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Er hetzte SWAT-Team auf Streamer – nun steht die Polizei vor seiner Tür

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Er hetzte SWAT-Team auf Streamer – nun steht die Polizei vor seiner Tür
Er hetzte SWAT-Team auf Streamer – nun steht die Polizei vor seiner Tür © pngall/Alexandrea Sheriffs Office/Ingame

Nach einem falschen Telefonanruf rücken Spezialkräfte an. Swatting wird für Streamer zum massiven Problem. Doch kürzlich gelang dem FBI eine spektakuläre Festnahme.

Im Internet, vornehmlich Auf Streaming-Plattformen wie Twitch, ist das sogenannte "Swatting" immer mehr Menschen ein Begriff. Regelmäßig fallen Online-Persönlichkeiten diesem fragwürdigen Scherz zum Opfer – nicht selten mit katastrophalen Folgen. Medienberichten zufolge konnte die amerikanische Sicherheitsbehörde FBI nun einen lange gesuchten Täter festnehmen. Außerdem meldete sich ein tragisches Swatting-Opfer zu Wort.

Was ist Swatting überhaupt? 

Swatting bezeichnet eine Straftat, bei dem mithilfe eines anonymen Anrufs ein Notfall vorgetäuscht und infolgedessen die Polizei oder eine Spezialeinheit zum Opfer, häufig einem prominenten Streamergeschickt wird. Nicht selten enden diese perfiden "Scherze" alles andere als harmlos, da im Eifer des Gefechts sowohl körperliche als auch psychische Schäden entstehen können. 

Auch ist der Großeinsatz der Spezialeinheiten eine kostspielige Angelegenheit für die Polizei. Gerade wenn es um einen "schlechten Scherz" handelt, kommt es zu unnötigen Kosten. Das FBI ermittelt seit Jahren gegen die potenziellen Köpfe hinter groß angelegten Swatting-Operationen, allerdings wird es aufgrund  ihrer hohen Professionalität immer schwieriger, die verantwortlichen Personen zu identifizieren.

Streamer machen sich immer mehr Sorgen Opfer des Swattings zu werden 

Einst als Scherz in der Netzkultur entstanden, hat sich das Swatting in den vergangenen Jahren zu einer echten Plage für prominente Streamer entwickelt – Tendenz steigend! Medienberichte häufen sich, in denen davon die Rede ist, dass bekannte Twitch-Streamer, YouTuber oder andere Influencer Opfer von vernetzten Swatting-Syndikaten werden. Durch solche Eingriffe entstehen nicht nur persönliche Ängste, sondern gelegentlich auch Todesfälle.

Nach dutzenden Swatting-Angriffen: FBI nimmt Täter fest

Das FBI ging kürzlich gegen einen Mann aus Virginia vor, der in den vergangenen drei Jahren dutzende Swatting-Angriffe organisiert haben soll. Wie Vice berichtet, ist dieser Teil einer Online-Gruppe, die Swatting im großen Stil betreibt. Auch hier umfasse die Liste der Opfer zahlreiche Twitch-Streamer, Journalisten und sogar einen Facebook-Manager. Die Anklage steht bereits und mit Sicherheit muss der Verbrecher mit harten Konsequenzen rechnen. 

Einer öffentlichen Aussage des FBI zufolge, gelang es der Behörde, den Mann ausfindig zu machen und ihn schließlich festzunehmen. John William Kirby Kelley soll hinter den Swatting-Angriffe stecken und muss sich nun der Anklage stellen. Weiterhin heißt es, dass er bei der Gründung des Internet Relay Chatrooms "Deadnet" behilflich war. Der Sinn dieses Channels bestand einzig und allein darin, mögliche Ziele zu identifizieren und somit Swatting-Angriffe gegenüber Streamern oder weiteren Personen des öffentlichen Lebens zu organisieren. 

Dass selbst Minderjährige nicht vor einem solch perfiden Angriff gefeit sind, musste im vergangenen Jahr der amtierende Fortnite-Weltmeister Kyle "Bugha" Giersdorf schmerzlich erfahren. Auch sein Haus wurde nach einem vermeintlichen Notruf von einer SWAT-Einheit umstellt. Dass der Angeklagte Kirby Kelley auch hinter diesem Angriff steckt, gilt jedoch als unwahrscheinlich.

Streamerin und Swatting-Opfer meldet sich zu Wort

Das wohl bekannteste Opfer, das Kelley während seiner Zeit auf dem Deadnet-Server ins Visier genommen haben soll, ist die Streamerin Andrea Rovenski, die auf Twitch, sowie auf YouTube, unter dem Namen "Cyberdemon531" bekannt ist. Rovenski wurde im Jahre 2018 Opfer von Swatting. Während die Streamerin mitten in einem Spyro 2 Speedrun war, umstellten die Beamten ihr Haus. Als das SWAT-Team die Wohnung schließlich stürmte, drückten die Beamten ihre behinderte Mutter zu Boden.

"Als ich rausging sah ich nur 10 bis 15 Polizeiautos und jede Menge Polizisten, welche alle mit Sturmgewehren bewaffnet waren. Alle Gewehre waren auf mich gerichtet, ich hob meine Arme hoch und hatte Todesangst", so die Streamerin. 

Laut dem Magazin Vice hatte die Mutter der Streamerin Mühe sich von dem Vorfall zu erholen, litt unter wiederkehrenden Albträumen und Schlafstörungen und starb schließlich aufgrund des enormen Stresses, welcher sie alltäglich verfolgte, so Rovenski. Eine traurige Geschichte, die klar macht, wie schwerwiegend die Folgen für ein solches Swatting ausfallen können.

Nach Anfängerfehler: So konnte das FBI den Swatter überführen

Kurz nach dem Angriff auf Rovenski begann das FBI, die Ermittlungen gegen Kelly aufzunehmen. Die Untersuchung bekam neues Feuer, als die Old Dominion University in Virginia eine anonyme Bombendrohung erhielt, welche mit Kelly in Verbindung gebracht werden konnte. Das FBI gab zu dieser Zeit bekannt, dass der Swatting Organizer, einen VPN verwende, um seinen derzeitigen Standort zu verbergen. Zudem wurden während des Anrufs bei der Polizei Voice-over IP-Dienste verwendet. 

Laut einer Aussage des amerikanischem Journalisten Brian Krebs, hatte Kelly die Behörden erneut angerufen, jedoch versehentlich sein eigenes Telefon benutzt. Somit konnten die Beamten feststellen, ob die Stimme beim ersten Anruf mit der des zweiten Anrufes übereinstimmt. Die Folge: Kelly konnte zu einer Anhörung geladen werden. Kurz danach bestätigte das FBI, dass der Angeklagte seine Schuld eingestanden hatte.

Swatting-Täter laut FBI alles andere als harmlos

Ferner deckte das FBI auf, dass sie auf seinem Smartphone unzählige Fotos fanden, auf denen sich der Beschuldigte in Kampfmontur und schwer bewaffnet zeigte. Außerdem stießen die Ermittler auf Broschüren und weiteres Rekrutierungsmaterial der rechtsterroristischen "Atomwaffen Division", die als eine der gefährlichsten Neo-Nazi-Vereinigungen der Welt gilt.   

Ein absolut schockierender Fund, den die Beamten da machen mussten. Doch auch wenn gerade in diesem Beispiel enorm viel Aufwand seitens des Täters betrieben wurde, ist nicht jeder Swatting-Fall so schwerwiegend und durchorganisiert wie dieser. Dennoch kann selbst ein vermeintlich harmloser Scherzanruf bei der Polizei strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Das sind die strafrechtlichen Folgen für die Swatting-Täter

Der Streamer Nicholas Huffine wurde 2019 zu fünf Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe von 250.000 US-Dollar verurteilt, nachdem er einen Kollegen swattete: Leider endet nicht jedes Swatting "so glimpflich". Im Jahre 2017 wurde Andrew Finch Opfer des Swattings und starb durch die turbulenten Ereignisse des Polizeieinsatzes. Der Täter Tyler Barris wurde daraufhin zu 20 Jahre Gefängnis verurteilt

Neben dem Swatting müssen Streamer immer häufiger mit Drohungen kämpfen. Erst kürzlich erhielt auch die deutsche Streamerin Powny eine heftige Morddrohung, woraufhin sie die Polizei alarmierte. Die Reaktion des zuständigen Beamten, war mehr als schockierend für sie. 

Aus Angst und Sorge um die Teilnehmer, musste ein erstes E-Sport Turnier zu PUBG abgesagt werden, Grund hierfür ist der Coronavirus.

Auch im Gefängnis könnte bald Twitch-Streamerin Jenna landen. Die Vorwürfe könnten härter nicht sein, nachdem herauskam, dass Jenna rassistische und homophobe Kommentare verfasste. Die Stimmen rund um Instagram-Star Lele Pons werden auch immer lauter, da sie offenbar dreist ihre Fans betrügt

Nach eigener Aussage veränderte Twitch ihr Leben. Sweet Anita ist ihren Fans für die große Unterstützung unendlich dankbar.

Ebenfalls Twitch-Streamer Tyler1 ist derzeit im Gespräch, da er nun erstmalig seine eigene Actionfigur vor laufender Kamera präsentierte. Allerdings musste er zu seinem Erstaunen feststellen, dass den Entwicklern ein markanter Schönheitsfehler unterlaufen ist

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