Verkauf der Xbox-Sparte? Hartes Schicksal, wenn Microsofts Activision-Deal platzt
Wenn Kartellbehörden Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard verbieten, könnte es finster für die Xbox aussehen. Selbst ein Verkauf steht im Raum.
Hamburg – Vor einem Jahr kündigte Microsoft die Übernahme von Publisher Activision Blizzard an. Ein Jahr später ist der Deal noch immer nicht vollzogen. Schlimmer noch für Microsoft, er gerät gerade mächtig ins Straucheln. Diverse internationale Kartellbehörden melden derzeit Bedenken an und so könnte die Übernahme des „Call of Duty“-Konzerns noch immer platzen. Sollte das wirklich der Fall sein, gehen einige Experten aktuell davon aus, dass Microsoft seine komplette Xbox-Sparte verwerfen und verkaufen könnte.
Name des Unternehmens | Microsoft |
Gründung | 4. April 1975 |
Hauptsitz | Redmond, Washington |
CEO | Satya Nadella |
Jahresumsatz | 168 Milliarden USD (2021) |
Gründer | Bill Gates, Paul Allen |
Xbox: Microsoft könnte seine komplette Gaming-Sparte angeblich verkaufen
Was passiert, wenn der Activision Blizzard Deal platzt? Ob Microsoft wirklich Activision Blizzard wie angekündigt übernehmen wird, ist alles andere als klar. Sowohl die Europäische Union, die britische CMA und die amerikanische FTC stehen dem 69 Milliarden Dollar schweren Deal skeptisch gegenüber: Gamer könnten durch die Übernahme benachteiligt werden, sich im Spiele-Markt ein ungewünschtes Monopol ausbilden. Microsofts Übernahme von Activision Blizzard könnte noch misslingen.

Um die Übernahme doch über die Bühne zu bekommen, machte Microsoft bereits Eingeständnisse. Call of Duty solle etwa in den nächsten 10 Jahren für Nintendo-Konsolen erscheinen, auch sensible Daten wie solche über den Release der nächsten Konsolen-Generation wurden preisgegeben. Platzt der Deal dennoch, oder wird nicht bis zum Juni 2023 abgeschlossen, ist Microsoft zunächst dazu verpflichtet, eine Zahlung von 3 Milliarden Dollar an Activision Blizzard zu leisten.
Wie es dann mit der Xbox weitergehen würde, bleibt Kaffeesatzlesen. Andy Robinson, der Kopf des renommierten Gaming-Magazins VGC, gibt seinen Wissensstand auf Twitter innerhalb eines privaten Tweets preis. Laut ihm würden diverse Experten davon ausgehen, dass Microsoft seine Xbox-Division einfach verkaufen könnte.
Ich weiß, eine Menge Industrie-Experten denken, es wäre generell möglich, dass Microsoft Xbox verkauft, sollte [Anm. d. Red.: der Deal] blockiert werden (Ich erwarte noch immer, dass er mit Zugeständnissen vollzogen wird). Der Kapitalismus hat immer wieder bewiesen, dass konventionelle Logik wirklich egal ist, wenn der Graph nicht weit genug nach Oben zeigt. Ich erwarte nicht, dass es passiert, aber ich kann mit Sicherheit behaupten, dass einige wichtige Menschen davon ausgehen.
Wie realistisch ist es, dass Microsoft Xbox verkauft? Auch wenn die wichtigen Menschen, von denen Andy Robinson spricht, einem zu vage sind, ist es alles andere als ausgeschlossen, dass Microsoft nicht doch einfach den Stecker der Xbox ziehen könnte. In der Vergangenheit stampfte der Konzern bereits andere, durchaus etablierte und funktionierende Öko-Systeme ein. Das von vielen geliebte Windows Phone gilt hier als eindrucksvolles Beispiel.

Zudem verdichten sich auch die Hinweise auf einen negativen Ausgang des Activision Blizzard Deals in der Wortwahl Microsofts. In einem Interview mit der britischen The Times, versuchte sich der Head of Xbox Phil Spencer bereits in Schadensbegrenzung: „Es ist nicht der Dreh und Angelpunkt für unsere langfristige Ausrichtung – Xbox wird weiter existieren, wenn dieser Deal platzt.“ Ob das wirklich der Fall sein wird, müssen die kommenden Monate zeigen.