YouTuber reist zum Spaß an „gefährlichsten Ort der Welt“ – Taliban verhaften ihn
Der britische YouTuber „Lord Miles“ ist bei einer Reise in Afghanistan verhaftet worden. Der 23-Jährige bezeichnete sich selbst als „Gefahrentourist“.
Birmingham – Der britische YouTuber „Lord Miles“ ist laut verschieden Medienberichten auf seiner Reise durch Afghanistan von den Taliban festgenommen worden. Der 23-Jährige ist durch seine Reisevideos bekannt geworden, in denen er sich bei gefährlichen Unternehmungen filmt. Dafür reiste der Brite in den vergangenen Monaten immer wieder nach Afghanistan und drehte dort Videos. Inzwischen hat sich sogar die britische Regierung eingeschaltet und soll in Verhandlungen mit den Taliban stehen.
Vollständiger Name | Miles Routledge |
Bekannt als | Lord Miles |
Alter | 23 Jahre (Stand: April 2023) |
Staatsangehörigkeit | Britisch |
Follower auf Twitter | 152.164 Follower (Stand: 6. April 2023) |
Follower auf YouTube | 62.400 Follower (Stand: 6. April 2023) |
YouTuber besucht für Videos gefährliche Orte – Wer ist „Lord Miles“?
Wer ist „Lord Miles“? Unter dem Pseudonym „Lord Miles“ betreibt der 23-jährige Brite Miles Routledge einen Video-Kanal auf Youtube. Bekannt wurde Miles Routledge 2021 als er während der Machtübernahme der Taliban Bilder von sich aus der Hauptstadt Kabul postete. Der Brite bezeichnet sich als „Gefahrentourist“ und zeigt sich in seinen Videos immer wieder in gefährlichen Situationen. Auf seinem Twitterprofil schreibt er über sich: „Ich gehe zum Spaß an die gefährlichsten Orte der Welt!“
Routledge veröffentlichte im vergangenen Jahr ein Video, in dem er auf einem Waffenmarkt in Jalalabad in Afghanistan unterwegs war. Danach filmte er sich dabei, wie er zusammen mit Mitgliedern der Taliban in der Wüste mit einem Sturmgewehr schießt. Das Video erreichte über eine Million Klicks auf YouTube und ist mit Abstand sein meistgesehenes Video.

YouTuber besucht erneut Afghanistan – Verhaftung durch Taliban
Laut einem Bericht des englischsprachigen Portals Dailymail.co.uk soll der 23-Jährige jedoch gemeinsam mit zwei weiteren Briten am 2. März 2023 von den Taliban verhaftet und festgehalten worden sein. Die britische Innenministerin Suella Braverman äußerte sich Sky News gegenüber zu der Festnahme und gab an, die britische Regierung werde sich für ihre Staatsangehörigen im Ausland einsetzen.
Reisewarnung für Afghanistan vom Auswärtigen Amt
Im Sommer 2021 brachten die Taliban nach dem Abzug der US- und NATO-Streitkräfte Afghanistan Stück für Stück erneut unter ihre Kontrolle. Seitdem verschlechterte sich die humanitäre Lage in dem Binnenstaat enorm. Die Terrorgruppe verübt seit Jahrzehnten in dem Land schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen. Besonders Frauen und Mädchen in Afghanistan leiden unter der Herrschaft der Taliban. Das auswärtige Amt in Deutschland warnt vor Reisen nach Afghanistan. Die deutsche Botschaft in Kabul ist derzeit geschlossen und eine Ausreise aus dem Land ist aktuell schwierig und gefährlich.
Wo genau Routledge festgehalten wird, ist nicht bekannt. Laut Scott Richards, einem Gründungsmitglied der Non-Profit-Organisation “Presidum Network“, soll es dem 23-Jährigen jedoch erlaubt worden sein, mit seiner Familie zu sprechen. Auch über eine Lösegeldforderung seitens der Taliban oder einen möglichen Gefangenenaustausch ist bisher noch nichts bekannt.