Twitch kürzt radikal: Trymacs außer sich nach neuer Richtlinie
Twitch hat wieder neue Sparmaßnahmen angekündigt und die gefallen den großen Streamern gar nicht. Trymacs stellt die Amazon-Plattform nun an den Pranger.
Hamburg – Die Streaming-Plattform Twitch steht immer wieder für verschiedene Dinge in der Kritik. Mal sind es laxe Bann-Maßnahmen, mal grundsätzlich fragwürdige Inhalte und oft geht es auch um Geld. Aktuell stehen die Finanzen wieder im Fokus. Twitch schüttet künftig weniger Geld an die Top-Verdiener*innen auf der Plattform aus. Nun äußert sich Trymacs dazu und wettert dagegen.
Twitch kürzt Einnahmen von Streamer*innen – Trymacs wettert gegen die Plattform
Was ist passiert? Nachdem Twitch von Amazon gekauft wurde, rollte die Plattform nach und nach Sparmaßnahmen aus. So wurden unter anderem die Kosten für Twitch-Prime-Subs um einen Euro reduziert. Als Folge kam weniger Geld bei den Streamer*innen an. Jetzt hat Twitch einen neuen Blog-Post veröffentlicht, in dem eine neue Einnahmen-Verteilung angesprochen wird. Zukünftig werden Streamer*innen am Abo-Umsatz, der über 100.000 US-Dollar hinausgeht, nur noch zu 50 % statt zu 70 % beteiligt. In einem extra Artikel erklären wir, warum diese Änderung ein großes finanzielles Problem von Twitch ist.

Das sagt Trymacs dazu: Trymacs zeigt sich in einem YouTube-Video mit dem Titel „Twitch kriegt den Hals nicht voll genug und macht einen Fehler…“ erzürnt: „Da werden alle großen Streamer brutalst […] bei den prozentualen Anteilen nochmal beschnitten. Das ist Wahnsinn, die wollen immer weiter sparen und es gibt kein Ende. Das ist schrecklich“, erklärt er sichtlich verzweifelt. Die Tatsache, dass Twitch-Streamer*innen bei geplanten Events finanziell so gut wie gar nicht unterstützt werden, stößt dem Hamburger ebenfalls sauer auf.
Auch MontanaBlack schoss kürzlich gegen Twitch, weil die Plattform Events nicht genug fördern würde. Mit Trymacs schließt sich nun der zweite große Streamer dieser Kritik an. Er sagt dazu in seinem Video: „Natürlich würde ich es […] am geilsten finden, wenn wir Teammates, Fußball-Events, Fightnights auf Twitch stattfinden lassen.“ Durch die schwache finanzielle Unterstützung der Streaming-Plattform und die neuen Sparmaßnahmen sei das aber nicht möglich.
Trymacs wettert gegen die neue Regelung der Einnahmen auf Twitch – Das steckt hinter der Änderung
Das ist die genaue Regeländerung bei Twitch: Die genaue Regeländerung zur künftigen Einnahmenverteilung bei Twitch sieht wie folgt aus: Für die ersten 100.000 US-Dollar Umsatz im Jahr, die mit Abos erzielt werden, gilt weiterhin die 70/30-Regel. Das klingt im ersten Moment viel, ist es aber nicht zwangsläufig. Wie „Der Olli“ auf Twitter erklärt, geht es dabei nur um den Umsatz, der auf der Plattform erzielt wird, und nicht um den Gewinn, den ein*e Streamer*in macht. Seiner Aussage zufolge bleiben nach der Regel knapp 1,80 US-Dollar pro Sub übrig, die ausgezahlt werden. Nach den ersten 100.000 US-Dollar Umsatz sinkt dieser Betrag durch die 50/50-Beteiligung noch weiter.
Damit trifft die neue Regel vor allem die Streamer*innen, die aufgrund ihrer Größe noch Mitarbeiter*innen beschäftigen. Entsprechend groß ist auch der Aufschrei, der gerade durch die deutsche Streaming-Community geht, weil durch die neue Regelung enorm viele Einnahmen wegbrechen. Wie genau Twitch Geld auszahlt, wird hier anschaulich erklärt:
Um den Verlust bei den Abo-Einnahmen auszugleichen, hat Twitch den Anteil der Werbebeteiligung für diese Streamer*innen auf 55 % erhöht.
Unsere kürzliche Anhebung des Anteils an den Werbeeinnahmen auf 55 % im Rahmen des Belohnungsprogramms für Werbung ist eine hervorragende Möglichkeit für große Streamer, den größten Teil, wenn nicht sogar alle diese Einnahmen, auszugleichen.
Laut Blog-Post von Twitch-CEO Dan Clancy betrifft die neue Regelung nur 10 % aller Streamer*innen auf Twitch. Für die restlichen 90 % ändere sich nichts an den Einnahmen. Darüber hinaus tritt die neue Regel erst ab dem 1. Juni 2023 in Kraft. Fürs Erste ändert sich an den Einnahmen der großen Streamer*innen also nichts. Besorgniserregend ist der Spar-Trend der Plattform für Content-Creator*innen dennoch. Hier findet ihr den vollständigen Blogpost vom Twitch-CEO.