower auf Twitch | 4.600.000 (Stand August 2022) |
Damit unterstrich er nochmal seine Aussagen vom Eligella Cup, denn schon dort offenbarte er, dass er mit dem Sponsoring des Events unzufrieden sei. Nicht weil RTL ein schlechter Partner ist, sondern weil Twitch seinen Streamern solche Events nicht ermöglicht. Und dabei gehören für ihn solche Veranstaltungen auf die Plattform der Streamer und nicht ins Fernsehen. Doch Twitch ist es anscheinend das Geld nicht wert, wie MontanaBlack seinen Fans preisgab. Wenn Streamer zu solchen Events Anfragen stellen, die oftmals mehrere hunderttausend Euro kosten „sagt Twitch, ja cool, wir geben 10.000 Euro dazu“.
In Zukunft keine Events mehr auf Twitch? Für MontanaBlack ist klar, dass in Zukunft keines der großen Streamer-Events noch auf Twitch laufen wird, denn von der Streaming-Plattform können die Twitch-Stars wohl keine Unterstützung mehr erwarten. Doch das Problem gibt es wohl nicht nur in Deutschland, denn laut MontanaBlack stimmen ihm auch seine Kollegen im Ausland zu.
Twitch macht falsche Hoffnungen: Doch damit hatte MontanaBlack immer noch nicht seinen ganzen Frust herausgelassen, denn bei Twitch läuft seit der Übernahme von Amazon wohl einiges schief. Besonders die Vergünstigung der Subs kann der Twitch-Star nicht nachvollziehen, denn diese versuchte das Unternehmen, als positiv für die Streamer zu verkaufen. „Keiner von uns hat mehr Subs gemacht, das einzige, was wir bekommen haben, sind weniger Einnahmen“. Für MontanaBlack ist klar „Twitch und die Streamer sprechen nicht mehr die gleiche Sprache“.
Originalmeldung vom 12.09.2022: München – Der Real Life Eligella Cup war wieder ein Streaming-Event der Extraklasse und wurde dieses Mal in Kooperation mit RTL auf die Beine gestellt. Beim Fußball-Turnier von EliasN97 versammelten sich Twitch-Stars wie Trymacs und MckyTV auf dem Spielfeld. Auch MontanaBlack bewies wieder sein können im Tor und glänzte mit einigen Paraden. Abseits des Feldes konnten wir dann kurz persönlich mit dem Streamer aus Buxtehude sprechen. Er verriet uns, dass er große Streaming-Events wie den Eligella Cup lieber auf Twitch sehen würde und nicht bei RTL.
MontanaBlack: Events wie der Eligella-Cup gehören zu Twitch – „Da kommen wir alle her“
MontanaBlack ist begeistert, hat aber auch Kritik: In einem exklusiven Interview während des Eligella Cups sprach MontanaBlack mit ingame.de über die Zukunft großer Streaming-Events. Denn er selber genießt es immer wieder, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. „Man trifft Leute, die man lange nicht mehr gesehen hat“. Deshalb ist es dem Twitch-Star auch wichtig, dass solche Events von Sponsoren unterstützt werden.

Im Fall des Eligella Cups wurde RTL als Kooperations-Partner mit ins Boot geholt. Dass sich die Streaming-Welt durch TV-Sponsoren und einer immer größeren Vernetzung von Streaming und Massenmedien in der Zukunft verändern wird, ist wohl kein Geheimnis. Doch MontanaBlack steht dem ganzen eher kritisch gegenüber. „Eigentlich gehört so ein Event auf Twitch, weil da kommen wir alle her“.
Darum nicht auf Twitch: Doch dass der Eligella Cup nicht auf Twitch übertragen wurde, hat wohl einen ganz einfachen Grund, denn anscheinend ist die Streamingplattform nicht bereit, für derartige Veranstaltungen Geld in die Hand zu nehmen.
Dass RTL da mit drin ist, freut mich für Eli, freut mich aber andererseits nicht für die Streaming-Industrie. Denn eigentlich ist Streaming auf Twitch, aber Twitch gibt halt kein Geld zu solchen Events dazu.
Es stellt sich also die Frage, wie Streamer in Zukunft ihre eigenen Events finanzieren sollen, wenn selbst offizielle Twitch-Partner mit Millionen an Followern keine monetäre Unterstützung bekommen. Für MontanaBlack ist das auch der Grund, warum immer mehr Streamer auf Sponsoren abseits von Twitch zurückgreifen müssen „Wie willst du so ein Event auf Twitch veranstalten, wenn Twitch nicht mit einsteigt?“
So viel kostet ein Event wie der Eligella Cup – Deshalb brauchen Streamer Sponsoren
Andere Streaming-Events abseits von Twitch: Dass Streamer auf andere Sponsoren als Twitch zurückgreifen, kann immer wieder beobachtet werden. Auch das spektakuläre Box-Event von Trymacs und Mcky „The Great Fight Night“ kam in Kooperation mit Joyn zustande. Knapp 500.000 Fans verfolgten die Kämpfe ihrer Lieblingsstreamer über den Livestream von Joyn. Bei derartigen Sponsoren-Deals geht Twitch allerdings leer aus, schließlich dürfen Events, die in Kooperation mit anderen Unternehmen stattfinden, auch nur auf ausgewählten Portalen übertragen werden.
Weil Twitch den Streamern für solche Events kein Geld zur Verfügung stellt, wie MontanaBlack verriet, müssten Streamer alle Kosten alleine tragen, sollten sie sich für eine Übertragung auf Twitch entscheiden. Und Events dieser Größenordnung können schnell im sechsstelligen Bereich landen. Laut esports.com soll The Great Fight Night von Trymacs um die 700.000 Euro gekostet haben, solche Summen sind selbst für die ganz großen Twitch-Stars keine Kleinigkeit. Und auch ein möglicher Misserfolg eines Formats müsste vom Streamer alleine getragen werden und könnte gegebenenfalls sogar existenzbedrohlich werden.
Das kostet der Eligella Cup: Vor einem Jahr startete Elias Nerlich seinen ersten Eligella Cup, damals fiel dieser noch deutlich kleiner aus und fand sogar komplett ohne Zuschauer vor Ort statt. In einem Stream verriet der Twitch-Star, dass sich die Kosten des Cups auf ungefähr 100.000 Euro beliefen. Wenn man nun bedenkt, dass der diesjährige Eligella Cup nochmal eine Schippe draufgelegt hat, wird klar, dass die Kosten dieses Jahr nochmal deutlich höher ausgefallen sein dürfen. Zwar nannte Elias keine genauen Zahlen, aber unter anderem müssen folgende Dinge bezahlt werden:
- Unterkunft und Anfahrt der Teilnehmer
- Staff (Security, Ordner, Catering etc.)
- Kamerateam
- Miete Audi-Dome in München
- Marketing
- Ticketshop
- Reinigungskräfte
So viele Subs bräuchte Elias auf Twitch: Wenn man also davon ausgeht, dass der Real Life Eligella Cup 2 nochmal teurer war als der erste, könnte er möglicherweise ähnliche Dimensionen wie The Great Fight Night erreicht haben. Bis jetzt wurde sich allerdings nicht offiziell dazu geäußert, wie viel Geld Elias und seine Sponsoren für das Event bezahlen mussten. Im unteren Rechenbeispiel gehen wir deshalb von 700.000 Euro an Kosten aus.

Aktuell bekommen Streamer von Twitch 50 Prozent der Einnahmen durch Subs von ihren Followern. Bei einem Tier One Sub bedeutet das, dass Streamern effektiv 1,99 Euro gutgeschrieben werden. Um ein Event wie den Eligella Cup bezahlen zu können, müsste Elias also stolze 351.758 Subs von seinen Fans spendiert bekommen. Laut twitchtracker.com hat der beliebte Streamer aber gerade „nur“ 39.575 aktive Subscriber. Wenn Twitch sich also dazu entscheidet kein Geld für Events zur Verfügung zu stellen, ist es so gut wie unmöglich diese über Twitch laufen zu lassen.
Natürlich darf man nicht außer Acht lassen, dass sich die Streamer auch durch Werbeeinnahmen und Product-Placements auf Twitch finanzieren können. EliasN97 wurde gerade erst zum Adidas-Markenbotschafter und hätte somit wahrscheinlich auch dort einen Ansprechpartner. Das Fußball-Event von Trymacs und Knossi konnte ohne einen großen Sponsor auf Twitch stattfinden. Auch der Verkauf von Tickets kann einige der Kosten für ein solches Event deckeln. Trotzdem ist es deutlich sicherer, einen Sponsor mit an Bord zu haben, auch um mögliche Verluste nicht alleine tragen zu müssen.
Eligella Cup bei RTL+ – Fans sind ebenfalls nicht begeistert vom Sponsor
Kritik der Fans an RTL: Dass der Eligella Cup 2 nicht auf Twitch übertragen wurde, scheint aber nicht nur MontanaBlack zu stören. Auch die Fans waren vom RTL-Livestream wenig begeistert. Auf Twitter häufen sich Berichte über Ausfälle des Streams und eine schlechte Bildqualität bei der Übertragung. Der Eligella Cup 2 endete in einem spannenden Elfmeterschießen.
- NiklasVrz: „RTL zwar guter Geldgeber, aber Stream fühlt sich nach TV an und ist alles andere als moderne Sportübetragung.“
- Pascal: „Viele haben Probleme wegen RTL+, Kameraführung ist oft schlecht, man verpasst zu viel, Qualität ist oft schlecht.“
- Erdnuss_187: „Eligella Cup ruckelt und stoppt. Liegt aber nicht an meiner Internetverbindung.“
- Terzi: „Wieso streamt man so ein Event nicht über Twitch?“
Einige der Fans im Ausland konnten sogar gar nicht auf den Livestream von RTL zurückgreifen und bekamen somit nicht die Chance den Eligella Cup zu verfolgen. Es bleibt also zu hoffen, dass Twitch in Zukunft mehr Geld für die Streamer in die Hand nimmt, um deren Projekte und Events zu fördern. Damit diese auch auf der beliebten Streamingplattform übertragen werden können. Vielleicht können wir uns dann irgendwann sogar auf ein eigenes Event von MontanaBlack freuen, wer weiß?