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MontanaBlack zieht vor Gericht - Kämpft jetzt ums Prinzip und für IRL-Streamer

Erstellt:

Von: Philipp Hansen

MontanaBlack zieht vor Gericht. Der Fall um den IRL-Stream in einem Wildpark wird nun zum Kampf um seine Prinzipien.

Update vom 19.05.2023: Die Wildpark-Anzeige nagt weiterhin an MontanaBlack. Der Vorwurf einer Frau, dass sie und ihr Kind während eines IRL-Streams von MontanaBlack zu sehen war, wird immer noch gerichtlich geklärt. Eine außergerichtliche Einigung kam für den Twitch-Star nicht infrage. „Weil ich es nicht einsehe, so einer Person Geld zu geben“. MontanaBlack will alles dafür tun, dass er vor der Justiz Recht bekommt.

Dabei geht er sogar so weit, dass er vor Gericht gegen die Pflicht-Rundfunklizenz kämpfen will. Denn obwohl er die gleiche Lizenz wie ein normaler Fernsehsender hat, hat er nicht dieselben Rechte wie diese. Seiner Meinung nach würde er nicht in dem Verfahren stecken, wenn er kein Streamer wäre. Sollte er allerdings vor Gericht verlieren, kündigte MontanaBlack bereits an, diese Art von Streams an den Nagel zu hängen. „Sollte ich dafür verurteilt werden, werde ich nie wieder in irgendeiner Weise IRL-Streams machen“.

Vollständiger NameMarcel Thomas Andreas Eris
Bekannt alsMontanaBlack
Geburtstag02. März 1988
GeburtsortBuxtehude
Abonnenten auf YouTube2.900.000 (Stand Januar 2023)
Follower auf Twitch4.800.000 (Stand Januar 2023)

Update vom 20.01.23: MontanaBlack will den Kampf vor Gericht wohl doch weiterfechten. Ihn wurmt es zwar, dass er das Tierpark-VoD offline wegen der ergangenen richterlichen Verfügung nehmen musste, doch damit geht der Streit erst in die nächste Runde. Zusammen mit seinem Anwalt möchte er dagegen vorgehen.

Monte sieht sich (dank seiner Reichweite) als Schützer aller IRL-Streamer und will sich der, in seinen Augen, Willkür der Deutschen Justiz beugen. „Bodenlos, ja, weil dann kann keiner mehr einen IRL-Stream machen“, meint MontanaBlack. Für den Streamer sei es unmissverständlich ersichtlich, dass jeder, der „zwei Sekunden zu sehen“ sei, ihn „ja mich theoretisch anzeigen“ könne.

Spannend, wir bleiben für euch dran – hier das ganze YouTube-Video dazu vom 20. Januar, weiter unten alle Details zum Tierpark-Vorfall, der alles auslöste.

MontanaBlack: Einstweilige Verfügung wegen Wildpark-Vorfall – Was dem Streamer jetzt droht

Originalmeldung: Hamburg – MontanaBlack hat wegen seines Streams juristische Konsequenzen zu befürchten. Eine Strafe von bis zu 250.000 € oder sechs Monate Haft steht im Raum. Die Richter haben jetzt eine einstweilige Verfügung erlassen. Anwalt Christian Solmecke ordnet auf YouTube die Folgen für den Twitch-Streamer ein. Hier alle Infos und Erklärungen zum IRL-Wildpark-Vorfall verständlich zusammengefasst.

Stream von Monte hat juristische Folgen: Ende 2022 veranstaltete MontanaBlack IRL-Streams in einem hamburger Wildpark. Über 50.000 Zuschauer sahen live, wie der Twitch-Streamer in der echten Welt Tiere streichelte. Jetzt hat das Gericht eine einstweilige Verfügung gegen den das Video erlassen. Das Video muss gelöscht oder verändert werden und darf auf Androhung einer hohen Strafe nicht mehr verbreitet werden.

Eine Mutter hatte vorm Landgericht in Hamburg geklagt, weil sie und ihre kleine Tochter im Wildpark-Stream für gut 30 Sekunden zu sehen waren. Klingt wenig, verletzte doch aber die Persönlichkeitsrechte (bzw. Urheberrechte) der beiden, da sie ungefragt gefilmt und ohne Einwilligung für zehntausende Zuschauer zu sehen waren.

Prozessual ist davon auszugehen, dass die Antragstellerinnen nicht in die Verbreitung der Filmaufnahmen eingewilligt haben. Den Umständen ist auch keine konkludente Einwilligung zu entnehmen.

Landgericht Hamburg in der einstweiligen Verfügung

Weder die Mutter noch die Tochter haben nach Auffassung des Gericht ihr Einverständnis gegeben, so zentral im Stream zu sehen zu sein. Eine konkludente Einwilligung läge dann vor, wenn beispielsweise nicht gesagt wird, man stimmt einer Videoaufnahme zu, sondern gibt unmissverständlich eine indirekte Zustimmung durch seine Handlung.

Was ist eine einstweilige Verfügung?

Eine einstweilige Verfügung erteilt ein Richter, um in einem Prozess schnell zu einer (vorläufigen) Lösung zu kommen. Es handelt sich nicht um ein abgeschlossenes Verfahren, sondern soll beispielsweise dazu dienen, schon vorher dringende Sachen zu untersagen. Wie die weitere Verbreitung des Wildpark-Streams, denn ein Rechtsstreit kann sich oft über Monate hinziehen.

Anwalt Christian Solmecke erklärt einstweilige Verfügung nach Zoo-Vorfall – diese Strafe droht

Diese hohe Strafe droht: Zwar heißt es in der ergangenen Verfügung, dass mit einem Ordnungsgeld von 250.000 Euro oder 6 Monate Haft gedroht werde. Doch die Viertelmillion oder das halbe Jahr Gefängnis würden maximal nur dann anstehen, wenn sich die Firma hinter MontanaBlack (mehrfach) über die Anweisungen des Gerichts hinwegsetzen, also eine Zuwiderhandlung vorliege. Der tatsächliche Streitwert wird vom Gericht auf 15.000 Euro bemessen.

MontanaBlack: Real Life Stream im Wildpark – Anwalt Christian Solmkecke reagiert auf einstweilige Verfügung
MontanaBlack: Real Life Stream im Wildpark – Anwalt Christian Solmecke reagiert auf die einstweilige Verfügung © YouTube / Solmecke / Eris / Twitch

Der auf YouTube aktive Anwalt Christian Solmecke reagiert jetzt auf die einstweilige Verfügung und gibt seine juristische Einschätzung ab. Im Video sieht man beispielsweise auch die entsprechenden Szenen des Streams von MontanaBlack und der Klägerin.

MontanaBlack: Streamer vor Gericht wegen RL auf Twitch?

War MontanaBlack vor Gericht? Nein, MontanaBlack war in diesem Fall selbst nicht in Hamburg beim Landgericht. Das sei aber laut Anwalt Christian Solmecke im Falle der vorliegenden einstweiligen Verfügung (Beschluss) nicht nötig und auch nicht ungewöhnlich.

Zudem ist wichtig, dass nicht MontanaBlack direkt juristisch belangt wird, sondern die Betreiber seiner Kanäle auf Twitch (Reason GmbH & Co. KG), die auch die Ansprechpartner in der einstweiligen Verfügung sind. Hier könnt ihr euch das ganze Video anschauen, das mit einem klaren Appell an alle IRL-Streamer endet:

Anwalt warnt RL-Streamer: Solmecke meint, dass die einstweilige Verfügung gegen den Stream von MontanaBlack eine ganz wichtige Entscheidung für alle, die in Real Life Streams machen“ sei. Denn laut dem Anwalt würden viele Streamer „wild drauflos filmen“. Sein Appell: „Aufpassen liebe Streamer, wenn ihr im Real Life unterwegs seid“, sein anwaltlicher Rat sei in diesem Fall immer, alle Gefilmten nach dem Einverständnis zu fragen.

Es wäre jetzt denkbar, dass auch andere Personen, die in IRL-Streams zu sehen waren, sich gegen die Veröffentlichung ihrer Aufnahmen wehren. Dann würden einigen Content Creatoren viel Ärger blühen. Zuletzt stritten sich Streamer Trymacs und TV-Legende Stefan Raab juristisch.

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