Funk reagiert auf „Zerstörungs-Video“ – Kanal gelobt Besserung nach Rezo-Kritik
Rezo, der Influencer aus Aachen kritisierte vor kurzem einen großen Kanal des öffentlich-rechtlichen Funk-Netzwerkes. Dieser antwortete jetzt mit einem Statement.
Aachen – Am 6. Juli veröffentlichte der YouTuber Rezo auf seinem Kanal eines seiner kritischen Videos, welches erneut für viel Aufmerksamkeit sorgte. In seinem rund halbstündigen Videobeitrag sprach der Influencer über seine Zusammenarbeit mit dem YouTube-Kanal „offen un‘ ehrlich“, welcher Teil des öffentlich-rechtlichen funk-Netzwerkes ist. Er kritisierte den Kanal unter anderem für seine unsaubere journalistische Arbeitsweise sowie sein intransparentes Vorgehen. Rezo ist einer von Deutschlands bekanntesten Influencern und neben YouTube auch auf Twitch und Instagram aktiv.
Name | Nicht öffentlich bekannt |
Bekannt als | Rezo |
Geboren am | 14. August 1992 |
Genre | Unterhaltung, Comedy |
Follower auf YouTube | 1.600.000 Follower (Stand: Juli 2022) |
Follower auf Twitch | 260.000 Follower (Stand: Juli 2022) |
Rezo übte heftige Kritik an funk-Kanal
Was ist passiert? Die YouTuber Rezo und JulienBam forderten den Instagram-Kanal von funk scherzhaft in ihrem Podcast heraus, die Werbepartner der beiden unter die Lupe zu nehmen. Daraufhin nahm sich der YouTube-Kanal „offen un‘ ehrlich“ der Aufgabe an, welcher Teil des funk-Netzwerks und somit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist. Die Redaktion des Kanals begann im Anschluss mit der Recherche, führte Interviews mit Rezo‘s früheren Werbepartnern und veröffentlichte wie geplant eine Video-Reportage, offenbar um herauszufinden, ob wirklich alle Partner ethisch vertretbare Firmen sind.
Wie reagierte Rezo auf den Beitrag? Obwohl das Team keine Skandale aufdecken konnte und bei der Auswahl von Rezos Werbepartnern nichts zu beanstanden hatte, fielen Rezo diverse Ungereimtheiten, Polemik und fragwürdige Aussagen in der Reportage von „offen un‘ ehrlich“ auf. Der YouTuber begann kurz danach an einem eigenen Video zu arbeiten. Rezo übte darin Kritik, die die Redaktion und ihre Arbeitsweise in keinem guten Licht stehen ließ. Das Video von Rezo ging viral und sammelte in kurzer Zeit über 1,8 Millionen Klicks. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Projekt des funk-Netzwerks in der Kritik steht.
Wie geht „offen un‘ ehrlich“ mit den Vorwürfen um? Daraufhin meldete sich die Redaktion unter seinem Video in den Kommentaren und versprach die Vorgänge intern umfassend aufzuarbeiten, um im Anschluss darüber zu sprechen. Am 20. Juli erschien nun ein Statement-Video unter dem Namen „Das können wir besser.“, welches Klartext verspricht. In dem Statement-Video sitzt der Redaktionsleiter von „offen un‘ ehrlich“, Robert Hecklau vor der Kamera und geht auf die von Rezo erhobenen Vorwürfe ein.
Tatsächlich sieht die Redaktion von „offen un‘ ehrlich“ in weiten Teilen ihre Fehler ein und gibt Rezo mit seinen Vorwürfen recht. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte, die die Verantwortlichen von „offen un‘ ehrlich“ mit Rezo nicht teilen. Beispielsweise sehen es die Journalisten es nicht als gängige Berufspraxis an, Interviewpartnern das eigene Material nach einem Interview zur Verfügung zu stellen. Auch widerspricht die Redaktion dem Vorwurf, voreingenommen an das Thema herangegangen zu sein und kritisiert Rezo dafür, dass er angebliche wörtliche Zitate verwendet, welche allerdings nur aus einem Gedächtnisprotokoll stammen sollen.

Wie reagiert die Community? Offenbar hat Rezo mit seiner Kritik tatsächlich einen Nerv getroffen. Das Statement von Redaktionsleiter Robert Hecklau scheint die Community aber zumindest zu überzeugen. Insbesondere die offene Fehlerkultur sowie die sachliche Auseinandersetzung mit den Vorwürfen kommen gut an.
- berenike schreibt: „Ich glaube, ich habe noch nie so eine ehrliche Entschuldigung auf YouTube gesehen/gehört. Ich war nach dem Video von Rezo auch skeptisch, aber ich finde, wenn man merkt, dass ihr aus Fehlern lernt, ist das Thema abgeschlossen. Ich hoffe, es wird keine noch größere Welle daraus gemacht und man erkennt einfach an, dass es ein sehr starker Schritt von euch war so offen und ehrlich kritisch zu reflektieren.“
- Defence232 kommentiert: „Häufig braucht es Kritik von „aussen“, um selbstkritisch zu sein und sich (und seine Arbeit) zu hinterfragen. Bin tatsächlich positiv überrascht, wie ihr mit dieser Kritik umgeht und Fehler einräumt und das, ohne um den heissen Brei herumzureden. Das sage ich als oller Zyniker, der das ehrlich gesagt im Vorfeld nicht erwartet hätte und somit euch um Entschuldigung bitten muss. Starker Move von euch und Respekt dafür. Gibt doch Anlass zur Hoffnung, dass (sachliche) Kritik und Diskussionen noch möglich sind, auch wenn viele Bereiche im Internet immer noch toxisch sind und wohl auch bleiben.“
Am Ende des Statements bittet Redaktionsleiter Robert Hecklau Rezo darum, sich bei weiteren Fragen direkt an die Redaktion zu wenden und das Gespräch zu suchen. In den kommenden Videos des Kanals wird sich zeigen, inwieweit die öffentliche Kritik von Rezo etwas verändert und ob sich die Arbeitsweise des Teams verbessert hat. Die Zuschauer werden der Redaktion in nächster Zeit sicherlich wesentlich aufmerksamer auf die Finger schauen.