TikTok: Tänze, Challenges und jede Menge Geld im Spiel – alles zur Social-Media-Trend-App
Von der Teenie-App zum Trend: TikTok, der Nachfolger der Tanz-App Musical.ly, zählte im Jahr 2020 mehr als 800 Millionen aktive Nutzer.
Peking – Hinter dem Social Network TikTok steckt das Tech-Unternehmen ByteDance mit Sitz in der chinesischen Hauptstadt. Neben der beliebten Tanz-App entwickelte es mehrere Anwendungen für den chinesischen Markt. Im Jahr 2020 erreichte ByteDance einen Wert von rund 100 Milliarden US-Dollar. Ein wichtiger Grund dafür ist TikTok.
Name der App | TikTok |
Erscheinungsjahr | September 2016 |
Entwickler | TikTok Pte. Ltd |
Betriebssystem | Android, iOS |
Webseite | www.tiktok.com |
TikTok: Hintergründe und Geschichte
Die Geschichte von TikTok begann im Jahr 2014 mit dem Release der App Musical.ly. Das Konzept dahinter: Die User filmten sich mit ihrer Smartphone-Kamera zu einem frei gewählten Song, bewegten die Lippen dazu und fügten verschiedene Effekte zu ihren Videos hinzu. Im Anschluss ließen sich die Werke im Musical.ly-Netzwerk sowie auf anderen sozialen Netzwerken teilen.
Musical.ly wurde im Jahr 2017 zu einem Preis von rund einer Milliarde US-Dollar von ByteDance gekauft. Rund ein Jahr später war die App Geschichte: Alle Nutzer wurden von TikTok übernommen, das damals noch unter dem Namen Douyin firmierte.
In China ist Douyin bereits seit 2016 zum Download verfügbar. Hinter der Idee steckt der Gründer von ByteDance, Zhang Yiming. Er rief die App im September jenes Jahres ins Leben.
Der Erfolg auf dem Markt stellte sich rasch ein: Im Januar 2017 wurde das hinter Douyin stehende Unternehmen ByteDance mit mehreren Millionen Renminbi – der chinesischen „Volkswährung“ – unterstützt. Im September desselben Jahres weitete Douyin die internationalen Aktivitäten aus. Zunächst erschien die App in Indonesien.
Im Februar 2018 erfolgte die Umbenennung in TikTok. Bereits einige Monate zuvor war ByteDance eine Kooperation mit dem chinesischen Plattenlabel Modern Sky eingegangen, mit dem Ziel, die in der App verfügbare Musik zu monetarisieren. Damit waren erste Schritte getan, mit TikTok Geld zu verdienen. Einnahmen erzielte das Netzwerk zudem über den Verkauf von Filtern und speziellen Emojis. Ende 2018 kam bezahlte Werbung hinzu.
Im August 2021 wurde der Börsengang von TikTok angekündigt. Stand Herbst 2021 können jedoch noch keine Aktien gekauft werden.
TikTok: Entwicklung auf dem internationalen Markt
Nach der Veröffentlichung von TikTok in Indonesien schritt die Internationalisierung voran. Diese war in den ersten Jahren noch holprig. So sperrten mehrere Länder das Social Network aus China, neben Indonesien auch Pakistan und die USA. Letztere hoben das Verbot im September 2020 auf.
Ungeachtet des Verbots in verschiedenen Ländern wuchs TikTok seit 2018 rasant. Im Juni jenes Jahres erreichte die App 500 Millionen User in rund 150 Ländern. Mit konkreten Userzahlen hält sich der Betreiber in der Regel zurück. Schätzungen zufolge betrug die Zahl der weltweiten Nutzer im Sommer 2021 mehr als eine Milliarde.
Dafür stehen Zahlen über die vorgenommenen Downloads zur Verfügung. Im Google Play Store wurde die App allein in Deutschland im August 2020 rund 771.000-mal heruntergeladen. Apples App Store verzeichnete im selben Zeitraum 287.000 Downloads. Ein Jahr später luden 248.000 Apple-User und 721.000 Android-Nutzer TikTok herunter.
TikTok: Prinzip und Registrierung
Das Prinzip von TikTok ähnelt dem von Karaoke: Wie seinerzeit bei Musical.ly werden bis zu einer Minute lange Videoclips gedreht, als Vollplayback, sprich Lip-Sync, eingespielt, mit Filtern und/oder Emojis versehen und im Social Network hochgeladen. Die Nutzer folgen Accounts, deren Videos ihnen bevorzugt angezeigt werden, und können diese mit einem „Like“ bewerten.
Um TikTok nutzen zu können, sind ein Login sowie eine vorherige Registrierung notwendig. Für die Anmeldung besteht eine Altersbeschränkung: Die Nutzung ist für Jugendliche ab 13 Jahren zugelassen. Diese benötigen das Einverständnis ihrer Eltern.
Für die Anmeldung sind folgende Schritte notwendig:
- Nach dem Download im Play Store oder App Store öffnet man die App und klickt auf den Navigationspunkt Profil.
- Es ist möglich, sich mit den bestehenden Daten anderer sozialer Netzwerke anzumelden, zum Beispiel via Facebook und Twitter. Alternativ wählt man einen individuellen Nutzernamen und gibt die E-Mail-Adresse an.
- Im Anschluss lässt sich ein Profilbild hinzufügen und die persönlichen Angaben können bearbeitet werden.
TikTok-Profile sind wahlweise öffentlich oder privat. Die Videos eines öffentlichen Profils kann jeder User anschauen, unabhängig davon, ob er zu den eigenen Followern gehört. Private Profile sind nur vom eigenen Netzwerk einsehbar.
TikTok: Die Funktionen im Überblick
Einmal als TikTok-User angemeldet, stehen folgende Funktionen zur Verfügung:
- Videos erstellen: Mit einem Klick auf ein Symbol auf der Startseite öffnet man die Smartphone-Kamera inklusive verschiedener Filter und Einstellungen, unter anderem für die Aufnahmegeschwindigkeit.
- Musik auswählen: Ein Noten-Symbol führt zur Auswahl der bei TikTok verfügbaren Songs.
- Videos bearbeiten: Nach der Erstellung des Videos lässt es sich mit einem Titel sowie verschiedenen Hashtags (#) versehen. Über die Hashtags können die Daten von anderen Usern leichter gefunden werden, sofern das Profil öffentlich ist. Darüber hinaus lassen sich andere Nutzer markieren und es kann ausgewählt werden, welche Usergruppen das Video anschauen dürfen: alle Follower, alle Nutzer oder ausgewählte Profile.
- Video löschen: Mit einem Klick auf das Video und dem Öffnen der Optionen kann eine Veröffentlichung jederzeit gelöscht werden.
TikTok hat sich nicht zuletzt aufgrund der Challenges einen Namen in der Öffentlichkeit gemacht. Im Rahmen einer Challenge drehen die User Videos zu bestimmten Themen. Dazu gehörte beispielsweise die „Milk Crate Challenge“, in der Milchkästen treppenförmig aufgebaut und bestiegen wurden. In der „Emoji Challenge“ wurden die Smileys am oberen Rand des Videos eingebaut und deren Gesichtsausdrücke vom Ersteller nachgeahmt.
TikTok: Celebs und Nutzer mit den meisten Followern
In den Anfängen war TikTok vor allem eine App für junge Leute. Das hat sich geändert. Mittlerweile nutzen die App auch zahlreiche Celebs in allen Altersklassen. Dazu gehören unter anderem die folgenden:
- Jennifer Lopez
- Selena Gomez
- Miley Cyrus
- Dua Lipa
- Bella Hadid
- Hailey Bieber
Neben Personen, die bereits vor ihrem TikTok-Erfolg aus den Medien bekannt waren, haben sich zahlreiche User einen netzwerkinternen Namen gemacht. Sie verzeichnen mehrere Millionen Follower mit ihren per Lip-Sync eingespielten Songs und ihren Tanz-Performances.

Zu den TikTok-Stars mit den meisten Followern im Herbst 2021 zählen die folgenden:
TikTok-Star | Follower |
---|---|
Charli D‘Amelio | 108,3 Millionen |
Addison Rae | 76,6 Millionen |
Zach King | 56,8 Millionen |
Bella Poarch | 56,7 Millionen |
Spencer Polanco Knight | 51,5 Millionen |
TikTok | 51,5 Millionen |
Loren Gray | 51,3 Millionen |
Dixie D‘Amelio | 48,9 Millionen |
Michael Le | 44,8 Millionen |
Schauspieler Will Smith befindet sich mit 48,1 Millionen Followern ebenfalls unter den Top Ten der beliebtesten User.
TikTok: Geld verdienen mit dem Social Network
TikTok gehört Stand Herbst 2021 zu den am stärksten wachsenden Social Networks der Welt. Davon können nicht nur die Gründer und Macher profitieren. Auch die Nutzer finden Möglichkeiten, mit TikTok Geld zu verdienen.
- Produktplatzierungen: Auf Artikel verweisen, die in den Videos eingebaut oder vorgestellt werden.
- Promotions: Bestimmte Lieder in die eigenen Produktionen integrierten und Geld vom Künstler dafür erhalten.
- Eigene Werbung: Auch die eigenen Produkte können im Rahmen von Videos promotet werden.
- Spenden: Beliebte User können Spenden ihrer Follower/Zuschauer erhalten.

Darüber hinaus kann ein Account, der über hohe Follower-Zahlen verfügt, an Unternehmen verkauft werden, die ihn wiederum zu Werbezwecken nutzen.
Geld zu verdienen, gelingt insbesondere TikTok-Usern mit hohen Follower-Zahlen. Schätzungen zufolge sollten es mindestens 10.000 Nutzer sein, die dem eigenen Account folgen. Auch die für die Veröffentlichungen erhaltenen Likes spielen eine Rolle, ob Unternehmen den Account als interessant bewerten und sich damit Geld verdienen lässt.
Das Schalten von Anzeigen bei TikTok kann sich lohnen, wenn die Aktivitäten bereits Geld einbringen. So lässt sich die Follower-Zahl steigern und Waren sowie Dienstleistungen können einem breiteren Publikum bekannt gemacht werden.