Trymacs schummelt sich an die Spitze von Valorant – erreicht Immortal Rang in Rekordzeit
Trymacs zockt erst seit wenigen Monaten Valorant, hat aber bereits den Immortal Rang erreicht. Der Streamer nutzte Boosting zu seinem Vorteil aus.
Hamburg – Trymacs unterhält seine Fans immer wieder mit aberwitzigen Ideen und Formaten. Egal ob er in FIFA Unmengen Geld verbrät oder einen VLOG für eine Moped-Tour aufnimmt, seine Videos kommen gut an. Nun produzierte der Twitch-Streamer ein Format mit dem Namen Road to Immortal. Er wollte sich in Valorant als Eisen-Spieler in die höchste Liga des Spiels mogeln. Dafür erntete er auch Kritik.
Tryamcs schummelt sich in Valorant an die Spitze – Road to Immortal zeigt Boosting
So eckt der Streamer an: Vor etwa drei Monaten, am 24. April 2022, startet auf dem YouTube-Kanal von Trymacs die Video-Reihe „Road to Immortal“. In dieser wollte sich Trymacs in Valorant von einigen hochkarätigen Spielern in die höchste Liga der Valorant-Rangliste befördern – also boosten – lassen. Zur Einordnung: bis auf den Rang Immortal schaffen es aktuell nur rund 0,5% aller Spieler*innen.
Rang | Top% | Rang | Top% |
---|---|---|---|
Iron 1 | 99,8 | Platinum 1 | 25,8 |
Iron 2 | 99,5 | Platinum 2 | 20,2 |
Iron 3 | 98,3 | Platinum 3 | 15,6 |
Bronze 1 | 93,2 | Diamond 1 | 11,4 |
Bronze 2 | 88,2 | Diamond 2 | 7,7 |
Bronze 3 | 80 | Diamond 3 | 5,1 |
Silver 1 | 72,3 | Ascendant 1 | 3,3 |
Silver 2 | 61,8 | Ascendant 2 | 1,9 |
Silver 3 | 53,7 | Ascendant 3 | 1 |
Gold 1 | 46 | Immortal 1 | 0,5 |
Gold 2 | 38,6 | Immortal 2 | 0,2 |
Gold 3 | 31,9 | Immortal 3 | 0,1 |
Radiant | 0,02 |
Er selbst ist Eisen-Spieler, spielt also in der schlechtesten Liga, die Valorant zu bieten hat. Dort tummeln sich aktuell rund 89% aller Spieler*innen im gewerteten Modus. In der Valorant-Community sorgte dieses Format allerdings für Kritik. Übrigens will der Streamer auch nur mit den besten Fußball spielen. Trymacs musste seine Freunde für seine Mannschaft freikaufen.
Was ist Boosten? Mit Boosten ist in der Regel der Prozess gemeint, bei dem ein*e Spieler*in den Account an ein*e bessere*n Spieler*in weitergibt, damit diese*r einen höheren Rang erspielen kann. Ein Account wird also „künstlich“ auf einen Rang befördert, auf den er nicht gehört.

Trymacs vermittelt Boosting als Unterhaltung – Kritik wird laut
Wieso ist das problematisch? Im Format zeigt Trymacs, wie er von sehr guten Spielern „geboostet“ wird. Normalerweise soll die Rangliste in Spielen wie Valorant dafür sorgen, dass nur Spieler*innen mit dem gleichen Skill gegeneinander spielen können. Durch Boosting wird das System allerdings durcheinander gebracht. Denn Trymacs hat nun einen Rang inne, der ihm nicht zusteht. Für die gezeigten Spiele ist das im ersten Moment unproblematisch, weil alle Teammitglieder involviert sind und wissen, worauf sie sich einlassen.
Später wird er allerdings zum Problem für andere Spieler*innen, die unwissentlich mit ihm zusammen spielen. Die hohe Skill-Gap sorgt nämlich dafür, dass sein Team quasi ein 4v5 spielen muss. Aus diesen Gründen ist Boosting laut Nutzungsbedingungen von Riot Games verboten: Das „Spielen auf einem Account einer anderen Person oder andere Aktivitäten, die das Boosten zum Ziel haben“ können mit Strafen belegt werden. Der folgende Twitter-Thread fasst die Problematik ganz gut zusammen:
Richtig „geschummelt“ hat der Twitch-Star nicht, schließlich hat er nicht gecheatet. Boosting ist aber im Grunde eine Form der Wettbewerbsverzerrung, weil ein fairer Wettkampf dadurch nicht mehr möglich ist. Durch das Format von Trymacs in Valorant wird Boosting als Unterhaltung vermarktet. Die Auswirkungen auf den Spielspaß anderer Spieler*innen, die im Anschluss mit Trymacs auf Immortal spielen müssen, wird als „Das ist doch nur Spaß“ verkauft, so der Vorwurf. Umgekehrt dürften die Eisenspieler*innen, die von Profis umgemäht wurden, auch recht wenig Spaß gehabt haben.
Wie geht Trymacs mit der Kritik um? Der Streamer sieht die Sache gelassen und ist sich auch nicht zu schade, nach dem erfolgreichen Abschluss noch zu provozieren. Im Finale von Road to Immortal fragt er am Ende: „Chefstrobel, du musst mir jetzt sagen, was ich für einen Tweet machen muss, dass ich die Leute sauer mache“.
Ob Trymacs auf dem Account weiter spielt, ist unklar. Genauso wie die Frage, ob Riot Games einschreitet und das Konto für Valorant eventuell sperrt. Mit durchschnittlich etwa 200.000 Klicks pro Folge dürfte das Format für den Streamer allerdings so oder so ein Erfolg gewesen sein.