Twitch: Geldwäsche auf Amazons Streaming-Plattform – 18 Festnahmen
Auf Twitch trieben Betrüger mit Geldwäsche ihr Unwesen. Nach Razzias in neun Städten wurden 18 Schwindler festgenommen – ein Verdächtiger wird noch gesucht.
Istanbul, Türkei – Auf Twitch kommen die unterschiedlichsten Streamer zusammen, um ihre Talente vor laufender Kamera mit der Welt zu teilen. Bei so vielen Nutzern auf der Streaming-Plattform von Amazon ist vorprogrammiert, dass sich unter ihnen auch einige mit böswilligen Absichten befinden. Seit Januar 2022 macht ein Geldwäsche-Skandal auf Twitch Schlagzeilen. Eine neue Entwicklung im Fall sorgte für 18 Festnahmen in neun türkischen Städten – ein Betrüger wird weiterhin gesucht.
Gründungsdatum | Juni 2011 |
Täglich aktive Nutzer | über 15 Millionen |
aktive Streams | über 2 Millionen |
Beliebtestes Spiel weltweit | League of Legends |
Streamer mit dem meisten Followern | Ninja (über 18 Millionen) |
Twitch: 18 Festnahmen nach Razzias in der Türkei – ein Betrüger wird weiterhin gesucht
Was ist passiert? Am 17.05. berichtete erstmalig der Daily Sabbath über neue Entwicklung im Fall des Geldwäsche-Skandals auf Twitch. Dabei sollen insgesamt 18 vermeintliche Betrüger festgenommen worden sein, die in die illegalen Aktivitäten auf der Streaming-Plattform verwickelt gewesen sein sollen. Bereits im Januar 2022 wurde der Geldwäscheskandal auf Twitch aufgedeckt.
Türkische Behörden für Cyberkriminalität führten am Dienstag in Istanbul – sowie acht weiteren Städten gleichzeitig – mehrere Razzias durch, um die Verdächtigen festzunehmen. Den Betrügern wird der Diebstahl von Kreditkarteninformationen in mehreren Fällen vorgeworfen. Die Behörden gaben bekannt, dass ein Betrüger weiterhin gesucht werde. In einem von Dexerto geteilten Video kann man die Festnahme eines Verdächtigen mitverfolgen.
Was haben die Betrüger gemacht? Nachdem bei einem großen Twitch-Leak die Einnahmen der Streamer offengelegt wurden, gab es einige Ungereimtheiten, die für den Verdacht sorgten. Streamer, die eigentlich viel weniger verdienen sollten, bekamen auffällig große Mengen an Bits (der eigenen Währung von Twitch) gespendet. Die Untersuchung der türkischen Behörden ergab, dass es sich um Geldwäsche handeln musste.
Die Betrüger sollen mit Streamern gemeinsame Sache gemacht und durch Bit-Spenden das Geld gewaschen haben. Dabei wurden die Streamer auf eine oder mehrere Twitch-Spenden vorbereitet, von denen sie einen Anteil an die Spendenden zurückzahlten. Das Geld wurde mithilfe von gestohlenen Kreditkarteninformationen gespendet und stammt von nichtsahnenden Opfern.
Twitch: Weitere Festnahmen im Geldwäsche-Skandal – über 10 Millionen US-Dollar
Die erste Welle: Im Januar 2022 wurde publik, dass die türkischen Behörden 40 Verdächtige im Geldwäsche-Fall auf Twitch festgenommen wurden. Mit den neuen Razzias steigt die Zahl der dingfest gemachten Betrüger also auf 58. Ob die Gauner in dieser Zeit noch mehr Geld auf Twitch waschen konnten, ist nicht bekannt.

Eine Berechnung des türkischen Online-News-Outlets Gamegar ergab, dass die Betrüger über 10 Millionen US-Dollar über Twitch gewaschen haben sollen. Dafür sollen sie die Hilfe von über 2.400 Streamern erhalten haben. Twitch hat viele der Creator, die in den Geldwäsche-Skandal involviert waren, bereits gesperrt.