MontanaBlack ist nun TV-Sender – Umgeht der Streamer die Rundfunklizenz?
Aus dem Streamer MontanaBlack ist auf Twitch nun mittlerweile ein TV-Sender geworden. Fans vermuten, dass er damit die Rundfunklizenz umgehen will.
Buxtehude – Die größten Streamer*innen Deutschlands kommen irgendwann an den Punkt, an dem sie eine Rundfunklizenz benötigen. Mit einem cleveren Trick umgeht YouTube-Urgestein Gronkh diese Regel schon seit 2018. Jetzt zieht MontanaBlack nach und ist sieben Tage die Woche, 24 Stunden täglich auf Twitch. Was es damit auf sich hat und wie MontanaBlackTV den Staat austrickst, verraten wir euch hier.
Vollständiger Name | Marcel Thomas Andreas Eris |
Bekannt als | MontanaBlack |
Geburtstag | 02. März 1988 |
Geburtsort | Buxtehude |
Abonnenten auf YouTube | 2.910.000 (Stand Januar 2023) |
Follower auf Twitch | 4.800.000 (Stand Januar 2023) |
MontanaBlack: Neuer Twitch-Kanal lässt Pflicht zur Rundfunklizenz wegfallen
Was ist passiert? Auf Twitter kündigte MontanaBlack unspektakulär eine große Änderung an. Mit „MontanaBlackTV“ bringt er nun Content in Dauerschleife, sodass seine Fans zu jedem belieben Zeitpunkt dauer-beschallt sind und alte Livestreams ansehen können. Genau wie Gronkh mit seinem zweiten Kanal „GronkhTV“ sorgt der Streamer aus Buxtehude so dafür, dass seine (vor dem Gesetz relevanten) Zuschauerzahlen sinken.
Wie funktioniert das? Ab 20.000 durchschnittlichen Zuschauer*innen werden Streaming-Angebote auf Twitch ähnlich wie TV-Sender behandelt und müssen für 1.000 bis 10.000 Euro eine staatliche Rundfunklizenz erwerben. Auf einem Zweitkanal, der 24/7 rund um die Uhr läuft, werden nachts nur wenige Menschen einschalten, sodass die durchschnittliche Zuschauerzahlen entsprechend unter die Grenzwerte sinken.

Warum macht Monte das? Auch wenn MontanaBlack bereits eine Rundfunklizenz erworben hat, hat er als Besitzer einer solchen Lizenz einige Regeln zu befolgen – ein Verstoß kann zum Entzug der Lizenz führen. Gegen MontanaBlack wurde eine einstweilige Verfügung wegen eines IRL-Streams erlassen und der Streamer möchte das Urteil anfechten, wie er auf Twitch erklärt.
Ob der zweite Kanal ein strategischer Schachzug ist, um in den neuen Verhandlungen bessere Karten zu haben, lässt sich nicht sagen. Jedoch würde der Entzug der Lizenz so weniger Schaden anrichten. MontanaBlack ätzte gegen die Rundfunk-Reform für Streamer und auch heute scheint er nicht zufrieden mit den Änderungen zu sein.
MontanaBlack jetzt 24/7 auf Twitch – Neuer Kanal kommt nicht bei allen Fans an
Fans reagieren auf den neuen Kanal: Unter der Ankündigung auf Twitter scheiden sich die Geister über den Spar-Trick von MontanaBlack. Während einige meinen, dass es „tatsächlich unfassbar klug“ und eine „solide Business-Entscheidung“ sei, werfen ihm andere Fans vor, dass er nur auf das Geld aus sei.
„Hauptsache Geld einkassieren und der Community ins Gesicht spucken“, schreibt ein verärgerter Fan, der sich womöglich mehr echten Live-Content wünscht. „Wenn du Geld braucht, vielleicht mehr als 8 Stunden die Woche streamen“, heißt es in den Kommentaren unter dem Tweet von MontanaBlack.
Andere Fans ziehen direkt den Vergleich zu Gronkh und vermuten ebenfalls, dass MontanaBlack von den Rundfunk-Gesetzen motiviert wurde. In einem YouTube-Video erklärt Gronkh genau, warum er seinen zweiten Kanal eröffnet hat. MontanaBlack hat nicht erklärt, warum es den zweiten Kanal gibt – dass er ähnliche Gründe wie das YouTube-Urgestein hat, ist aber denkbar.